Habt ihr Angst, dass uns durch die Flüchtlinge Wohnraum und Arbeit weggenommen wird?

Arbeit nicht. Mir kommt es vor, als ob viele Flüchtlinge die Jobs machen würden, die die meisten Deutschen nicht machen wollen. Beispiele (meine persönliche Erfahrung!): Pflegekraft im Krankenhaus, Busfahrer oder Lehrer.

Wohnraum nimmt jeder Mensch weg, egal ob Flüchtling oder nicht und ich denke, der Wohnraum wäre auch ohne die Flüchtlinge knapp geworden. Vielleicht später, aber er wäre knapp geworden. Das passiert automatisch, wenn die Bevölkerung wächst, die Anzahl von Wohnungen und Häusern aber nahezu gleich bleibt bzw. Wohnraum sehr teuer ist.

Nein.

Wohnraum: Wir haben eine leistungsfähige Industrie, die noch viel mehr 40-Fuß-Container zur Verwendung als Unterkünfte liefern kann.

Arbeitsplätze: Das wird natürlich schwierig, weil die Flüchtlinge alles gut ausgebildete Fachkräfte sind.

Wir haben drei Ukrainer aufgenommen.

Unsere Ukrainer telefonieren jeden Tag herum, um einen Weg zu finden, zurückzugehen. Aber es ist schwer, weil ihre Wohnung und alles was sie besessen haben bei einem Raketenangriff verbrannt ist. Und weil immer noch Random Raketen in zivile Wohngebiete fliegen, auch außerhalb der direkten Kampfzone.

Es ist ein dreijähriges Kind dabei, und wir haben ihnen gesagt, dass wir nicht wollen, dass sie jetzt schon zurückgehen in die Ukraine. Weil es ist ein sehr liebes und nettes Kind, und der Gedanke, dass dieses Kind in einen Raketenangriff kommt und da Tote oder Verletzte sieht oder selbst zu Schaden kommt, ist mir zutiefst zuwider.

Ich glaube, du stellst die falsche Frage.

Ja, ich habe Angst. Aber die ist eher, dass die Ukraine nicht standhält, und wir irgendwann wieder einen Pass brauchen, um mit dem Auto nach Berlin zu fahren. Hatten wir ja schonmal.

Wenn die Ukrainer dann für immer bei uns wohnen würden, wäre das kein Problem für mich. Die sind ordentlich, hilfsbereit und fleißig. Warum nicht?

Arbeit, nein. Wirtschaft ist kein Nullsummenspiel. Als Arbeitnehmer generieren auch Geflüchtete Gewinne und sorgen damit für Neueinstellungen. Als Konsumenten ohnehin. Zudem machen sich einige auch selbstständig und stellen selber ein. In jeden Fall zahlen sie in die Sozialsysteme ein und halten unser Rentensystem am Laufen. Das Probleme sehe ich eher, weil die Politik jahrelang auf die Ängste von Idioten ('die klauen uns die Jobs') gehört hat und viele Geflüchtete mit subsidiären Schutz keine Arbeitserlaubnis bekommen oder die Hürden für den Berufseinstieg und oder Selbstständigkeit (das gilt nicht für Migranten) für sie enorm hoch sind. So belasten viele Geflüchtete eher unser Sozialsystem als ein positiver Faktor zu sein. Wir sind ein Einwanderungsland und nicht alle Migranten stammen aus dem EU Ausland, es wird Zeit, dass wir auch Einwanderung deutlich besser regulieren als dass das heute der Fall ist. Wir müssen Menschen viel schneller in Brot und Arbeit bringen als das bisher der Fall ist. Mit besserer Perspektive würde uns auch viel kriminelle Energie erspart bleiben. Die, die dennoch diesen Weg einschlagen müssen dafür deutlich schneller abgeschoben werden.

Wohnraum, ja. Aber daran gebe ich Flüchtlingen keine Schuld. Bund, Länder & Kommunen haben in den letzten Jahren einfach versäumt Investitionen in diesen Bereich zu regulieren, Großeigentümern und Wohnungsbaugesellschaften entsprechende Auflagen zu machen und Spekulationen am Wohnungsmarkt zu unterbinden.

Wohnraum wird ja nun schon knapp, deswegen wollen ja mehrere Großstädte keine Weiteren Migranten aufnehmen. In erster Linie belasten die illegalen Migranten die Sotzialkassen. Um höherwertige Arbeit zu tätigen fehlt den meisten die Qualifikation es wird der Billiglohnsektor weiter ausgebaut, was ebenfalls schädlich ist. Ich sehe keinen Gewinn an der zügelosen Einwanderrung. Bestimmt ist auch das Gegenteil erwünscht.