Haben Archäologen gute Berufschancen??
Ich bin ein sehr guter Geschichtsschüler und möchte Geschichte auch später in meinem Leben haben, aber nicht als Hobby sondern als Beruf.Jedoch habe ich auch gehört das der Beruf auch "Arbeitslosen-Beruf"(irgendwie so) genannt wird stimmt dies ? Sieht die Chancen echt so schlecht ?Macht eine spezielle Richtung da einen Unterschied z.b Azteken (Mein Favorit) oder die Römer ? Danke schon mal für jede Antwort !
4 Antworten
Feste Stellen in der Archäologie sind selten, vor allem jene, die sich alle wünschen (Uni, Museum, einige wenige weitere Institutionen, die Stellen für Archäologen ohne viel körperliche Arbeit bieten). Besonders schlecht ist die Situation in jenen archäologischen Teilbereichen, die sich mit Kulturen außerhalb Deutschlands beschäftigen. Wer da nicht bereit ist, sich nach dem Abschluss in ein auf deutschem Boden stattfindendes Gebiet einzuarbeiten, findet häufig nie was.
Denn häufig ist die einzige Option ein Unterkommen bei einer Grabungsfirma, wenn denn überhaupt etwas zu finden ist. Wer da nicht ewig unterster Hilfsarbeiter sein will, muss sich schon mit dem auskennen, was er ausgräbt. Und selbst dann sind die Arbeitsbedingungen lausig (Wind, Wetter, körperliche Arbeit, Zeitdruck durch Auftraggeber) und die Bezahlung mies (brutto selbst für Grabungsleiter meist deutlich unter 20 Euro/ Stunde). Besser wird es erst wieder für Firmeninhaber oder Selbstständige, aber da ist das Risiko eben auch nicht ohne.
Daneben gibt es noch eine Reihe zeitlich befristeter Stellen und Projektstellen. Da halten sich viele schnell für die Gewinner im großen Jobroulette, bis die Stelle eben ausläuft und kein Anschlussprojekt zu finden ist.
Man kann in der Archäologie Arbeit finden, wenn man flexibel ist und zäh ist, aber leider ist selbst das keine Garantie, schon gar nicht auf eine feste Stelle.
Und nur so nebenbei: Geschichte und Archäologie unterscheiden sich grundlegend in der Methodik. Nur weil dir das eine liegt, muss das andere noch lange nicht deine Welt sein. Und beides kann auch ein schönes Hobby sein, völlig ohne Risiko und Nervenverlust. Es gibt endlos Literatur auch für Laien, ständig neue Ausstellungen.
Da würde ich aber nochmal gut drüber nachdenken. Die Aussichten für Historiker sind nicht deutlich besser, dafür fehlt ihnen aber die Möglichkeit, auf Grabungen unterkommen zu können. Selbst Lehramtskombinationen mit Geschichte sind ziemlich überlaufen.
Davon abgesehen hat Geschichte an der Uni nicht mehr wirklich etwas mit dem zu tun, was ihr in der Schule macht. Da geht es nicht mehr ums reine Lernen des mehr oder weniger aktuellen Forschungsstandes, sondern um das eigene Erarbeiten neuer Details. Das bedeutet in erster Linie: Quellenstudium und Diskutieren von Forschungsmeinungen.
Warum machst du nicht mal ein paar Studien- oder Berufsfindungstests? Vielleicht finden sich ja dabei ein paar Berufe, mit denen du etwas bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast.
Die Frage nach den Berufsaussichten eines Studium wird zwangsläufig mit dem MINT-Totschlagargument beantwortet. Die geht etwa so:
Alles außer MINT ist brotlose Kunst da entweder nicht nachgefragt am Arbeitsmarkt oder komplett überlaufen und damit zu hohe Konkurrenz.
Mach doch Mathematik, IT, Ingenieur, Naturwissenschaftler oder irgendwas mit Techbranche. Dann kannst du ein Wissen direkt anwenden und trägst schell zu dem Wachsen des BIPs bei.
Ich selbst komme aus dem MINT Sumpf daher kann ich leider keine passende Antwort für Geschichte liefern.
Ist okay danke für deine Antwort nehme ich sehr zu schätzen
Mit diesem Studiengang gibt es wenig bis keine Berufsaussicht.
Es buddeln schon genügend überall herum...
Also finden als Historiker wirst du denke ich schon was.(Im Museum etc).Als Archäologe hat man es da schwerer.Wenn du wirklich so etwas in die Richtung machen willst,würde ich dir empfehlen dich nicht zu stark zu spezialiersieren.Dann findest du schon was👍.Es gibt aber auf jeden Fall Jobs mit mehr Chancen.
Archäologen und Historiker sind nicht das gleiche! Die Arbeitsmethoden und Aufgabenbereiche unterscheiden sich deutlich. Historiker beschäftigen sich mit der Schrift-, Archäologen mit der Sachkultur. Nicht umsonst sind das getrennte Studiengänge.
Danke ich weiß deinen Rat sehr zu schätzen!Jedoch ist Museum eher uninteressant und packt mich nicht. Werde mich auf jeden Fall mal informieren!!
Danke das hat mir echt geholfen habe drüber nachgedacht und Versuche etwas anderes zu finden natürlich in die Richtung Geschichte weil ich sonst nichts anderes kann :)