Habt ihr Traumatische Erlebnisse aus der Kindheit, die ihr nie aufgearbeitet habt?
Ich wurde in der Schulzeit (5. klasse) auf dem Spielplatz festgehalten und ausgezogen. Geschlagen und angefasst. Das haben Mitschüler gemacht und Mitschülerinnen und Mitschüler haben zugesehen. Keiner hat mir geholfen, alle haben sich belustigt und mir wehgetan.
Ich habe mich nie getraut, jemandem das zu sagen. Und das habe ich bis heute nicht. Den Menschen von damals kann ich das nicht verzeihen.
Ich bin inzwischen Mitte 20, aber das hat mich geprägt. 1-2 mal im Jahr kommen die Erinnerungen.
7 Antworten
Wenn du Probleme hast dein Trauma aufzuarbeiten, kannst du dir auch Hilfe holen. (Therapie) Das ist nichts verwerfliches.
Ich hatte mehrmals so ähnliche Situationen wie du. Mir wurde die Strumpfhose runtergezogen oder ich wurde festgehalten und gezwungen Dreck zu schlucken, oder wurde angepisst.
Irgendwann hat's mir gereicht und ich hab deren Anführer die Hand gebrochen. Galt sogar als Notwehr dann.
Ich bin Jahre später dann in Therapie gegangen und das hat mir geholfen.
Aber wenn jemand sowas noch mal probieren würde, würde ich ihm ohne zu zögern wieder die Hand brechen.
Selbstverteidigungskurs könnte dir ebenfalls auch noch helfen btw.
Waren die Täter älter als du?
Anzeigen kannst du sie leider nicht mehr. Ich würde dir echt zur Therapie und einem Selbstverteidigungskurs raten. Oder du fängst einen Kampfsport an.
Ja, die waren teilweise älter als ich.
Ich schäme mich darüber mit irgendjemandem darüber zu sprechen und habe Angst, dass man mir das nicht glaubt.
Ich mache Kraftsport, das bringt meinen Kopf aber trotzdem nicht in Ordnung.
Ein Therapeut wird dir sicherlich glauben und auch helfen können. Zumindest war das bei mir so.
...und naja, ich habe mich mit dem Stoizismus beschäftigt und sowohl Körper als auch Geist gestählt, allerdings war das nur meine Methode damit umzugehen, die muss nicht für jeden richtig sein...
Diese Behandlung kommt häufig vor und es ist klar, dass es ein Leben lang prägt. Ich habe auch einen Dauergroll gegen viele Mobber. Das vergeht nicht und Klassentreffen sind tabu und bei bestimmten Triggern kann ich auch ganz schnell auf Fremde sauer werden, was andere Leute übertrieben finden.
Du hast sicher deine Lektion über Menschen gelernt und das hat auch was Gutes. Du wirst nie naiv wie Susi Sorglos irgendwelchen Vertretern auf den Leim gehen oder für Volk und Vaterland auf die Straße oder in den Krieg gehen - nicht für diese Affen!
Aber um etwas Frieden mit dir selbst herzustellen, solltest du die Szene von außen betrachten, quasi aus der Gott-Perspektive. Gab es einen Anlass/Auslöser? Warum hat man dich ausgesucht? Ist es möglich, die Schwäche, die dich anfällig macht, zu beseitigen?
Es ist nicht anzunehmen, dass sich die Peiniger jemals bei dir entschuldigen werden. Wahrscheinlich würden sie sagen: Damals waren wir doch alle dumme Kinder, lassen wir die Vergangenheit ruhen. Vergessen und vorbei! Die haben freilich leicht reden!
Du darfst aber glauben, dass das Leben auch ihnen so manche Lehre erteilt und sie mit eigenen Kindern etwas nachdenklicher werden und das heute nicht mehr wiederholen würden.
Hallo,
es ist sehr mutig, dass Du das erzählst. Wenn Du über einen längeren Zeitraum hinweg damit Probleme haben solltest, dann ist es manchmal hilfreich wenn Du Dir professionelle Hilfe und Beratung in Form einer Psychotherapeutin suchst. So kann man lernen mit dem Erlebten besser umgehen zu können.
Ich habe sehr lange nicht verstanden, wie schlimm das war, was mit mir gemacht wurde. Eigentlich möchte ich einfach nur Gerechtigkeit. Diese wird es aber nach 15 Jahren nicht geben.
Verstehe. Ich wurde als Erwachsener von einem Bekannten einer Freundin angegriffen körperlich. Habe mich danach entschlossen, dass ich einen Selbstverteidigungskurs mache. Das hat mir geholfen mit dem Erlebten besser umgehen zu können im Alltag.
Besser ist es, wenn du damit abschließt und inneren Frieden schließt.
Ja, das wäre besser, aber ich kann es nicht. Einer von denen, die mich ausgezogen haben, ist inzwischen verstorben. Und ich schäme mich dafür, dass es mich gefreut hat…
Hatte mehrere.
Das schlimmste:
Meine Mutter hat mehrere Male Suizid begehen wollen und als kleines Kind habe ich sie oft reglos aufgefunden und habe den Krankenwagen gerufen.
Das hat dazu geführt, dass ich immer Panik hatte und teilweise nach Hause gelaufen bin, wenn ein Krankenwagen in unsere Richtung gefahren ist, wenn ich unterwegs war oder zumindest zu Hause angerufen habe.
Das Trauma hat sich irgendwann in Luft aufgelöst, ohne dass ich es konkret angegangen bin
Ich habe als Kind häusliche und sexuelle Gewalt erfahren und mein Penis wurde bei einer Beschneidung so stark verstümmelt, dass ich heute weder bei sex noch bei SB etwas spüre.
All das führt dazu, dass ich mit Mitte 30 nie eine erfüllte Sexualität haben konnte, was mich in tiefste Depressionen stürzt und es gibt keine Hilfe für Männer wie mich.
Ich wurde vollständig ausgezogen und ich wurde geschlagen. Ich wurde an den genitalien angefasst und das hat fast jeder gemacht von denen.
Ich hatte versucht mich zu wehren und mir wurde gedroht, dass wenn ich mich wehre, man mir noch viel schlimmer weh tun wird.
Es waren zu viele um wegzulaufen.