Gute Systemkamera für Einsteiger?

6 Antworten

Hallo Schneeeule24,

eine Kamera ist ein sehr persönliches Werkzeug, das zum Fotografen
passen muss. Deshalb empfehle ich Dir auch, nicht zu sehr auf andere zu
hören bei der Kamerawahl. Die meisten empfehlen einfach ihre eigene
Kamera, ohne überhaupt andere aus eigener Erfahrung zu kennen.

Eine Kamera muß gut in der Hand liegen und Du musst mit der Bedienung gut zurecht kommen. Das auszuprobieren kann Dir keiner abnehmen. Und
sie muss zu Deinen fotografischen Ansprüchen und Schwerpunkten passen,
und die kennen wir nicht.

Außerdem wissen wir auch nicht, wie viel fotografische Erfahrung Du hast und warum Du Dir eine Systemkamera kaufen willst. Solltest Du in diesem Punkt noch nicht festgelegt sein, so käme auch eine gute Kompakt-oder
Bridgekamera in Frage. Diese sind gerade für Anfänger oft erstmal weniger
verwirrend, und gute Bilder kann man damit auch machen. Weitere
Pluspunkte: Du musst weniger schleppen und brauchst Dich unterwegs nicht mit Objektivwechseln zu plagen – und Du sparst Geld.

Bitte glaube nicht, dass Du mit einer Systemkamera automatisch bessere Fotos machen wirst als mit einer guten Kompakt- oder Bridgekamera. Eine Systemkamera bietet zwar mehr Potenzial, dieses können oder wollen viele Anfänger aber gar  nicht nutzen. Ohne ein grundlegendes Verständnis der
optisch-technischen Zusammenhänge geht es jedenfalls nicht.

Am besten gehst Du mal in ein Fotofachgeschäft (nicht Elektronikmarkt!) und probierst verschiedene Kameras und Objektive aus, am besten auch draußen bei Tageslicht. Probieren geht über (Testberichte und Meinungen anderer) studieren!

Den größten Einfluss auf die Bildqualität hat der Fotograf und nicht die Kamera. Deshalb würde ich Dir empfehlen, mehr Zeit und Energie auf die Weiterentwicklung Deiner fotografischen Kompetenz zu verwenden als auf die Suche nach der "perfekten" Kamera.

Und den zweitgrößten Einfluss auf die Bildqualität haben die Objektive. Deshalb sollte sie auch die mit Bedacht auswählen - Brennweite, Lichtstärke und Preis sind dabei wichtige Aspekte -, falls Du Dich für eine Kamera mit Wechselobjektiven entscheiden solltest.

Wenn Du sparen musst, solltest Du Dich auch mal auf dem Gebrauchtmarkt umschauen. Kameras und Objektive kann man auch sehr gut gebraucht kaufen.

DSLR - Nikon D3300 oder Canon 1300D + 17-50mm f/2.8.

Spiegellos - ich kenne nur die Kameras von Sony und schlage die A6000 + Kit-Objektiv. Optisch ist es nicht sehr gut, aber es ist sehr leicht und kompakt. Für bessere Ergebnisse kann man die mehreren Festbrennweiten für den E-Mount anschauen.

Etwas allgemeiner:

Zunaechst mal ist der Markt der Digitalkameras nahezu unueberschaubar
und fast taeglich gibt es neue Modelle; die Vorgaenger sind noch lange
in den Regalen.

Um etwas "Ordnung in das Angebot" zu bringen sollte man sich zunaechst mal kritisch selbst fragen, was man ueberhaupt will und erwartet und wie viel man bereit ist zu schleppen und an Geld auszugeben..

Die ganz einfachen Kameras (50-200€) werden mehr und mehr von den eingebauten Smartphonekameras verdraengt.

Preislich im Anschluss (200-700€) kommen dann:

1.die Bridge- oder Superzoomkameras (mit kleinem Sensor)

2.hoeherwertige Kompaktkameras (mit kleinem, mittlerem oder auch APS-C-großem Sensor)

Vorteil der Bridge sind:

•der oft enorme Zoombereich,

•der Sucher

•die ueberschaubaren Kosten

•oft sehr ordentliche Makrotauglichkeit

Die Nachteile der Bridgekameras sind:

•bei wenig Licht sehr deutlich schlechtere Bildqualitaet als Kameras mit großem Sensor

•der Autofokus ist nicht sporttauglich

•schoene Hintergrundunschaerfe ist fast nur im Makrobereich oder mit Tricks und Koennen machbar

Ob man die Groeße eher als Vor- oder als Nachteil sieht ist Geschmacksache.

Kompaktkameras kauft man deshalb, weil man nicht viel schleppen will
oder darf, oder weil man unauffaellig fotografieren will. Gute
Kompaktkameras wie z.B. die Ricoh GR kosten nicht nur so viel wie eine
Systemkamera, sondern liefern auch erstklassige Bildqualitaet.
Schließlich haben sie Bildsensoren, wie sie auch in Systemkameras
verwendet werden. Weitere herrausragende Kompaktkameras kommen von
Olympus, Fuji und Sigma. Nachteile sind:

•oft kein (oder nur teurer Zubehoer-) Sucher

•nur eine Brennweite, die auch kaum erweiterbar ist

Dazwischen gibt es noch Kameras, die deutlich kompakter sind als eine
Bridge, aber auch deutlich groeßer als eine kleine Kompaktkamera.
Populaerer Vertreter sind die Canon Powershot Modele. Zoombereich und
Sensorgroeße liegen ebenso wie die Gehaesegroeße im Mittelfeld mit allen
Vor- und Nachteilen.

Kommen wir jetzt zu den Systemkameras. Auch die gibt es vereinzelt
mit winzigen Sensoren (Pentax Q und Nikon 1). Normalerweise sind aber
Sensoren verbaut, die die Groeße von mindestens 1 Daumennagel (mikroFT und FT), 1,5 Daumennaegeln (APS-C) 3 Daumennaeglen (Kleinbild oder Vollformat) oder 5 und mehr Daumennaegeln (Mittelformat) haben. Ein Schaubild gibt es bei Wikipedia---> Sensorformat 

Kostenmaeßig kann sich das Hobby Fotografie als ein "Fass ohne Boden"
entpuppen, wenn man sich fuer eine Systemkamera entscheidet. Dafuer
bleibt dann auch kaum eine Aufgabenstellung unloesbar, wenn man
genuegend Wissen und Geld hat.

Allerdings kann man auch gut unter 1000 Euro bleiben und gluecklich werden. Lichtstarke Objektive gehen aber bei  jedem System ins Geld (und ins Gewicht). Außerdem wachsen die zu schleppenden Kilos proportional zur Groeße des Sensorformats. Dabei stellen die passenden Objektive den Loewenanteil des Gesamtgewichtes.

Benutzer der "alten" Systeme wie Canon, Nikon, Pentax und Sony
(Minolta) koennen nicht nur auf ein großes (Pentax und Sony A_Bajonett) bis riesiges (Canon und Nikon) Neusortiment, sondern auch auf einen riesigen Gebrauchtmarkt zugreifen. Doch auch die neuen Systeme (Sony E-Bajonett, Olympus und Panasonic mFT, Fuji X) bieten fuer die allermeisten ernsthaften Fotografen genuegend "Arbeitmaterial".

Mit welchem System man letztendlich gluecklich wird, kann hier
(oder in anderen Foren) niemand entscheiden außer dem Kaeufer selbst.
Der muss entscheiden, wie viel er schleppen, wie viel er ausgeben will,
welche Geraetschaften sich in seiner Hand am ertraeglichsten anfuehlen, welches Menue er am besten versteht, mit welchem Sucher er am ehesten klarkommt. Man muss die Geraete gerne in die Haende nehmen. Nur dann nimmt man sie gerne mit und die Bedienung gibt nicht jedesmal neue Raetsel auf. Die erzielbaren Bildergebnisse liegen gar nicht so weit auseinander und sind mehr abhaengig vom Koennen des Fotografen, dem Licht und der Qualitaet des Objektivs als von der Wahl der Kamera
.

Der Gang in einen gut sortierten Laden oder zu einem Fotostammtisch
oder zu einem Fotoclub/VHS ist unabdingbar. Nicht um sich von
Verkaeufern oder Usern einlullen zu lassen, sondern um mal ein paar
Geraetschaften auszuprobieren und den persoenlichen Favoriten zu finden.
Kameras sind etwas sehr individuelles, aber letztlich nur ein Werkzeug.

Eigenschaften wie Sucher, Haptik, Bedienlogik, Geraeusche,
Wetterfestigkeit sollten wichtige Auswahlkriterien sein; nicht nur
Zubehoerauswahl, Image, Preis, Empfehlungen oder gar Testberichte
. Auch die Notwendigkeit von WiFi, Klappdisplay, GPS, Touchscreen usw. wird vollkommen unterschiedlich bewertet.

Wer Hallensport oder Wildlife (insbesondere kleine Voegel)
fotografieren will, hat natuerlich ganz andere Anforderungen an die
Ausruestung, sollte sich dann aber auch ueber die Kosten im Klaren sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Fotografiere seit fast 40 Jahren, auch nebenberuflich

Canon Eos 650D mit einem guten objektiv. (zb. Canon 50mm f1.8)

Ja ich weiß, sie hat NUR 30 Bilder pro Sekunde bei Full HD aber eine Zeitlupe kann man trotzdem Komplet flüssig und ruckelfrei mit dem tool "Twixtor" hinbekommen.

Ich habe mittlerweile zwar die Sony a6300 aber davor hatte ich auch die Canon eos 650d und ich war mehr als zufrieden für den Preis (zb gebraucht oder auf rebuy)

Vorteile:

- Klappdisplay, -Sehr gute Fotos, Wechsel Objektiv im Canon EF Bajonett Bereich (viele objektive zur Auswahl), -Sehr handlich, -Raw Bilder, - Gute Akku Laufzeit, -Optischer Sucher, -Gutes display. (Und ein paar dinge mehr)

Ich hoffe ich konnte dich überzeugen :)

Lg Marvin


FoxundFixy  30.10.2016, 05:22

Das Teil ist jetzt mittlerweile 5 Jahre alt und hat schon 2 Nachfolgemodelle.

Hast du nicht noch was älteres gefunden?

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migebuff  30.10.2016, 08:49
@FoxundFixy

Und deswegen ist die Kamera unbrauchbar? Ich habe bis vor kurzem noch mit der 15 Jahre alten 5D fotografiert, auch in dunklen Kirchen am obersten ISO-Anschlag. Über die Qualität der gedruckten Bilder hat sich keiner beschwert.

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marvinschnull  30.10.2016, 12:20
@FoxundFixy

Genaugenommen hat sie 3 Nachfolger Modelle. Und nur weil sie alt ist heißt es lange nicht das sie schlecht ist!? Und die 700D, 750D und 760D haben zwar größtenteils einen Neuen Sensor, trotzdem sind sie nicht wirklich besser und lohnen sich als bei dem preisunterschied kein stück. Einziger wirklicher Vorteil ist der ISTM Autofokus der es ermöglicht Deutlich leiser und effizienter zu fokussieren. Da es aber dafür noch nicht sehr viele passende Objektive gibt und diese auch recht teuer sind würde man sowieso auf die Älteren Objektive zugreifen.

 Natürlich gibt es neuere Kameras aber alle die besser sind als die (zb 650D) sind meistens deutlich teurer und gehen in den 600-800 Euro Bereich. Außerdem braucht man als Einsteiger 4k etc. sowieso nicht da es Im Videomodus schwierig zu schneiden ist und man ewig zum Rendern braucht. Im Foto Modus kann die Kamera meiner Meinung nach mehr als überzeugen für den Preis und seine Konkurrenz (im 300 Euro Bereich) in den schatten stellen.

LG Marvin

  

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unpolished  30.10.2016, 12:24
@migebuff

Eine 15 Jahre alte 5D, wo die 5D erst 2005 auf den Markt kam musst du mir mal erklären. Mathe 1, rechnen 6? Auch ist das ja wohl ein blödes Beispiel. Wer sich jetzt für 4.000 € eine Kamera kauft, wird auch noch in 10 Jahren seinen Spaß damit haben können. Man kann doch keine Profi-Vollformat-Kamera mit einer Einsteiger-Kamera vergleichen. 

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migebuff  30.10.2016, 18:36
@unpolished

Oh nein, man möge mir bitte verzeihen, dass ich mich beim Alter geringfügigst verschätzt habe. Das ändert natürlich den Sinn meiner Aussage in dramatischster Weise.

Ich bin von der 600D auf die 5D umgestiegen, zu dem Zeitpunkt war der Gebrauchtpreis für beide in etwa gleich. Der Aussage, dass das ein blöder Vergleich ist, würde ich daher nicht unbedingt zustimmen wollen.

Fakt ist, dass das Alter einer Kamera nicht ausschlaggebend für deren Tauglichkeit zum Fotografieren ist.  Und auch wenn wir mal ganz von Extrembeispielen absehen: Ob eine Kamera nun fünf oder drei Jahre alt ist, macht bei einer Einsteiger-Apsc nun wirklich keinen weltbewegenden Unterschied. Ein paar Spielereien mehr, 10% weniger Bildrauschen, dafür ist bei der alten beim gleichen Preis noch ein 200% lichtstärkeres Objektiv mit drin.

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In der Preisklasse wirst Du nicht allzu viel finden. Gut, die MFT-Modelle nehme ich für mich mal raus, würde persönlich zum größeren Sensor tendieren wie er in der Sony Alpha 5000 oder 6000 verbaut ist. Viel mehr fällt mir da aber auch nicht ein.

Woher ich das weiß:Hobby – Amateurfotograf seit 85, noch alles ohne Automatik gelernt.