Gretsch Electromatic Hollowbody: Position der Bridge
Ich bin seit Kurzem stolzer Besitzer einer Gretsch G 5122 DC Electromatic. Das ist meine erste Hollowbody Gitarre. Ganz naiv habe ich zum Saitenwechsel erst mal alle Saiten entfernt um dann geschockt festzustellen, dass die Brücke einfach nur auf dem Korpus liegt. Ich habe sie nun da hin geschoben, wo sie in etwa vorher auch war (zum Glück hatte ich Fotos gemacht: http://dertonmachtdiemusik.de/gretsch-g5122dc-electromatic-double-cutaway-mit-tv-jones-classic-pickups/). Jetzt meine Frage: Wo kommt die Bridge genau hin? Gibt es da bestimmte Abstände zu den Pickups usw. oder macht man das so "ungefähr"?
3 Antworten
Gratuliere zu der Gitarre! Die Stegposition bestimmt die Oktavreinheit, deshalb kannst du mit Hilfe eines Stimmgerätes die Stegposition bestimmen. Also: 1. Stimm einmal die Gitarre ganz durch. 2. Dann stimmst du noch mal die E6, (dicke E-Saite). 3. Danach drückst du E6 im 12. Bund und schaust auf das Stimmgerät, ob dort immer noch genau ein E angezeigt wird. 4. Liegt die Tonanzeige jetzt etwas über dem E, verrückst du den gesamten Steg ca. 1-2mm zum Gitarrenende. Falls der Ton zu tief angezeigt wird, verrückst du den Steg zur Gitarrenmitte. Danach stimmst du wieder die nicht gegriffene E-Saite und wiederholst den Vorgang solange, bis der gegriffene 12. Bund auch ein sauberes E anzeigt. Das Ganze wiederholst du dann komplett mit der dünnen E-Saite.
Damit ist der Steg grob ausgerichtet. Durch die einzelnen Saitenreiter kannst du mit Hilfe der jeweiligen Schraube jede einzelne Saite auf diese Art und Weise oktavrein einstellen. Mit andern Worten: Die Stegposition sollte es ermöglichen, dass man die Oktavreinheit der Saiten mit Hilfe der Saitenreiter einstellen kann. In Zukunft wechselst du Saiten dann einzeln, dann bleibt der Steg immer an der richtigen Position.
Ergänzung zur absolut korrekten Antwort von Werna: Grob kannst Du das auch ausmessen. Abstand vom Sattel zum 12. Bund entspricht dem vom 12. Bund zur Brücke. Die Saitenlänge wird da genau halbiert.
Den Rest kannst Du dann tatsächlich austesten. Stimmen, OKtavreinheit testen, im Zweifel bei grober Abweichung Saiten nochmal lockern und Brücke verschieben. Bei geringer Abweichung die Saitenreiter einstellen (pro Saite).
Und mein nächsten Saitenwechsel entweder immer ein paar Saiten drauf lassen oder die Position der Brücke mit Tesa-Krepp o.ä. markieren.
Du hast ja nur an einer einzigen Stelle Bund- und Oktavreinheit! An allen anderen Stellen passen die Längenverhältnisse ja nicht mehr zur Position der Bünde. Die Brücke muss so stehen, dass du bei Leersaite und im 12.Bund jeweils die gleiche Note (natürlich im Oktavabstand) hast.
Noch zwei Anmerkungen: - 521 euro klingt nach einem Schnäppchen. - Was hast du denn erwartet, wie ein Floating Bridge so an der Gitarre befestigt sein soll, dass man sie nur verschieben kann?
Hallo Werna, danke für Deine Antwort. Das mit der Bund- und Oktavreinheit ist mir schon klar und auch, dass dies mehr oder weniger nur an einer Stelle gewährleistet ist. Daher dachte ich, dass die Bridge "beweglich fixiert" wäre (angeschraubt, festgeleimt oder wie auch immer). Bei einer Jaguar / Jazzmaster spricht man meines Wissens ja auch von einer Floating Bridge (oder Floating Tremolo). Dort ist sie ja auch beweglich (bei Nutzung des Tremolos) aber trotzdem an zwei Punkten am Korpus fixiert.
Also ist meine Vorgehensweise "ungefähr" die richtige Position suchen und die Feinabstimmung bezüglich Bund- und Oktavreinheit mit den Reitern vorzunehmen, richtig?