Habe eine Frage zu dem Autor Georg Büchner?

2 Antworten

Die Frage zielt auf das politische Problem, ab wann ein Aufruf zum Umsturz gerechtfertigt scheint.

Der "arabische Frühling", insbesondere die Entwicklung in Syrien, hat gezeigt, dass ein Aufstand, auch wenn er sich gegen ein tyrannisches Regime wendet, problematisch ist.

Es gibt also nicht die richtige Antwort. Du musst selbst für dich abwägen.

Sieh dir in diesem Zusammenhang auch einmal den Artikel 20 des Grundgesetzes an.

Typisch Schule diese etwas sonderbare Frage. Was heißt hier verantworten! Dann stellt sich die Frage verantworten vor Wem? All das hat den Beigeschmack des lediglich Abstrakten, des Moralischen.

Wer bestimmt eigentlich was man darf und was nicht? Und ist so was dann zu befolgen? Nein, das hatte Büchner nicht nötig, er war ein fortschrittlicher Mensch, ein Vertreter des Realismus, mit sozialer Haltung, zumindest partiell revolutionär ("Friede den Hütten, Krieg den Palästen) und z.T. auch dem Materialismus im philosophioschen Sinne verpflichtet. (erkennbar bei "Woyzeck" z.B.)

Da er die große Not der sogenannten einfachen Leute bewußt sah und sich mit deren Elend nicht abfinden konnte, verfasste er das Pamphlet "Friede den Hütten, Krieg den Palästen. Dies war gewiß ein Kampfaufruf, der sich auf Grund der immer mehr um sich greifenden sozialen Gegensätze stellte. Da er sich den Armen und Verelendeten verpflichtet fühlte, sich in sie reinversetzte, mit ihnen empfand, stellte er sich ganz sicher nicht die Frage, ob er das darf und ob er das verantworten kann.

Wer ein Anwalt für einen bestimmten Teil der Menschen ist, fühlt sich nur seinem Klientel gegenüber verantwortlich, pfeift daher auf die Einwände und Wiederstände der Herrschenden und ihrer Wasserträger.