Habe ich über reagiert?
Ich war mit meine zwei besten Freundinnen im Freibad. Anlass dafür war, da ich Nicht-Schwimmer bin und panische Angst habe, sobald meine Füße den Boden unter Wasser verlassen. Sie haben mit mir ein paar Übungen gemacht und es lief relativ gut.
Dann habe ich Freundin A gefragt, ob sie mich am Bauch hochhalten könnte, damit ich mit meinen Händen und Füßen die Schwimmbewegungen üben konnte. Jedoch habe ich nach 10 Sekunden panische Angst bekommen, da es sich für mich in diesen Moment anfühlte, als würde ich mit Kopf voraus im Wasser fallen. Ich hab aus Angst zu den Händen von Freundin B gegriffen, da ich aufstehen und Halt wollte, da mich Freundin A nicht direkt losgelassen hat. Freundin A hat jedoch die Hände von Freundin B weggedrückt und meinte, ich soll mich beruhigen, da sie mich fest halten würde.
Ich hab aber dadurch so viel mehr Panik bekommen, dass ich mich irgendwie an den Kopf von Freundin A geklammert habe und sie halb angeschrien habe, sie sollte mich doch bitte loslassen. Und ich muss beifügen: Ich hatte wirklich Todesangst, ich hab fast geheult und war sogar kurz davor ins Becken zu pinkeln. Keine Ahnung, ob das eine Panikattacke war, aber ich hatte noch nie so sehr Angst in meinem Leben.
Freundin A hat mich aber noch immer nicht loslassen wollen und hat nur gelacht, dabei wiederholte sie nur, dass ich ruhig bleiben sollte. Ich habe jedoch weiter sie angebettelt, dass sie mich loslassen soll. Dies hat sie erst getan als ein Badegast sie halb angeschnauzt hat, dass sie mich gehen lassen soll. Danach hat sie sogar noch beschwert, dass sie jetzt Ärger bekommen hat. Ich hab einfach nur gelacht und die Situation überspielt. Entschuldigt hat sie sich jedoch nicht.
Als ich Zuhause war, ging mir die Situation nicht mehr aus dem Kopf und beim erinnern, habe ich jedes mal so ein komisches Gefühl in den Beinen und in der Brust, und fange an zu weinen.
Heute habe ich das meine Freundin C erzählt und sie meinte, dass Freundin A das gemacht hätte, weil ich schon 18 bin und es für komisch ist für sie, dass ich noch nicht schwimmen kann. Auch könnte sie ja nicht wissen, wieso ich so panische Angst hatte, da sie ja schwimmen kann seitdem sie klein ist...
Sie hat sich theoretisch auf die Seite von Freundin A gestellt, da ich ja mal langsam lernen müsste zu schwimmen, dass ich von meine Mutter zu sehr in Watte gepackt wurde blablabla. Doch ich will ja schwimmen können, nur will ich dabei die Personen vertrauen können, dass sie meinen Grenzen respektieren und nicht meine Angst noch verschlimmern...
Die ganze Situation bereitet mir Bauchschmerzen und ich könnte beim schreiben wieder anfangen zu heulen, ich kann doch für meine Angst nichts dafür und werde deswegen dumm angemacht. Ich hab halt früher als Kind eine Situation erlebt, die diese Angst in mir verschlimmert hat und ich dem schwimmen eher aus dem Weg gegangen bin. Ich dachte, dass ich meinen Freunden vertrauen kann...
Habe ich über reagiert?
3 Antworten
"Heute habe ich das meine Freundin C erzählt und sie meinte, dass Freundin A das gemacht hätte, weil ich schon 18 bin und es für komisch ist für sie, dass ich noch nicht schwimmen kann. Auch könnte sie ja nicht wissen, wieso ich so panische Angst hatte, da sie ja schwimmen kann seitdem sie klein ist..."
Genau das ist der Punkt und du raffst es nicht. Sie kann es scheinbar nicht nachvollziehen und versteht somit gar nicht warum du so reagierst. Genau genommen weiß sie nämlich "es kann nichts passieren" und erkennt dadurch nicht wie ernst die Situation für dich war.
Du brauchst eher einen Spezialisten wenn es für dich so schlimm ist und kannst nicht von "normalen" Leuten ein völlig professionelles Verhalten erwarten.
Ich spreche tatsächlich aus Erfahrung und habe 3 Angststörungen diagnostiziert bekommen.
Man muss immer die Sichtweise der gesunden Leute betrachten und kann dann einige Reaktionen besser verstehen. Übrigens geht man deshalb auch mit "Experten"(Therapeuten/Menschen die sowas überwinden konnten) zu Expo's und fühlt sich dadurch verstanden sowie sicher.
Ich wollte auch nicht von ihr getröstet werden, nur war ich enttäuscht, dass sie ihr Verhalten sozusagen entschuldigen wollte.
Man muss kein Spezialist sein, um zu wissen, dass wenn eine Person Nein sagt oder abbrechen will, dies auch zu respektieren ist und trotzdem weiter zu machen falsch ist, egal ob die Angst unbegründet ist oder nicht.
Sie hat ihr Verhalten nicht einfach "entschuldigt" sondern erklärt weil es für sie nachvollziehbar ist.
Na wie gesagt du raffst es wirklich nicht. Offensichtlich war ihr nicht bewusst wie schlimm die Situation ist und deshalb hat sie es völlig falsch interpretiert.
Menschen mit solchen Ängsten können nicht erwarten dass das jeder versteht und müssen es dann manchmal 100× erklären.
Ich kenne solche Ängste und weiß es ist immer wieder nervig wenn die Leute es nicht verstehen.
Ich wollte ihr auch nicht meine Angst beschreiben, sondern das ich sozusagen Freundin A nicht mehr richtig vertrauen kann.
Sie verurteilt nicht meine Angst, sondern dass ich jetzt so reagiere und das finde ich schade, da wie gesagt, jeder weiß, dass Nein= Nein ist und wer dies nicht respektiert im Unrecht ist ( in gewissen Situationen).
Wie soll sie deine Gedanken zu Freundin A verstehen wenn sie das Ganze gar nicht verstehen kann?
Sprich mit Freundin A und erkläre ihr warum dich das so getroffen hat und wie sie zukünftig handeln soll.
Sie sind ja keine ausgebildeten Trainer. Sie konnten damit halt nicht umgehen. Dass sie sich das nicht eingestehen und sich Entschuldigen können zeigt nicht von besonderer Größe, ist aber für das Alter normal.
Wer nicht schwimmen kann hat Angst vorm Ertrinken. Das ist ein ganz normaler Selbsterhaltungstrieb und keine Phobie. Als Nicht-Schwimmer solltest du auch nie tiefer als bis zum Bauchnabel ins Wasser.
Die Badegäste sind zurecht verärgert, denn deine Freunde haben das nicht so gut gemacht. Hast du mal darüber nachgedacht, einen Schwimmkurs zu belegen? Den gibt es auch für Erwachsene und die Trainer machen das richtig gut. Schwimmen macht irre viel Spaß und es kann Leben retten.
hmmm... du hast dich und deine Freundinnen überschätzt und überfordert... helfen kann dir nur jemand, der dein Trauma kennt und entsprechend Rücksicht nimmt.
Deine Freundinnen sind ahnungslos und selbst wenn du es ihnen erzähltest... sie sind keine Therapeuten.
Überschätzt und Überfordert?
Ich denke man kann wohl von seinen Freunden verlangen, dass sie aufhören, wenn man sie darum bittet aufzuhören.
Sie hat klar und deutlich gesagt, dass sie los gelassen werden soll und wer durch eine solche Forderung überfordert ist, sollte derartige menschliche Interaktion aus dem Weg gehen.
Natürlich können sie derartige Ängste wahrscheinlich nicht nachvollziehen, aber jedes Kind lernt doch, dass Nein=nein ist und Stopp=Stopp bedeutet.
Ob du die Sache auch so siehst wenn du dich mal in einer solchen Lage befindest? Hmmm