Haben die Menschen damals wirklich so gesprochen?

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In Reimen hat sicher niemand geredet, und stilvoll und elegant sicher nur eine kleine gebildete Oberschicht. Eine Schulpflicht bzw. Unterrichtspflicht wurde erst Ende des 16. Jahrhunderts eingeführt. Vorher konnten viele Leute nicht schreiben und lesen. Die einheitliche deutsche Rechtschreibung verdanken wir Konrad Duden, und dem nach ihm benannten Rechtschreibwörterbuch am Ende des 19. Jahrhunderts.

Davon abgesehen ist Sprache ständig im Wandel. Man hat früher Wörter benutzt, die heute in Vergessenheit geraten sind.

Nein, Faust ist das Werk eines Dichters. Der Mann oder die Frau von der Straße haben nicht so gesprochen. Auch heute unterscheidet sich die Wortwahl von gebildeten Leuten, die viel lesen - und zwar nicht die BILD - in vielem vom Sprachgebrauch der bildungsfernen Schichten.

Aber insgesamt haben sich natürlich die Worte im Laufe der jahrhunderte in allen Schichten verändert. Zu Goethes Zeiten war Deutsch französisch beeinfllusst, heutzutage ist es englisch. Und das mittelalterliche Deutsch - guck dir mal Gedichte von Walter von der Vogelheide an - verstehen wir heute nur mit großer MÜhe. Mich erinnert es eher an das Holländische.

Du kannst davon ausgehen dass die ,,einfache" Bevölkerung nicht so gesprochen hat, vermutlich nicht mal (zumindest gänzlich) höhere Schichten.

Es handelt sich dabei immer noch um Kunst/Lyrik.

Nimm als Beispiel ein Gedicht von Ulla Hahn aus der ,,heutigen" Zeit. Kein Mensch redet so, außerhalb von Versen.

Fritzkrieg  09.08.2020, 04:11

P.S. Wovon du aber ausgehen kannst ist, dass du viele Menschen auf ,,deutschem" Boden, aus der Zeit der Grimms, nicht verstanden hättest. Dialekte waren weitaus ausgeprägter und verbreiteter als heutzutage.

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ja, in Ubahn bei uns in der Stadt hängt eine 200 Jahre alte Tafel mit Schrift, die Schrift ist komisch, vom Hochdeutsch nicht Mal ein Quäntchen.

Natürlich hat man früher nicht so wie heute gesprochen.