In meiner Familie haben wir zwei neue Co2 Luftgewehre geschenkt bekommen.
Beide haben deutlich ein „F“ für „freie Waffen“ auf dem Gehäuse aufgedruckt. Also passt alles waffenrechtlich heute im Jahr 2019. Erwachsene über 18 Jahre dürfen damit im eigenen Keller oder riesen Garten Dosen umschmeissen.
Unsere erwachsenen Kinder haben die beiden Kalashnikow Yunker AK Luftgewehre bekommen…so weit so gut. Jetzt liegen die Dinger bei mir im Keller.
Das eine Luftgewehr ist ein Modell
(1.) AK105 CO2 4,5mm Yunker Version 3 Vollstahl Izhmash
So stehts auf der Anleitung:
Originales Kalashnikow Vollstahl Sturmgewehr AK105 mit CO2 Magazin und Lauf 4,5mm. Total echt und viel besser als die Dekowaffen !
Diese CO2-Waffe verschießt 4,5mm Stahlrundkugeln, besteht komplett aus Stahl und ebenso wie das Originalgewehr zerlegbar.
Aus original Teilen (85%) gebaute Ganzstahlwaffe mit Gewehrnummer. Die AK105 und AK74 Originalmagazine mit 5,45mm Dekomunition passen auch rein, damit wird man sie in eine echte Dekowaffe umwandeln.
Das andere Luftgwehr ein
(2.) Modell AK47M CO2 4,5mm Vers.2 Yunker mit Holzschäftung mit gleichen technischen Daten.
DAS PROBLEM, der dicke Hund liegt aber hier:
Das Luftgewehr wird anscheinend anmeldepflichtig als Dekowaffe!
Auf den verschiedenen Webseiten der deutschen Händler wird dies riesen Problem aber mit keinen Wort erwähnt, ausser dass dieses Altmetallteil mit blumigen Worten angepriesen wird.
So stehts auf der Anleitung: Originales Kalashnikow Vollstahl Sturmgewehr AK105 mit CO2 Magazin und Lauf 4,5mm. Die total echte Dekowaffe!
Das mit dem „Original“ ist auch NEBENBEI schlicht gelogen. Die Luftgewehre sind einfach aus krummem Prägeblech gestanzt.
Von dem eigentlichen Problem kein Wort, dass dieses krumm schiessende Fake-Kalashnikow-Luftgewehre nach dem neuen Entwurf eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften(Drittes Waffenrechtsänderungsgesetz–3. WaffRÄndG) bei der Waffenbehörde als Dekogewehr ANGEMELDET (!!!) werden müssen.
Das heisst also, dass erstmal die Anmeldegebühren bei der Waffenbehörde in der Gemeinde zu zahlen ist.
Dann gibt’s jährliche, unangemeldete Kontrollen von den Mitarbeitern der Verwaltung, ob das Luftgewehr auch sicher in einem Waffentresor aufbewahrt wird, die dich zu Hause besuchen, ob du willst oder nicht.
Dazu kommen dann eventuell jährliche Gebühren der Verwaltung.
Alternativ wäre dies Luftgewehr dann ab nächstem Jahr zwingend zum Wertstoffhof zum Entsorgen zu bringen.
Hat jemand schon in Erfahrung gebracht, was man konkret mit diesen Fake-Kalashnikow-Luftgewehren machen soll?
So schaut das eine und das andere Luftgewehr Airsoftgewehr aus:
So ist es.
Kalaschnikow hatte um 1943 einen funktionierenden Selbstladekarabiner entwickelt, der in wesentlichen Aspekten auf dem M1 Garand basierte. Obwohl robust und zuverlässig wurde er - aus vielerlei Gründen - nicht übernommen.
Als die ersten erbeuteten StGw44 analysiert wurde und die UdSSR eine vergleichbare Waffe entwickeln wollten, konnte Kalaschnikow auf die Technik dieses Selbstladekarabiners zurückgreifen, welche robust und zuverlässig genug war, um mit der neuen Mittelpatrone im Dauerfeuer zu operieren.
Gesetzmäßigkeiten des damaligen Waffenbaus erzwangen ein optische Ähnlichkeit.
Die beiden Patronentypen waren stark konisch zulaufend, deswegen waren die Magazine gebogen.
Das Korn wurde damals immer auf das vorderste Rohrende gesetzt. Da auf dem Rohr das Gaskolbensystem ruhte, musste das Korn erhöht angebracht werde. Diese Erhöhung ist in trapez- / dreieckiger Form am robustesten gegen Beschädigung.
Der Pistolengriff ist als Konzept sicherlich ebenfalls vom StGw abgeguckt, aber technisch unterschiedlich. Die gesamte Abzugsgruppe nimmt weniger Volumen ein als beim StGw.
Würde man die damaligen konstruktionellen Gesetzmäßigkeiten auf das G3 übertragen, sähe es dem StGw44 / AK47 auch verblüffend ähnlich.