Grammatikalisch richtig?
Hallo zusammen!
Ich lese zurzeit sehr viel und bin auf einen Satz gestoßen, der mich an meinen grammatikalischen Fähigkeiten zweifeln lässt: "Ihn so zu sehen rührt stark an meinen Beschützerinstinkt." Warum heißt es "an meinen" und nicht "an meinem"? Mir sind schon mehrmals Sätze in Büchern aufgefallen, die für mich etwas seltsam klingen. Das ist nur ein Beispiel davon, welches sehr ähnlich zu anderen Formulierungen ist, die ich gelesen habe. Kann mir das jemand erklären?
Vielen Dank!
4 Antworten
Weil "rühren an" mit Akkusativ steht.
Beispiel aus der Ostsse-Zeitung vom 01.10.2014:
>>Holocaust-Überlebender rührt an die Herzen seiner Zuhörer<<
Würdest Du das mit Dativ schreiben, hieße es: >>rührt an den Herzen seiner Zuhörer<<.
Wohl kaum, oder?
Vielen Dank. Woher weiß ich aber, dass "rühren an" im Akkusativ steht? Mein Gefühl tut sich damit noch etwas schwer.
Laut Duden hat rühren mehrere Bedeutungen, unter anderem
- 3. etwas vorsichtig berühren, anfassen: „wir wollen nicht mehr daran, an diese/(seltener:) dieser Sache rühren“
- 4. innerlich berühren, weich stimmen: (ohne Beispielsatz mit „an“)
Ich halte „an meinen Beschützerinstinkt“ für ein präpositionales Objekt. Dann ist der Akkusativ (=Richtung) klar, denn der Dativ (=Ort) ist ja durchaus als Adverbial möglich und scheidet somit aus:
- Die Geschichte rührt an dieser Stelle (wo?) an mein Herz („wohin?“).
Vergleiche das mit „warten auf“:
- Ich warte auf dem Bahnsteig (wo?) auf den Zug („wohin?“).
Allerdings hätte auch ich den Dativ (also formal ein Lokaladverbial) verwendet. Ich bin ganz froh, dass der Duden das grundsätzlich erlaubt.
Villeicht "Rührt",von "es rührt mich",IDK
In dem Fall wohl, weil "berühren" gemeint ist.
"Ich rühre stark in meinem Kuchenteig"
steht mit Dativ.