Gründe die gegen eine Kreditaufnahme sprechen können?

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Nunja, ich denke mal so.

Mit einem Kredit kann man heute schnell in die Miesen kommen. Nämlich dann, wenn man ihn nicht mehr abbezahlen kann. Viele gehen nun viel zu sorglos damit um. Schnell kommen dann die Gerichtsvollzieher, die Nachbarn zerreissen sich das Maul und dann steht die Privatinsolvenz an. Doch bevor es mit Privatinsolvenz soweit ist, werden erst mal Werte bzw. Wertgegenstände verpfändet. Ein Leben dann, ist nur noch ein Leben am absoluten Existenzminimum. Selbst wenn dann alles am Ende ist, ab da wieder auf einen grünen Zweig zu kommen, ist in heutiger Zeit nahezu unmöglich geworden. Was bleibt, ist Armut am Rande der Gesellschaft. Nun ist´s auch so, dass viele am Anfang noch ziemlich geistig gefestigt sind. Am Ende aber ein nervliches Wrack sind. Auch Ehen und Freundschaften sind letztlich schon daran gescheitert, wenn eine Kreditabzahlung scheitert. Dann ist da aber auch noch der Umstand, dass viele heute nicht mehr Kreditwürdig sind. Überdies... der Gesetzgeber hat klare Regeln gesetzt, wann noch Kredite gewährt werden. Selbst an Microkredite ist kaum noch zu kommen. Man stelle sich vor z.B. man hat ein altes Haus geerbt, das kaputt geht, hat aber nur geringe Rente... Dann kriegt man keinen Kredit... Ein Teufelskreis.

Fazit. Von Krediten sollte man die Finger lassen! Sonst wird´s schnell zur Stolperfalle. Ich finde also letztlich mehr Gründe dagegen, als dafür. Für ein Dafür, da müsste man schon wissen wofür... dass aber wäre eine andere Frage.

Gruss

Kommt ganz auf die Situation an. Ein Kredit für eine eigene Wohnung bzw. ein Haus ist ganz anders zu bewerten als z.B. ein Kredit für ein neues Auto.

Sich für Konsumgüter zu verschulden, ist selten eine gute Idee. Ausnahmen gibt's natürlich immer (z.B. Waschmaschine kaputt -> Ersatz muss her).

Der wichtigste Grund ist die Bewahrung von Freiheit, Ungebundenheit und Unabhängigkeit, vor allem von Autarkie. Autark sein bedeutet, dass keine Ware einem soviel bedeutet, dass man dafür eine Bindung eingeht, die unfrei macht. Vor dem Kredit stehen daher zwei Fragen:

1) Brauche ich das wirklich?

2) Kann ich das finanzieren, ohne gebunden zu sein oder nur noch mit Angst vor dem Schicksal, wenn es mir ungünstigerweise den finanziellen Spielraum so verknappt, dass ich nicht mehr ein und aus weiß.

Das Problem ist für viele ja nicht der Kredit oder Ratenkredit oder das Abonnement. Das Problem ist, dass das nur Ausdruck dafür ist, wie sehr sie mit ihrem ganzen Selbstwertgefühl in einer Warenwelt des Haben-müssens verhaftet sind. Viele, die sich so irgendwie unfrei fühlen, merken nicht, dass sie sich selbst zum Sklaven gemacht haben. Aus dem Haben-müssen tönt dann das verlockende "Nimms jetzt - zahle später". Das ist eine Sklavenmelodie! Das ist falsch verstandener Hädonismus. Die Losung des großen Hädonisten Aristipp lautete: Ich muss die Dinge haben können, ohne dass sie MICH BESITZEN!!

Vor allem Ratenverträge und Abonnements sind die Leimrute für den Sklavenstrick - warum sagt das den Jugendlichen keiner, die sich geistlos mit Abonnements vollmüllen lassen für Klingeltöne und anderen Scheiß.

Die derzeitige allgemeine Finanzlage? Das Problem ist doch, dass bei der Krise nur das Geld den Bach runtergeht, die Schulden bleiben. Wieso also extra Schulden machen? Ist es lebenswichtig? Wichtig für die Zukunft? Oder geht es um einen Fernseher, ein Auto, eine Digitalkamera oder Urlaub etc.? Bei letzteren würde ich derzeit eher Abstand halten von einer Kreditaufnahme, es sei denn Du hast ein gesichertes Einkommen, bis der Kredit abbezahlt ist. Dann wärst Du aber ein Banker und würdest die Frage nicht stellen.

Sollte die Rückzahlung nicht im vereinbartem Modus erfolgen, kann es in den folgenden 15 Jahren zu großen Problemen kommen.