Grammatik "wegen dem" oder "wegen des"?

9 Antworten

Wir sind wegen dem, was zwischen zwei Menschen geschah, hier. Alles geschah nur wegen des Unfalls.

Irgendwann wurde auch "wegen dem" (Dativ) für umgangssprachlich zulässig erklärt, weil in den Ghettos kaum jemand richtiges Deutsch lernen wollte und trotzdem Abschlüsse verteilt werden sollten. Ansonsten kam das nur in bestimmten Konstrukten vor, siehe ersten Satz in dieser Antwort.

Insofern ist deine Frage viel zu ungenau, um dir irgend etwas zu bestätigen, zu dem du keine Fakten nennst.

"Könnt ihr bitte bestätigen, dass es "wegen dem" heißt?"

Nein. In gutem Deutsch heißt es: wegen des.

In noch besserem Deutsch heißt es: deswegen oder des Hundes wegen.

Im Umgangsdeutsch hat sich nach dem Willen des Sprach-Verhunzers Sick (Autor des Buches: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod)  eingebürgert:

wegen dem.



Volens  09.06.2016, 16:52

Was ist das denn für eine Formulierung: Sprach-Verhunzer Bastian Sick?
Er legt höchstens den Finger auf die Wunde und deckt Verhunzungen auf; und nach seinem "Willen" ändert sich die deutsche Sprache bestimmt nicht, was vielleicht manchmal sogar schade ist (- auch wenn ich nicht immer mit seinen Einschätzungen übereinstimme).

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In gepflegtem Deustch steht nach "wegen" weiterhin der GENITIV, also z.B. "wegen des Problems".

In der Umgangssprache wird aber häufig der Dativ ("wegen dem...") verwendet, und im Duden gilt "wegen + Dativ" auch nicht mehr als falsch.

GUTES Deutsch ist "wegen dem" für mich nach wie vor nicht. Das gilt auch für Redewendungen wie "Wegen mir musst du das nicht machen"


Bswss  09.06.2016, 12:10

Tippfehler-Edit: Deutsch.

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Nein. Es heißt wirklich "des". Aber korrekterweise "des .... wegen".

Die anderen Varianten sind umganssprachliches Deutsch und gehören nicht in die Schriftsprache. "dem" sollte auch nicht in die gesprochene Sprache gehören, weil es schlicht die falsche Verwendung des Dativs ist.


Wegen "wegen" kann man auf vielen Wegen streiten.
(wegen stammt nämlich von den Wegen ab. Der Genitiv dahinter war in alten Zeiten ein Genitivattribut.)

Ob man Genitiv oder Dativ dahintersetzt, ist inzwischen eine freie Entscheidung, die eine Menge mit dem Bildungsstand des Sprechers zu tun hat.

Ich möchte gar nicht erleben, dass wegen auch mal den Akkusativ erobert.
(Das passiert gerade mit "erinnern", wo das ursprünglich nur im Hamburger Missingsch beheimatete "ich erinnere das" in unsere Sprache einzuziehen beginnt.)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb