Hat das Gedächtnis was mit IQ zu tun?

3 Antworten

Mir ist jetzt kein Zusammenhang bekannt und ich hab auf die schnelle jetzt auch nichts gefunden. Man muss bei Intelligenz wohl auf jeden Fall zwischen der fluiden und kristallinen Intelligenz unterscheiden. Ein Zusammenhang zwischen der kristallinen (erlernte Lösungsstrategien) und einer guten Gedächtnisleistung ist wahrscheinlich.

Ob ein Zusammenhang mit dem fluiden Teil vorliegt ist die Frage. Man müsste vielleicht die Gedächtnisleistung noch in implizit und explizit unterteilen (implizit -> prozedurales Gedächtnis, unbewusstes bzw. spielerisches Lernen, explizit -> deklarativ, dazu gehören epsiodisch und semantisch [Faktenwissen]).

Du sprichst wohl eher von einem guten Faktengedächtnis, dieses wäre im Neocortex, also auf der Oberfläche der Großhirnrinde lokalisiert. Hier findet auch das komplexe Denken selbst statt. Die fluide Intelligenz dürfte durch eine hohe Dichte und komplexe Verschaltung der Neuronen bedingt sein. Außerdem gehören dazu wohl dynamische Komponenten, welche die Aktivierung der Neuronen selbst beeinflussen. Fluides Denken wäre wohl selbst ohne Langzeitgedächtnis möglich, da hier nur elektrische Aktivitäten entscheidend sind. Das Wissen selbst wird erst durch chemische Veränderungen verursacht, welche später eine Wiederaktivierung bestimmter neuronaler Strukturen erleichtern.

Ich würde erst mal sagen, dass es keinen engeren Zusammenhang zwischen der fluiden Intelligenz und der Gedächtnisleistung gibt. Entfernte Zusammenhänge könnten aber auf jeden Fall zu einer Korrelation führen. Es wäre vielleicht sogar eine negative möglich, da zu viel Wissen bzw. eine zu hohe kristalline Intelligenz die Fluidität hemmen können (aus diesem Grund ist es wichtig unnütze Dinge zu vergessen).

Ich weiß, dass ich die Frage nicht richtig beantwortet habe, aber zumindest ein paar Überlegungen.

Ein IQ-Test misst niemals alle Fähigkeiten, die ein Mensch haben kann, bzw. haben könnte!

Vielmehr misst ein IQ-Test "die Fähigkeit, bestimmte kognitive Leistungen zu erbringen, wie z.B. sich in unbekannten logischen Systemen zurecht zu finden; der Test misst kein erlerntes Wissen". So lautet die offizielle Definition von Mensa e.V. für den verwendeten IQ-Test.

In diesem Test ist auch eine Gedächtnisaufgabe enthalten, denn die Fähigkeit, verschiedene Sachverhalte einander zuzuordnen und daraus eine Strategie zum Merken zu entwickeln ist tatsächlich eine Intelligenzleistung. Also nicht das Merken an sich, sondern das Erkennen und Erschließen von Assoziationen, Gesetzmäßigkeiten etc.

Ein Intelligenztest testet als erstes den Zusammenhang zwischen Logik und Schlussfolgerung. Im Test wird das Arbeitsgedächtnis geprüft. Also auch das Kurzzeitgedächtnis.