Handy Vertrag gesperrt, trotzdem bezahlen?

7 Antworten

Das hängt etwas vom Vertrag ab und den Vertragsbedingungen. Ich schließe mich meinen Vorrednern an: kontaktiere den Anbieter und schildere deine Situation. Das kommt immer am besten. Evtl. findet sich eine Lösung.

Ein Achtung möchte ich hinterherschieben: Wenn es ein Handy zum Vertrag dazu gab: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht deins. Nicht verkaufen! Könnte sein, dass der Anbieter das zurück fordert.


Ifm001  16.08.2019, 06:29
Wenn es ein Handy zum Vertrag dazu gab: Das ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht deins. Nicht verkaufen! Könnte sein, dass der Anbieter das zurück fordert.

Das ist so pauschal nicht richtig. Erst wenn für das Gerät auf der monatlichen Rechnung eine separate Position zur Abzahlung erscheint, kann der Anbieter sich einen Eigentumsvorbehalt gesichert haben.

0

Weil mein Vertrag ist ja dann quasi gesperrt und ich kann die Minuten, Internet etc nicht nutzen.

Das ist leider ein ganz schwerer Irrtum!

Ansonsten bräuchtest du nämlich auch keine Miete zahlen, solange du im Urlaub bist und die Wohnung nicht nutzen kannst! Klingt logisch, oder?

Nicht dein Vertrag ist gesperrt - sondern der Zugang um die vereinbarte Leistung nutzen zu können.

Verträge kann man nicht sperren, sondern nur kündigen oder aufheben.

Beides ist bisher nicht passiert - oder?

Klartext statt Smalltalk!

Deine Angaben sind auch ehrlich gesagt wenig aussagekräftig!

  • Wie lange hast du den Handyvertrag?
  • Wie teuer ist der Handyvertrag?
  • Hast du ein subventioniertes Handy bei Vertragsschluss erhalten?
  • Warum hast du auf einmal kein Geld mehr für den Handyvertrag?
  • Wovon lebst du jetzt?
  • Ich habe nicht bezahlt seit 2 Monaten......
  • Ich habe kein Geld , für Essen reicht es aber für viel mehr nicht.
  • Ich werde also in nächster Zeit nicht bezahlen (können)

Du hast 2 Monate nicht bezahlst und weißt auch jetzt schon, dass du in nächster Zeit nicht zahlen wirst.

Hast du deinem Vertragspartner über deine Zahlungsunfähigkeit informiert?

Wenn du jetzt nicht reagierst - tun es andere!

Die Frage ist nicht ob du bezahlst - sondern wie viel!!

Hast du bereits eine Mahnung bekommen?

Folgendes wird passieren:

Zahlungserinnerung / 1. Mahnung

Eigentlich kann man sich auch die Mahnung sparen, da du dich nach 30 Tagen, seit Rechnungstellung automatisch in Verzug befindest.

Abtretung der Ansprüche des Gläubigers an ein Inkassounternehmen.

Das ist heute gängige Praxis. Der Grund ist schnell erklärt.

In einer Zeit, in der der Wettbewerb noch nie so groß war wie heute konzentriert sich jedes Unternehmen auf sein Kerngeschäft und alles andere wird an externe Dienstleister weiter gereicht.

So wie Telekom & Co nicht versuchen würden selbst einen Werbespot zu drehen, weil sie nicht wissen wie es geht, überlassen sie auch das Eintreiben von Schulden anderen.

Ein eigenes Forderungsmanagement zu unterhalten ist aufwendig und die Verwaltung von Schuldnern kostet enorm viel Geld.

Das heißt: Für die Unternehmen ist es wesentlich günstiger auf einen Großteil der Ansprüche zu verzichten, als schlechtem Geld, gutes hinterher zu werfen.

In Zeiten der Globalisierung konzentriert sich ein Unternehmen also nicht auf die, die nicht zahlen können/wollen, sondern auf die Konsumenten, mit denen noch Gewinne erwirtschaftet werden können.

So ist Neulieferung oft billiger ist als Reparatur.

Kleidung, die produziert, aber nicht verkauft wurde wird verramscht. Selbst verschenken ist letztendlich billiger, als die kostenpflichtige Entsorgung.

Fazit:

Es wird nicht lange dauern, bis sich ein Inkassounternehmen bei dir melden wird.

Hier mal ein Beispiel von einem PayPal-Kunden und einer Forderung von "nur" 25,- EUR.

Trotz Mahnung hat der PayPal-Nutzer eine 25,- Euro-Forderung nicht bezahlt.

Dieser Betrag ist zustande gekommen, weil es auf eBay 2 Fälle von Käuferschutzfällen gab.

PayPal hat den Betrag zurück an die Käufer überwiesen, konnte aber die Lastschriften, mangels Kontodeckung des Verkäufers nicht einziehen.

Das Inkassobüro hat seine Gebühren von gut 70,- EUR auf die Hauptforderung aufgeschlagen (legal). Da waren es schon 95,- EUR.

Jetzt hat der Schuldner reagiert und dem Inkassobüro angeboten den Betrag in 3 Monatsraten zu bezahlen.

Und jetzt kommt der Hammer. Das Inkassounternehmen war einverstanden.

Hat aber gleichzeitig eine sog. Einigungsgebühr von 15,- EUR erhoben, sodass am Ende aus 25,- EUR ganze 110,- EUR wurden. (mehr als das 4-fache!).

Mir sind auch Fälle bekannt, in denen dem Schuldner die Verbraucherinsolvenz widerrufen wurde. Nur wegen einem geplatzten Handyvertrag.

Aus einem Bankkredit von 3.000,- EUR für ein Moped wurden weit über 7.000,- EUR die zurück gezahlt werden mussten.

Eintrag in die Schufa, weitere Kosten für Gerichtsvollzieher, Lohn- und Kontopfändungen usw. kommt noch dazu.

Und Mobilfunkunternehmen führen wie Versicherungen Schwarze Listen. Du wirst irgendwann woanders auch keinen Vertrag mehr bekommen.

Mein gut gemeinter Ratschlag:

Wenn es nicht mehr drauf ankommt ist es egal.

Wenn du jünger bist und deine Schulden überschaubar sind, solltest du den Ernst der Lage erkennen und handeln.

Da gibt es echt Möglichkeiten!

Tarifwechsel zum Beispiel. Aussetzung des Vertrages. u.a.

Aber du musst es eben machen.

Hat dein Anbieter seinen Anspruch erst abgetreten, ist es vorbei.

Vertrag ist Vertrag.

Du reitest Dich schon immer weiter in die Schulden.

Die Sperrung kommt durch Deine schlürige Zahlungsmoral, da kann der Anbieter nichts für.

Schufa winkt schon um die Ecke, das macht sich dann in Zukunft sehr gut bei allen möglichen anderen Sachen.

Jap, bezahlen musst du trotzdem. Du hast mit deinem Verhalten selbst die Sperrung herbeigeführt, nicht dein Vertragspartner. Somit läuft da nichts. Du kannst allerdings versuchen dich anders mit dem Unternehmen zu einigen. Schildere deine Lage und mache deutlich, dass du gerade so Geld für Essen hast. Eventuell sind die ja gnädig mit dir.