Hallo hätte mal eine frage wenn man eine Ausbildung als Rettungssanitäterin macht ist die schwer und was muss man alles wissen?

4 Antworten

Die "Ausbildung" zum Rettungssanitäter ist keine anerkannte Berufsausbildung im rechtlichen Sinne. Es handelt sich dabei viel mehr um eine Qualifikation bzw. um eine berufliche Weiterbildung, welche nach den Rettungsdienstgesetzen (RDG) der Bundesländer zur Wahrnehmung von bestimmten Tätigkeiten im Rettungsdienst berechtigt. Dies ist in allen Bundesländern der Einsatz als zweite Person-/ als Assistenzperson des medizinisch verantwortlichen Notfallsanitäters und zugleich auch als Fahrer auf Rettungswagen (RTW) in der Notfallrettung und die eigenverantwortliche Betreuung von Patientinnen und Patienten, welche keine (akuten) Notfallpatienten sind, die jedoch aufgrund ihres Gesundheitszustandes einer medizinisch- fachlichen Betreuung und/ oder der Ausstattung des Fahrzeuges bedürfen auf Krankentransportwagen (KTW) im qualifizierten Krankentransport.

Die Qualifikation zum Rettungssanitäter, hat einen Mindestumfang von insgesamt 520 Stunden, kann also in Vollzeitform absolviert bereits innerhalb von circa dreieinhalb Monaten erworben werden. Ob sie schwer ist. Naja, es ist bemessen an der kurzen Dauer und daran, dass es insgesamt 160 Stunden bzw. in manchen Bundesländern mittlerweile auch 240 Stunden an Rettungssanitäter- Grundlehrgang sind, viel Lehrstoff in der kurzen Zeit. Die Lehrbücher werden bei gleichbleibender Ausbildungsdauer mit jeder neuen Auflage immer umfangreicher und ein häufig in der Ausbildung verwendetes Standardlehrbuch, hat in seiner aktuellen Auflage mittlerweile 780 Seiten. Das sind bei vier Wochen Rettungssanitäter- Grundlehrgang circa 200 Seiten Theorie pro Woche und vieles muss man sich privat nach dem Unterricht anlesen, da es im Unterricht auch viele praktische Übungen und realitätsnahe Fallbeispiele gibt, also eigentlich nur die Hälfte der Unterrichtszeit für die Theorie vorgesehen ist. Während der anschließenden Praktika im Krankenhaus und im Rettungsdienst an einer genehmigten Lehrrettungswache, liegt der Schwerpunkt natürlich ganz klar auf der Vermittlung von den praktischen Fähigkeiten und dadurch, das man dann bereits auch im Sichtdienst ist, bleibt relativ wenig Zeit zum Lernen zu Hause übrig. Zum Rettungssanitäter- Abschlusslehrgang-/ Prüfungslehrgang, muss die Theorie sitzen. Man kann also bedingt durch die schiere Masse an Lehrstoff schon sagen, dass es gewissermaßen "schwer" ist.

Mfg

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Rettungsdienst🚑, sehr großes Interesse an Notfallmedizin.

Hey, die Ausbildung zum RS ist nicht gerade ohne, aber machbar. Es wird ein umfangreiches Wissen zum Thema Notfall Medizin erwartet. Themenfelder sind hier zum Beispiel in grundlegenden Zügen, Pharmakologie, Urologie, Gynäkologie, Innere Medizin Unfallchirurgie sowie spezielle Notfallmedizin wie Verbrennungen pädiatrisch Notfälle etc. Du wirst in den drei Monaten auf die wichtigsten Basics zum Thema Notfall Medizin geschult. Inwieweit du dich in die einzelnen Themen hinein arbeitest, ist natürlich immer dir überlassen, man kann nur das Minimum aber eben auch das Maximum lernen. Es gibt sehr viele Apps, aber auch Bücher zu dem ganzen Thema. Thieme Verlag bietet zum Beispiel ein RS-Buch an genauso wie der Verlag Elsevier. Natürlich ist es auch immer eine Definitionssache, was man für sich persönlich als schwer erachtet. Auf dich warten in deiner Abschlussprüfung eine mündliche, eine schriftliche und zwei praktische Prüfungen. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen. Ich wünsch dir viel Spaß bei der Ausbildung. LG.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung zum Notfallsanitäter
Von Experte Rollerfreake bestätigt

Die Qualifikation zum Rettungssanitäter (ist ja keine Berufsausbildung) ist zwar intellektuell nicht allzu hoch angesiedelt, also es ist nichts was besonders schwer zu verstehen wäre... aber es ist halt sehr viel in sehr kurzer Zeit. Und das bringt eben so seinen ganz eigenen Schwierigkeitsgrad mit sich.

Ich sag's mal so: Als ich den RS gemacht habe, hatte ich gerade ein gutes Abitur aus dem Ärmel geschüttelt. Also fachlich überfordert war ich absolut nicht. Aber durch die schiere Menge an Lernstoff hatte ich in jenen drei Monaten im Grunde kein anderes Leben mehr, weil ich jeden Tag komplett ausgelutscht war und froh war, wenn ich mal einfach nur auf der Couch liegen konnte.