Grundsätzlich die Nationalität der Täter veröffentlichen?

Das Ergebnis basiert auf 28 Abstimmungen

Dagegen 68%
Dafür 32%

18 Antworten

Dagegen

Schwierige Frage, wenn ich ehrlich bin. Ich meine die Medien schaffen es heutzutage immer noch Ausländerfeindlichkeit zu provozieren bzw. zu verbreiten, obwohl die genaue Nationalität oftmals nicht genannt wird.

Das merkt man vor allem daran, dass wenn z.B. jemand mit Migrationshintergrund eine Straftat begeht, es dann heißt "Der Täter mit Migrationshintergrund hat Freitag Vormittag ...:", aber wenn diese Person etwas gutes tut wie z.B. dieser eine türkische Milliardär aus Dubai Saygin Yalcin heißt es dann plötzlich "Dieser Deutsche hat es ganz weit gebracht!". Von daher würde sich die Ausländerfeindlichkeit meiner Meinung nach nicht zwingend mehr verbreiten, ganz im Gegenteil, ich könnte mir sogar vorstellen, dass es einerseits besser werden könnte UND schlechter zugleich. Die Xenophoben Menschen würden ihren Hass nur noch auf die Nationalitäten konzentrieren, die am meisten im Zusammenhang mit Straftaten stehen und würden vlt. nicht mehr alle Ausländer über einen Kamm scheren.

Aber so wie die meisten Medien heutzutage sind, würden sie das nur nutzen, um mehr Negativität und Hass zu verbreiten.

Dagegen

Es tut nichts zur Sache und ja die Ausländerfeindlichkeit würde steigen.

Wenn Ausländer tatsächlich mehr kriminell wären wie Deutsche würde ich sagen, okay das muss man thematisieren, aber so ist dies nur Öl ins Feuer giessen.

In der Schweiz zum Beispiel wurde dies erst vor kurzem gesetzlich verboten die Nationalität zu nennen, bei Pressemitteilungen. Nun gibt es plötzlich viel viel weniger Meldungen in solchen Klatsch-Tagesblätter, da es ja nicht mehr spannend ist wenn man nicht schreiben darf man aus dem Kosovo oder was auch immer.

Schon traurig die Gesellschaft finde ich...

Dagegen

An sich ist die Staatsangehörigkeit in der regel irrelevant. Angegeben sollte sie nur dann werden, wenn sie sachlich relevant ist, also z.B. das Motiv der Tat Feindlichkeit gegenüber anderen Nationalitäten war.

Es gibt gute Gründe dafür und dagegen. Deswegen denke ich, man sollte es in erster Linie vom Fall abhängig machen.

Pro:

Grundsätzlich muss eine Gesellschaft mit allen möglichen Informationen versorgt werden, um Problemen entgegenwirken zu können. Wenn mit einer bestimmten Bevölkerungsgruppe ein Problem besteht, dann müssen bestimmte Untersuchungen und daraus abgeleitete Förderungsmaßnahmen angestoßen werden. Wenn solch ein Problem aufgrund zurückhaltender Berichterstattung nicht in den Fokus der Gesellschaft rückt, sind solche Maßnahmen schwerer umzusetzen.

Des Weiteren haben Medien selbst bei der nur moderat rechten Bevölkerung an Vertrauenswürdigkeit verloren, das verheimlichen statistisch relevanter Informationen macht das nicht besser. Man kann Leute nicht von der Radikalisierung abhalten, wenn man durch falsch angewandte Methoden dafür gesorgt hat, dass sie einem gar nicht mehr zuhören.

Kontra:

Natürlich sind nicht alle Mitglieder einer Bevölkerung gebildet genug, um sinnvolle Maßnahmen zur Veränderung bestimmter Problemgruppen anzustoßen und entsprechende Berichte distanziert zu betrachten. Dieser in die entgegengesetzte Richtung wirkende Effekt könnte die betreffenden Gruppen durch Ausgrenzung und Stigmatisierung von vorne rein in eine kontraproduktive Richtung zwingen.

Welche von beiden Methoden nun mit welcher Art der Relativierung sinnvoll ist, muss im Bezug auf den spezifischen Vorfall sowie die Zielgruppe des Mediums bedacht werden.

So klar, wie die meisten hier das darstellen, ist die Antwort auf diese Frage also meines Erachtens nach keinesfalls.

Dagegen

Sofern ein Strafverfahren öffentlich ist, ist die Staatsangehörigkeit eines Täters kein Geheimnis.

Es gibt aber gute Gründe für den Ausschluss der Öffentlichkeit; damit sehe ich keinen Grund, eine prinzipielle Veröffentlichung der Nationalität eines Täters zu bejahen.