Hat der Vorwurf des Äpfel-Birnen-Vergleich zugenommen?

9 Antworten

Man kann alles miteinander vergleichen, auch Äpfel und Birnen, nur gleichsetzen kann man es nicht in allen Fällen. Dies Argument treibt jeden, der die Diskussion nur "killen" möchte, in die Flucht.

Den Whataboutism, für den wir früher nur keinen Namen hatten, halte ich aber für einen oftmals berechtigten Vorwurf. Wer dessen geziehen wird, sollte sich seine Argumente doch mal erneut betrachten.


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 11.04.2022, 09:48

Vergleichen ist auch nicht das selbe wie gleichsetzen.

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Volens  11.04.2022, 09:51
@Schwuttcke

Wer den Vorwurf mit den Äpfeln und Birnen durchführt, unterliegt aber häufig dieser Verwechslung. Und die Antwort ist eben, sie/ihn darauf aufmerksam zu machen und damit den Wind aus den Segeln zu nehmen.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 11.04.2022, 09:55
@Volens

Genau das meine ich, die sprachlichen Fähigkeiten scheinen abgenommen zu haben.

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LottaKirsch  11.04.2022, 10:12
@Schwuttcke

Die Frage ist aber: bei wem?

Wer Dinge vergleicht, indem man sie gleichsetzt, obwohl sie nicht gleichzusetzen sind, hat entweder keine Argumente (mehr) oder seine sprachlichen Fähigkeiten reichen nicht aus, dies zu erkennen.

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Schwuttcke 
Beitragsersteller
 11.04.2022, 11:35
@LottaKirsch

Wie kann man denn Dinge vergleichen, indem man sie gleichsetzt? Entweder man vergleicht Dinge oder setzt sie gleich.

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Nach meinem Gefühl dient das Argument immer öfter als Ausrede, um die Validität einer die eigene Meinung schwächenden Aussage zu diskreditieren, es gibt allerdings auch immer noch die Fälle, in denen die Vergleiche tatsächlich grob unpassend sind.

Du kannst nur Sachen, die einen gleichen Standard im Hinsicht auf den Vergleich haben, vergleichen, alles andere wird die Milchmädchenrechnung.

Beliebt z.B bei Veganern der Flächenvergleich Tierproduktion/Getreideproduktion, wobei Getreide auf Weideflächen nicht wächst. Da vergleicht man Äpfel mit Birnen und kapiert das auch nicht.

Also nicht nur fehlende Argumentation sonder auch einfach mangelndes Wissen führt zu solchem Geschwafel

Die Technik des Whataboutism gab es auch schon früher (und wer etwas Latein kann, kennt vielleicht das "tu-quoque-Argument", das ähnlich gelagert ist, also das "du-auch-Argument"). Nur ist es heute üblich, lieber englische Fremdwörter zu nutzen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Tu_quoque

Auch gab es schon früher "Incels", aber niemand davon nannte sich so.
Der Begriff ist erst vor kurzem populär geworden.

Ein typischer Fall (für tu quoque) ist das Schülerargument nach folgendem Muster.
Peter hat seine Hausaufgaben nicht gemacht, der Lehrer weist ihn darauf hin.
"Aber der Hannes hat sie ja auch nicht gemacht." wehrt sich Peter, als ob dies nun
eine valide Entschuldigung wäre.

Eine andere (noch passendere) Form wäre: "Als Sie noch ein Schüler waren, haben Sie die Hausaufgaben bestimmt auch mal vergessen." :)

Man streitet die eigene Verantwortung nicht ab, weist aber darauf hin, dass andere eben auch ähnliche Fehler gemacht hatten. Das ist aber keine positive Bewältigung des Problems, eher ein Ablenkungsmanöver.


Schwuttcke 
Beitragsersteller
 11.04.2022, 13:06

Wenn der Lehrer aber nur den Peter wegen nicht gemachter Hausaufgaben ermahnt, den Hannes aber nicht, hat der Peter finde ich alles Recht, auf den Hannes bzw. das Messen mit zweierlei Maß des Lehrers zu verweisen. Und, falls Peter bereits groß genug ist, den Lehrer bei Nichteinsicht notfalls auch zu verprügeln :-)

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Ich kann da jetzt keine Trendänderung feststellen im Vergleich der letzten 10 Jahre.
In diesem Zeitraum war es schon recht verbreitete Mode (oder schlechte Sitte) andere Meinungen nicht gelten zu lassen und eine "Diskussion" als Missionierung zu verstehen statt als Möglichkeit zum horizonterweiternden Dialog.


Tamtamy  20.04.2022, 21:42

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