Hallo wir haben eine Fußbodenheizung mit 20,5 grad eingestellt , aber die ganze Wohnung ist meist über 23 Grad obwohl wir EG sind warum ist mehr wärme da?

3 Antworten

Ich denke, da können mehrere Dinge zusammenkommen:

Theoretisch sollten deine Raumthermostate die einzelnen Heizkreise abschalten wenn der Raum zu warm wird. Wenn man am Raumthermostat selbst dessen Schaltzustand nicht erkennen kann, kann man das am Stellantrieb sehen. Dieser sitzt auf dem Heizkreisverteiler.

Jetzt kommt aber ein Aber hinzu: Thermostate sind nicht dafür installiert um eine zu hohe Energiezufuhr seitens der Heizungsanlage abzuschalten. Vielmehr sollen diese die Energiezufuhr seitens der Heizungsanlage abschalten wenn im entsprechenden Raum Fremdwärmequellen vorhanden sind z.B. Sonneneinstrahlung, EDV, Kaminofen...

Die Energiezufuhr seitens der Fußbodenheizung in den Raum muss über die Vor- und Rücklauftemperatur (mittlere Heizmittelübertemperatur) und den Volumenstrom des Heizkreises geregelt werden. Die Vorlauftemperatur wird von der Aussentemperatur bestimmt. Die Vorlauftemperatur ist um so höher, je kälter es draußen ist. Das Gebäude verliert in diesem Moment mehr Wärme welche kompensiert werden muss.

Hinzu kommt, dass eine FBH eine sehr träge Heizungsart ist. Wenn ich den Heizkreis abschalte, ist der Estrich (hohe Masse) noch immer aufgeheizt und wärmt so also noch nach - selbst wenn die Thermostate abgeschaltet haben. Umgekehrt dauert es relativ lange, bis sich nach einschalten des Heizkreises sich dieser erwärmt. Ob sich so aber die hohe Überheizung in diesem speziellen Fall erklären lässt, ist fraglich.

Grundlage einer konstanten Raumtemperatur sind folgende Faktoren:

Hydraulischer Abgleich: Jeder einzelne Raum bekommt nur die Wassermenge ab die er benötigt. Wassermenge zu hoch: dem Raum wird zu viel Energie zugeführt, ggf. Rauschen in Ventilen, ggf. werden dadurch andere Räume unterversorgt, Wassermenge zu gering: der Raum erreicht nicht die gewünschte Temperatur. Viele Heizungsanlagen sind nicht oder nur schlecht hydraulisch abgeglichen. 

Korrekte Vorlauftemperatur (Steilheit der Heizkennline / Parallelverschiebung der Heizkennline): Die Vorlauftemperatur muss richtig eingestellt sein. Ist diese zu hoch, wird dem Raum zu viel Energie zugeführt, die Thermostate würgen den einzelnen Heizkreis früher oder später ab. Ist diese zu gering, friert der Nutzer früher oder später.

Fazit: ein Thermostat welches permanent An/Aus schaltet ist ein gutes Indiz auf eine mangelhafte Einstellung und / oder fehlenden (schlechten) hydraulischen Abgleich. Was ich zudem in meiner beruflichen Praxis täglich erlebe ist folgendes:

Es wird die Pumpe hoch gedreht (der Volumenstrom erhöht) oder Vorlauftemperatur hoch manipuliert. Beides führt zumindest i.d.R. dazu dass der Kunde nicht friert. Ob die Heizungsanlage damit effizient arbeitet, steht dann aber auf einem anderen Blatt Papier.

Fazit:

Es tummeln sich da draußen sehr viele "Fachhandwerker" die - mit Verlaub - nur Rohre verlegen können. Von der Einstellungen und hydraulischen Abgleich haben viele so viel Ahnung wie eine Kuh vom Bäume klettern. Bitte nicht falsch verstehen, es gibt auch sehr viele gute.

Noch ein zu guter letzt: Ich habe hier doch den einen oder anderen Fachbegriff genutzt, diesen bitte bei Bedarf googlen.

die raumtemperatur regelt man mit dem thermostat im raum , dh. der vorlauf von 20,5 sollte reduziert werden . rufen sie mal ihren service betrieb an , der erklärt ihnen das sicher gern .

Weil wahrscheinlich der Thermostat ein wenig falsch reagiert, musst halt den Thermostat um 1- 2 Grad runterstellen und dann gucken, wie warm es wird. Und so kannst du die Temperatur eiinstellen, die du gerne hättest