Häufig ist es schwer, jemanden wegen einer Urheberrechtsverletzung juristisch zu überführen. Warum?

3 Antworten

ich denke mir, dass viele urheberrechtsverletzungen nicht bemerkt werden - da liegt irgendwo eine datei auf einem server und wird vom urheber unbemerkt x-mal heruntergeladen.

oder wenn es in richtung plagiat geht: man kann durch umformulierung texte so verändern, dass der bezug zum original nicht einfach herzustellen ist, sondern nur zeitaufwändig durch lesen und inhalte vergleichen.

Bei Musik ist häufig strittig, bei wie viel Ähnlichkeit eine Kopie frühestens anfängt. Einfache Akkordfolgen sind z.B. nicht urheberrechtlich schützbar, sonst würden die Rechte für ganze Genres bei einem einzigen Künstler liegen. Wo genau den Übergang von der nicht schützbaren, einfachen Akkordfolge zu einem schützenwerten Werk liegt, ist nicht immer einfach zu entscheiden.

Wenn ein Werk dann noch in eine andere Tonart übertragen oder sonst wie klanglich verändert wird, können Laien oft kaum noch Ähnlichkeit erkennen. Dann sind Experten gefragt, die akustisch und anhand von Notenblättern vergleichen.

Die Gesetze hier sind ziemlich schwammig. Für eine Privatperson rentiert es sich so gut wie nie, gegen eine Urheberrechtsverletzung vorzugehen. Aufwand und möglicher Gewinn stehen in keinem Verhältnis zueinander.


RobertLiebling  13.02.2021, 17:56

Soweit ich mich erinnern kann, waren die massenhaften Abmahnung von Nutzern diverser Filesharingdienste für die beteiligten Kanzleien ein Bombengeschäft.

0
Verofant  13.02.2021, 18:00
@RobertLiebling

Ja, für die Unternehmen, die große dafür spezialisierte Kanzleien beauftragen können. Aber wenn Rechte einer Privatperson verletzt werden, ist die Durchsetzung des entsprechenden Rechts so gut wie aussichtslos.

0