Haben FI Stecker die gleiche Funktion wie fest verbaute FI Schalter?
Hallo,
nachdem ich in meinen alten Gartenhaus keinen FI-Schalter habe, ich aber dennoch geschützt Rasenmähen möchte, habe ich mir jetzt eine FI Stecker gekauft.
Diesen hier:
Hat er die gleiche Funktion wie der eingebaute im Sicherungskasten?
Und kann er die Leitungen prüfen? wie zb Vorhandensein einer Erdung? Vertauschte Phase, Nullung?
Benötige meinen Stromanschluss nur zum Rasenmähen also würde mir der Stecker reichen.
4 Antworten
Ich habe ähnliche FI-Schalter in der Wohnung im Einsatz, weil hier kein fest verbauter FI möglich ist.
https://www.bauhaus.info/fi-adapter/voltomat-fi-adapter-aussen/p/12151438
Und die erkennen die meisten gefährliche Fehler und Falschverdrahtungen in der Steckdose (habe ich mal an einem verregneten Nachmittag ausprobiert^^) und lösen aus.
Allerdings haben diese Stecker einen Nachteil: Sie lösen auch bei Stromausfall aus. Das macht ein fest verbauter FI nicht. Also für den Einsatz am Kühlschrank völlig ungeeignet.
Sie sind laut Hersteller auch nicht als dauerhaften Ersatz für einen festen FI geeignet.
Das ist hier nicht unbedingt der Grund.
Der Grund ist, dass das die einzige brauchbare Möglichkeit ist, vor PEN-Bruch bei genullter Steckdose zu schützen^^.
Das kommt drauf an wie der PEN an der Steckdose angeschlossen wurde. Nach der letzten VDE-Norm in der eine klassische Nullung noch erlaubt war, musste der PEN an den Schutzkontakt der Steckdose angeschlossen werden und von dort aus eine Brücke zum N-Anschluss der Steckdose. Davor hat man das andersherum gemacht. Sicherheit sollte vor Funktion gehen war der Ansatz das ab 1969 so zu machen.
Und PEN-Bruch ist immer doof, aber der Schutzleiter kann genauso brechen. Nur da merkt man es erst im Fehlerfall. Allerdings wird es beim PEN richtig hässlich, weil da wird Netzpotential auf jeden Fall berührbar bei Geräten der Schutzklasse I.
Das ist richtig.
Ändert aber nichts an der Problematik, dass bei PEN-Bruch der Schutzkontakt unter Spannung steht, sobald der angeschlossene Verbraucher eingeschaltet ist.
Wenn der PEN futsch ist, dann isses egal, ob er zuerst auf N oder PE geht.
Vor defektem Schutzkontakt bist du aber auch bei einer modernen Installation nicht sicher.
Die Fälle PE- und PEN-Bruch waren bei meinen Versuchen mit dabei. In beiden Fällen hat der von mir verlinkte FI-Schalter sofort abgeschaltet.
Demnach scheint er die Steckdose permanent (höchstwahrscheinlich auf total primitive Weise) zu überwachen.
Und PEN-Bruch ist immer doof, aber der Schutzleiter kann genauso brechen. Nur da merkt man es erst im Fehlerfall. Allerdings wird es beim PEN richtig hässlich, weil da wird Netzpotential auf jeden Fall berührbar bei Geräten der Schutzklasse I.
Hast du diesen Absatz per Edit schnell hinzugefügt, oder habe ich ihn überlesen? :D Hätte ich mir Tipperei sparen können :D. -.-
Die Drahtbrücke war seinerzeit wohl das Problem, was eben dazu führte das man festlegte der PEN müsse an den Schutzkontakt geklemmt werden. Wenn da die Drahtbrücke versagt ist die Funktion nicht mehr gegeben, aber der Schutz noch vorhanden. Wenn man es nach der älteren Methode angeschlossen hat würde der Fehler der Drahtbrücke erst im Fehlerfall bemerkt werden da angeschlossene Geräte normal funktionieren.
Kurzzeitig fließt über den L mehr Strom rein als dann über den gebrochenen N abfließen kann. Dadurch schaltet der ab. Trotz der Unterbrechung der Ader fließt da kurz ein minimaler Strom. Das kann man übrigens auch beobachten wenn man sich total isoliert, dann einen alten Duspol N (mit Glimmlampe) nimmt und einen Griff mit L an der Steckdose verbindet und die andere Spitze mit dem Finger berührt. Die Glimmlampe wird trotzdem ganz schwach leuchten.
Manche RCDs die ins Kabel integriert sind dürfen übrigens nicht mit Handschuhen eingeschaltet werden, die sind aber auch entsprechend beschriftet bzw. haben entsprechende Piktogramme. Das sind PRCD-S (das P steht für portable), da wird geprüft über kapazitive Kopplung, so wie bei modernen Duspolen die Drehfeldprüfung oder die einpolige Spannungsprüfung, ob der PE Netzpotential hat. Wenn man da Handschuhe trägt funktioniert das Prinzip nicht. Hier mal ein Beispiel für die Version mit Piktogramm:
Auf diese PRCD hat die Firma Kopp ein Patent, so dass sie nicht sehr verbreitet sind :(.
Das ist vom Prinzip das vergleichbare Gerät wie der FI der meist fest verbaut ist. Durch die Abschaltung bei 30mA Fehlerstrom ist der für Personenschutz geeignet.
Also ja, es macht Sinn, den für die vorgesehene Anwendung zu verwenden.
Würde er auch funktionieren wenn die Steckdose nicht an den Schutzleiter angeschlossen wäre? Oder lässt er dann erst garkeinen Strom durch?
Der FI "misst" den Differenzstrom zwischen L und N. Ist dieser (Differenz)Strom aufgrund eines Defektes (z.B. Beschädigung der Isolation) und Ableitung eines Stromanteils größer 30mA, dann schaltet der FI den Stromkreis ab. Für diesen Vorgang ist der FI nicht auf den PE angewiesen. Also die Schutzfunktion FI funktioniert auch bei unterbrochenem PE (Schutzleiter).
Nur mal angenommen der Rasenmäher hat einen Erdschluss und es liegt kein PE am Gehäuse an und die Räder sind gut isolierend. Was passiert, der FI löst nicht aus, weil kein Fehlerstrom vorhanden. Erst bei Berührung des Mähers fließt ein Fehlerstrom über den Körper zur Erde. Also mit der Behauptung:
der FI nicht auf den PE angewiesen
wäre ich vorsichtig.
Die Schutzfuntion wäre sehr eingeschränkt ohne funtionsfähigen PE. Lies dazu meinen Kommentar.
Die Schutzfunktionen PE und FI können sich ergänzen. Jede muss jedoch für sich getrennt funktionieren, siehe Prinzip FE:
http://elektro-wissen.de/Elektroinstallation/FI-Schutzschalter.php
Das teil funktioniert im prinzip wie ein normaler fi schalter. mit einem siginifikanten unterschied.
nach jeder unterbrechung der stromzufuhr z.B. nach dem aus- und wieder einstecken des gerätes in die steckdose, musst du ihn mit dem grünen taster wieder einschalten (reset)
phase und null vertauscht gibt es bei der schukosteckdose nicht, da es keine genormte richtung gibt.
das nicht vorhanden sein einer erdung erkennt das gerät in der regel nicht. jedoch ist es töricht, eine steckdose ohne erdung zu betreiben, die sicherheit ist nicht gegeben.
das wäre ungeähr so, wie sich im auto nicht anzuschnallen und alleine auf den airbag zu verlassen.
lg, Anna
Ein FI kann keine Leitungen prüfen, nein.
Das ist eher ein Vorteil und auch so gewollt. Bei einer Unterbrechung der Versorgung soll das Gerät nicht immer von selbst anlaufen weil zu gefährlich. Um mal Beispiele zu nennen: Flex, Handkreissäge und andere solche Werkzeuge die einen feststellbaren Schalter haben. Das Gerät liegt dann auf dem Boden weil der Nutzer nachschauen will warum der Strom weg ist, und wenn der Strom wieder da ist würde das Werkzeug auf dem Boden seine Runden drehen.