Habt ihr schon mal das Leben einer anderen Person gerettet?
Erzählt mal
27 Stimmen
13 Antworten
Ich hatte damals eine sehr gute Freundin. Mit ihr hatte ich viel geredet und ich habe viel über sie und ihre Familie erfahren. Ich bekam von ihr auch die Kontaktdaten ihrer Familie was sich als rettend heraus stellte.
Eies Tages, Ende 2018 schickte sie mir ein Lied mit dem Verweis »Das mache ich jetzt«. Sie schickte mit das Lied Waldbrand von Madeline Juno. Ich hörte es mir an, und mir war direkt klar, dass sie vorhatte abzutreten. Ich rief bei ihrer Familie an. Schilderte ihnen was los war. Sie war abgehauen in einen Wald in der Nähe, wo sie sich massiv selbst verletzt hat und fast verblutet ist.
Nur weil ich Bescheid gegeben habe, lebt sie heute noch. Sie kam ins Krankenhaus bekam mehrere Bluttransfusionen, verlor ihr Gedächtnis und war 5 Tage im Koma.
Die ersten Wochen nach diesem Unglück waren schwer. Sie wusste nicht mal ihren Namen und es war äußerst knifflig sie sich selbst alles beibringen zu lassen. Heute arbeitet sie erfolgreich als Kinderpflegerin und nennt mich »ihr Aro Mädchen«, weil sie mich nur noch unter diesem Namen kennt, als wir uns kennengelernt hatten.
Wir haben wenig Kontakt heute. Leider. Aber ich weiß das sie dank mir noch lebt und das sie heute glücklich ist es nicht über die Regenbogenbrücke geschafft zu haben.
Als Lokführer kommt man wohl immer in solche Situationen, wo man das schlimmste leider nicht mehr verhindern kann, aber gelegentlich geht es auch mal gut aus, wenn man schnell und entschlossen reagiert.
Warum Eltern eine junge Dame im Alter von 7-8 Jahren alleine mit einem Pferd auf die Straße loslassen verstehe ich bis heute nicht, aber dieses Pferd hatte sich dazu entschieden grade an diesem Tag mitten auf einem unbeschrankten Bahnübergang an der Nordseeküste einfach mal stehen zu bleiben. Auf einer kleinen Nebenbahn in Norddeutschen Flachland kann man ja sehr weit gucken, also hielt ich meinen Zug auch in sicherer Entfernung an, wollte das Pferd ja auch jetzt nicht so erschrecken dass es noch losgaloppiert. Es trabte langsam weiter, ich setzte ebenfalls langsam meine Bahn wieder in Bewegung, jedoch hatte ich den Hund im Gebüsch nicht gesehen, der rannte dann hinterher und wollte auch noch mit rüber, so kam die zweite Schnellbremsung zustande, diesmal aber knapp, aber zum Glück Mensch und Tieren ist nichts passiert.
Krass. Vorallem wie sehr Lokführer unter solchen suizidale Menschen leiden durch dieses Trauma.
Eine Frau am Bahnhof.
War der letzte Zug nach hause. Ich stand dort und eine Frau tauchte auf die rotz und wasser geheult hat. Dadurch war ich quasi schon "aufmerksamer".
Als der Güterzug angefahren kam, rannte die Frau richtung gleise und ich hab sie weggerissen. Hielt sie fest und rief die polizei an.
Die Frau zerkratzte mir das gesicht und war richtig wütend auf mich in diesem moment, aber ich hab sie festgehalten bis die polizei eben übernommen hat.
Die Polizisten meinten zu mir nur das so eine wütende Reaktion in solchen Lagen durchaus normal sein kann und ich am besten garnicht weiter drüber nachdenken soll.
Ich hab keine Ahnung was aus dieser Frau wurde. Aber ich denke ich würde heute auch genauso handeln.
Obwohl mein zerkratztes Gesicht wirklich verflucht geschmerzt hat. Naja ich hoffe einfach sie hat sich gefangen.
Menschen oder Tieren in Notsituationen beizustehen oder diese zu retten ist mir wohl in die WIege gelegt worden.
Meine Wege führen mich an die unterschiedlichsten Orte.
Manchmal gelingt es mir rechtzeitig anwesend zu sein und dann wieder gerade noch rechtzeitig.
Einmal war ich mit die einzige Helferin.
Vor vielen Jahren habe ich einmal in einem Pflegeheim gearbeitet.
. Ein Zivi kam in den Speisesaal um mir mitzuteilen , dass oben auf der Pflegestation Rauch aus einem Zimmer kommt.
Bevor ich nach oben ging, sagte ich dem Küchenpersonal sie sollen die Feuerwehr anrufen.
Die Details des brennendes Zimmer möchte ich Euch ersparen. Durch die Klimaanlage zog sich der SCHWARZE RAUCH in so ziemlich alle Zimmer.
Den Zivi und eine 15 jährige Schülerin schickte ich zur linken Seite um die Bewohner aus den Zimmern zu holen. Meine Schritte führten mich nach rechts und ich trug alle Heimbewohner aus den Betten den Flur entlang und legte sie auf meine Station. Diese beiden Stationen waren durch eine Glastüre getrennt.
.Der Rauch war das schlimmste !!!!
Während der Hilfsaktion musste ich dauernd husten, das erschwerte mein Handeln und ich hatte einfach Angst, nicht mehr genug Luft zu bekommen, um die noch im Bett liegenden Personen aus den verqualmten Zimmern zu retten.
irgendwann kamen Feuerwehrleute an mir vorbei. Es war zu schwarz um diese genau zu erkennen, aber einer berührte mich, ohne von ihnen als Person erkannt zu werden. Als sie mir nur Sekunden später entgegen kamen , hatten sie niemanden bei sich, als hielt ich einen am Ärmel fest. Er jedoch schüttelte mich ab.!!
Ich griff noch einmal nach, denn ich bemerkte, dass ich kaum noch Kraft hatte . Ich zog diesen Ärmel in das nächste Zimmer. Diese lagen ganz hinten und erst durch öffnen der Türe füllte dieser Qualm das Zimmer komplett. Ich löste das Sicherheitsbettgitter und hob die Dame aus dem Bett, um sie auf die Arme der Feuerwehrleute zu legen . Der Trupp ging einfach los.
So hob ich die noch einzige, unter der Decke versteckte Dame, aus dem Bett und trug sie ebenfalls bis vor die Glastüre.
Der Andauernde Husten nahm mit unendlich viel Kraft und ich bekam kaum noch Luft.
irgendwann wurde ich von Männern in weiß auch auf einen Stuhl gesetzt.
Atemschutzmasken gab es damals noch nicht.
Was ich damals nicht wusste, dass RETTEN das eine ist, ÜBERLEBEN das andere.
Überlebt habe ich, aber zu einem sehr hohen Preis.
Niemand rettete mich und gab mir die Hilfe, von der ich damals nicht wusste, dass ich diese Hilfe mal brauchen würde.
PTBS ist nicht zu unterschätzen.
und zieht unglaublich viele, jetzt erkannte Krankheiten, nach sich.
Fazit…. Retten ist weiterhin meine Berufung. Zu allen Zeiten und für jedes Wesen.
Alles Gute für Euch da draußen.
Denke ja...
Zum Ersten Mal, als ich gemeinsam mit einem zufällig vorbeikommenden Motorradfahrer zwei schwer verletzte, bewußtlose Personen aus einem Unfallwagen, der sich überschlagen hatte und auf den Dach liegenblieb herausbugsierte und Erste Hilfe leistete. Habe eine der Personen später in der Uniklinik kurz besucht.
...
In meinem Beruf habe ich durch entsprechende Behandlung von Patienten sicherlich so manchem Menschen viele weitere gute Lebensjahre verschaffen können (falls du das als "gerettet" betrachten magst)