Haben Mobbingopfer eine Teilschuld?
Ich bin Kassierer und dort begegne ich des öfteren Menschen, bei denen ich mir innerlich denke, dass sie ziemlich leicht angreifbar sind. Man könnte sie ohne großen Aufwand unter Druck setzen.
Mit ,,Teilschuld" meine ich, dass sie ein geringes Selbstwertgefühl und ein mangelndes Selbstbewusstsein haben, was sie dann eben angreifbar macht. Auch automatisch verbunden mit schüchternheit.
Ich will Mobbing nicht schönreden, gar keine Frage, aber rein emotionslos betrachtet stellt sich die Frage, ob Mobbingopfer auch eine Teilschuld haben, wenn sie es den Tätern so leicht machen.
Wie seht ihr das?
Ich möchte nochmal darauf hinweisen, dass es nur eine (widerliche) Hypothese ist und ich Mobbing keinesfalls gutheiße.
26 Stimmen
14 Antworten
Von Schuld kann man hier nicht sprechen.
Aus meinen Erfahrungen und auch aus der Kenntnis der Studienliteratur kann ich Folgenes beitragen.
Tatsächlich kann man sagen, dass es zu Mobbing kommen kann, wenn das "Opfer" in irgendeiner Hinsicht anders ist als der Durchschnittsmensch, z.B. besonders begabt, Probleme mit dem Sozialverhalten, irgendwelche körperliche oder mentale Andersartigkeit, andere Kleidung u.v.m. Hinzu kann, muss aber nicht, eine schwache Resilienz kommen. HIer kann man aber nicht von Schuld sprechen. Dennoch noch muss es nicht zu Mobbing kommen.
Hinzu kommt in der Regel, dass es in einer Klasse z.B. jemanden gibt, der von sich für einen "Leadertyp" hält und über andere bestimmen oder sie gar unterdrücken will. Dazu braucht es andere, die mit dem Leader eine Gruppe bilden (meist sind es nur Mitläufer). Dann braucht es die schweigende Mehrheit, die zwar das Gefühl hat, dass das Verhalten des "Leaders" irgendwie nicht richtig ist, wo aber niemand den Mut hat, etwas dagegen zu unternehmen.
Eigentlich ist es Aufgabe der Lehrkraft, dies öffentlich in der Klasse UND im 6 Augengespräch zunächst mit dem Mobber zu besprechen. Wehret den Anfängen! Ich kenne aber leider auch Lehrkräfte, die hier dier Augen verschließen oder den Kopf in den Sand stecken.
Naja, für sein wesen und sein Selbstwertgefühl kann keiner was.
Für seine Art und sein Auftreten hingegen schon und da gibt's einige Kandidaten die sich dann wundern und arm sind wenn andere Sie degradieren.
Am Mobbing sind 100 Prozent die Mobber Schuld. Sie lassen Frust an Leuten raus, die sich nicht dagegen wehren können. Dazu greifen sie meist in Überzahl an. Dagegen heulen sie gleich los, wenn sie auf einen Stärkeren treffen oder wenn man ihnen in die Fresse haut.
Mobber sind armselige Geschöpfe mit Minderwertigkeitskomplexen. Mich als Autist und ehemaliges Opfer stört das verharmlosen und das im Stich lassen sehr.
Niemand hat mir geholfen als ich von 1/4 der Klasse 1 1/2 Jahre beleidigt, bedroht, verspottet und geschlagen wurde. Als ich dann zum Gegenschlag ging, da ich gecheckt habe, dass der Rat meiner Eltern "sich nicht ärgern zu lassen" nix bringt. Hab den einen in die Fresse geschlagen. Die Konsequenz war, ich bin von der Schule geflogen, die Mobber haben sich einen anderen Mitschüler als Opfer gesucht.
Daß eins hier mal klar ist: Es sind die Mobber, welche kein Selbstwertgefühl haben und deshalb glauben, andere niedermachen zu müssen, damit sie sich größer fühlen können. SO wird ein Schuh draus!
Denn sobald das "Opfer" beginnt, sich zu wehren, sind diese Fragmente plötzlich ganz, ganz klein...
Hey
Diese Frage ist widerlich, sorry.
Die Idee, dass Mobbingopfer eine Teilschuld tragen, ist so absurd wie zu behaupten, dass Opfer von Raubüberfällen eine Teilschuld tragen, weil sie teure Gegenstände besitzen. Mobbing ist ein Akt der Feigheit und Grausamkeit, der von den Schwächen anderer profitiert. Es ist an der Zeit, die Schuld dort zu platzieren, wo sie hingehört: bei den feigen Individuen, die ihre eigenen Unsicherheiten auf Kosten anderer ausleben. Wer Mobbingopfer verurteilt, sollte sich besser fragen, warum er sich nicht an der Seite der Schwachen und Verletzlichen stellt, anstatt sich auf die Seite der Tyrannen zu schlagen.
Herzlich ❤️
Ja, das ist sie auf jeden Fall. Deswegen hab eich auch klar meinen Standpunkt dazu vertreten.
Ich weiß, dass die Frage widerlich ist, deshalb habe ich auch geschrieben ,,emotionslos betrachtet", aber sie ist eben auch berechtigt, wie die Frage aus deinem Beispiel mit dem Raubüberfall.