Habt ihr schon mal jemand nahestenden durch den tod verloren wie lange hat es gebraucht bis ihr wieder normal leben konntet?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Ja 71%
Nein 21%
Anderes 7%

6 Antworten

Ja

Ja meine Oma Anfang 2011.

Sie hat davor 4 Jahre lang an Demenz gelitten.

Anfangs schien das noch ganz harmlos gewesen zu sein, es waren Kleinigkeiten wie z.B das sie Termine vergessen hat oder vergessen hat wo sie ihre Brille abgelegt hat obwohl sie diese nur an die Stirn hochgezogen hat oder hat den Haustürschlüssel vergessen.

Dann ging es darin rüber, das sie vergessen konnte welcher Wochentag war oder welches Jahr wir hatten oder wie mein Opa mit Vornamen heißt. Manchmal hat sie mich mit dem Namen meines Vaters angesprochen, da ich als Kind fast wie mein Vater als Kind aussah. Sie konnte meine Schwestern nicht auseinanderhalten und hat sie oft verwechselt obwohl sie sie schon mehr als 10/15 Jahre kannte.

Mit den Jahren wurde es immer schlimmer und schlimmer!

Ende 2009 war es schon soweit, das sie so gut wie alle ihre kognitiven Fähigkeiten verlor und im Grunde bettlägerig war und wie ein Gemüse vor sich hinvegetiert hat. Nur noch essen und trinken konnte sie.

Im Januar 2011, wenige Wochen nach Neujahr verstarb sie im Schlaf.

Ich war zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz 11 Jahre alt und für mich war das der allererste Todesfall in meinem Leben zu dem Zeitpunkt.

Für mich brach eine Welt zusammen, da ich zu meinen Großeltern eine ziemlich enge Verbindung hatte, da ich sie zusammen mit meinen Geschwistern nach der Schule besucht haben, da ihr Haus auf dem Weg lag und unsere Eltern uns abends nach der Arbeit bei ihnen eingesammelt haben. Unsere Oma bekochte uns immer und unser Opa half uns mit den Hausaufgaben. Es war eine schöne und unbesorgte Zeit, bis es um meine Oma immer schlechter wurde.

Als ich vom Tod meiner Oma erfuhr, habe ich bestimmt 3 Tage lang nicht essen können und hatte immer dieses ungläubige und bedrückende Gefühl in mir wenn ich daran denken musste. Ich habe auch sehr viel geweint als ich an sie denken musste.

Gut ich war noch Schüler und musste funktionieren, nach dem Tod meiner Oma war ich vielleicht 3 Tage zuhause, da es mitten in der Woche passiert ist und für den Rest der Woche an Schule nicht zu denken war. Am darauf folgenden Samstag war die Beerdigung und am darauf folgenden Montag hieß es wieder Schule.

Die ersten Wochen nach dem Tod waren die absolute Qual, es fiel mir schwer dem Unterricht zu folgen und zurück in den Alltag zu finden und so zu tun als wäre nie was gewesen.

Es hat bestimmt einige Monate gedauert bis ich mich mit der Situation abgefunden habe, die Trauer darüber sitzt bis heute noch in mir, ich habe meine Oma geliebt. Mein Opa ist bis heute noch nicht darüber hinweg gekommen.

Er ist mittlerweile in seinen 80ern und noch ein relativ zäher Bursche, umso mehr liegt es mir am Herzen noch genügend Zeit mit ihm zu verbringen solange es noch geht. Natürlich ist es mir aufgrund von Beruf und eigenen Angelegenheiten nicht immer möglich ihn zu besuchen wann es mir passt. Allerdings besuche ich ihn zumindest jeden Samstag und im Sommer gehen wir jeden zweiten Sonntag zusammen mit meinem Onkel zum Angeln.

Ich bin für jeden Tag dankbar an dem mein Opa noch lebt.

Ja

Mein Vater ist vor 14 Jahren gestorben und ich denke heute noch an ihn. Die extreme Trauer wird irgendwann nachlassen, du wirst wieder lachen können und an die Person denken können ohne jedes Mal weinen zu müssen. Ich fand es wichtig ein Mal das ganze Jahr zu durchlaufen, mit allen besonderen Tagen. Das zweite Jahr war dann schon nicht mehr so schlimm. Und so geht's weiter :)

3x, Oma, Papa, Mama.

Das erste Mal war am schlimmsten, man kannte es ja noch nicht. Nach etwa einer Woche hab ich mich wieder gefangen und es geschafft, nicht mehr daran zu denken.

Die nächsten beiden Male war ich "routinierter", ich wusste ja, das geht vorbei.

Ja

Mit meinen 50 Jahren sind schon viele meiner Verwandten weg gestorben.

Das kam selten überraschend und war für diejenigen fast immer eine Erlösung.

Ab einem bestimmten Alter kann man sich einfach schon Mal darauf einstellen, das es nicht mehr lange geht.

Ja

Mein Vater 2019. Damals war ich 14 Jahre alt. Es ist immernoch sehr schwer für mich, und ich weine auch noch ab und zu.

Aber ich versuche es so gut es geht zu akzeptieren und nach vorn zu schauen, Mein Vater hätte nie gewollt dass ich mich hängen lasse oder zerbreche🕊❤️.


Basketball112  12.06.2024, 17:25

Oh sorry hab ausversehen nein genommen....

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