Hat der Zugfahrer Schuld wenn er jemanden tötet der unerlaubt über die Gleise ist obwohl er noch rechtzeitig bremsen könnte?

9 Antworten

Wenn jemand unerlaubt über die Geleise geht, begibt er sich in ein Gefahrengebiet.

Wenn es trotz sofortiger Bremsung zu einem Unfall kommt, warum soll er dann schuldig sein?

https://www.bussgeldkatalog.org/unfall-mit-zug/

https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/kanton-luzern/rothenburg-arbeiter-toedlich-von-zug-erfasst-untersuchung-klaert-nun-die-schuldfrage-ld.2401551

https://www.fnp.de/lokales/hochtaunus/bad-homburg-ort47554/nach-toedlichem-unfall-ungluecks-opfer-trifft-keine-schuld-10442586.html

Nachtrag:

Wenn es trotz sofortiger Bremsung zu einem Unfall kommt, warum soll er dann schuldig sein?

Damit meine ich den Zugführer

Von Experte MarSusMar bestätigt

Bei jedem Verkehrsdelikt ab auf der Straße oder Schiene bei denen Menschen schwer verletzt oder getötet wurden, werden die genauen Unfallursachen ermittelt. Sollte sich hierbei herausstellen das der zu deiner Frage Zugführer unaufmerksam war, werden sich diese Ermittlungen auch gegen Ihn wegen eines vermutlich Tötungsdelikt richten.

Züge haben Totmannschalter um sicherzustellen, das der Zugführer immer handlungsfähig ist.

Jemand da? – Der Totmannschalter
Doch wie funktioniert er? Wird zehn Sekunden lang keine Handlung vorgenommen, also kein Schalter betätigt oder der Sollwertgeber bewegt, gibt der Totmannschalter ein optisches und akustisches Signal ab: Er leuchtet auf und es ertönt ein Warnsignal. Dann hat der Fahrer genau vier Sekunden Zeit, um wahlweise den aufleuchtenden Totmannschalter zu drücken oder eine andere Aktion durchzuführen, wie beispielsweise den Sollwertgeber zu bewegen oder den Fahrtrichtungsanzeiger einzustellen.
https://blog.vag-freiburg.de/totmannschalter/#:~:text=Er%20dient%20der%20Sicherheit%20der,sich%20je%20einer%20dieser%20Totmannschalter.
Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Er kann nicht rechtzeitig bremsen.

Ein Zug hat Bremswege von bis zu mehreren Kilometern. Auf Sicht bremsen ist nur bei ganz geringen Geschwindigkeiten möglich.


Wenn er noch rechtzeitig bremsen könnte, so bekommt er definitiv eine Mitschuld - zwar ist er nicht der Alleinverantwortliche, weil die Störung von dem Menschen ausging, der unerlaubt auf die Gleise gelaufen ist, wenn der Bremsweg aber tatsächlich lang genug gewesen wäre, um den Unfall zu verhindern, ist der Zugführer eben auch schuld.

Ich denke schon.

Wobei die fälle in denen man rechtzeitig bremsen kann um schaden zu vermeiden. Wirklich relativ wenige sind.

Und auch ein zug der einem mit 10km/h überrollt ist noch sehr gefährlich. Warscheinlich sogar mit noch weniger. Weil langsamer vom aufprall wird der zug definitiv nicht.

Im endeffekt kann man aber durchaus sagen das es vermutlich ähnlich gewertet werden wird wie beim autofahren.

Sieht der Lokführer die person rehctszeitig und leitet in einem Angemessenen zeitraum eine Notbremsung ein. Dann kann man ihm keine schuld geben. Mehr als das kann er nicht tun. (Sofern er nicht gerade mit einer unangemessenen geschwindigkeit fährt)

Edit: Hier mal was interessantes zum thema bremswege:

https://www.eisenbahn-unfalluntersuchung.de/SharedDocs/Downloads/EUB/Untersuchungsberichte/2016/132_Remscheid_Hbf.pdf?__blob=publicationFile&v=2

Der zug hat nen Auto aufm Bahnübergang erwischt.

Aus dem EFR diagramm kann man sehen das der Zug mit 53km/h gefahren ist. Und die schnellbremsung 80meter vor dem Zusammenprall stattgefunden hat. Der zug hatte warscheinlich noch ca. 20km/h drauf. (Ist im diagramm nicht gut zu erkennen und im protokoll stehts nicht.) Aus dem Protkoll ist aber ersichtlich das der bremsvorgang bis zum stillstand inklusive kollision 12 sekunden gedauert hat.

50 ist das was wir mit den autos ja innerorts fahren. Da kannste bei ner schnellbremsung mit gut 100 meter bremsweg rechnen.

Bei dem fahrzeug handelt es sich warscheinlich um das selbe was der TF in dem video fährt was hier verlinkt ist.

Wäre das mit nem ewiglangen Güterzug passiert. Wäre der bremsweg warscheinlich um einiges länger.