Gold und Silber kommen "gediegen", woraus müssen die übrigen Metalle gewonnen werden?

3 Antworten

Hallo CanMulat

neben Silber und Gold kommen u.a.noch die Platinmetalle und auch Kupfer gediegen vor, also alles edle Metalle. Und als einziges flüssiges Metall: Quecksilber

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1b/Mercure_natif_3%28Espagne%29.jpg

Zur Gewinnung der anderen Metalle werden Mineralien und Gestein genutzt, die die entsprechenden Metalle in gebundener Form enthalten. Beispiele sind:

Halogenide: NaCl (Steinsalz)

Oxide: Fe3O4 (Magnetit)

Carbonate: MgCa(CO3)2 Dolomit

Sulfide: ZnS (Zinkblende)

Silikate: ZrSiO4 (Zirkon)

Die Liste der Mineralien füllt 9 dreispaltige Seiten auf Wiki:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Minerale

Hinzu kommen noch die Gesteine:

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Gesteine

LG

Aus den jeweiligen Erzen. Das klingt einfacher als es in Wirklichkeit ist.

Zum Beispiel gibt es in Deutschland keine hochwertigen Eisenerze, deswegen wurde im Dritten Reich das Paschke-Peetz-Verfahren entwickelt um die minderwertigen sauren Eisenerzen in Niedersachsen zu verhütten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Paschke-Peetz-Verfahren

Ziel war die Autarkie, also die Unabhängigeit vom Ausland. Im Endeffekt lieferte Schweden jedoch während des Krieges hochwertige Erze an die deutsche Kriegswirtschaft. Heimische hochwertige Anthrazit-Steinkohle für die Stahlherstellung stand dagegen im Saarland und im Ruhrgebiet zur Verfügung.

Die DDR hatte dagegen weder eigene Steinkohle, noch hochwertiges Eisenerz. Dies erklärt teilweise warum in der DDR ein stetiger Mangel an Stahl herrschte, sodass für die Karosserie des VEB Sachsenring Trabant 601 mit Baumwolle verstärkter Duroplast verwendet werden musste. Dessen Auspuff wurde im Laufe der Produktion immer weiter von 1.5 bis 0.9mm in der Wandstärke reduziert um Material zu sparen. Alte Auspüffe wurden daher auf dem Gebrauchtmarkt höher gehandelt als Neue.

Für Aluminium befinden sich ebenfalls keine abbauwürdigen Vorkommen an Bauxit in Deutschland. Der wichtigste "Rohstoff" bei der Aluminiumherstellung aus Erzen ist jedoch der elektrische Strom, und und der ist in Deutschland durch die Energiewende teurer ist als beinahe überall sonst, z.B. im Vergleich mit Frankreich.

Zudem können Stromschwankungen den Ausfall ganzer Produktionsanlagen bedeuten, wenn z.B. eine Walzanlage kurzzeitig stoppt nimmt nicht nur das Werkstück Schaden sondern auch die Walze.


latinlover68  18.11.2018, 23:45

Da die DDR Braunkohle hatte, wurde eigens ein Verfahren entwickelt um hiermit Stahl her zu stellen, das so genannte BHT-Verfahren (Braunkohlehochtemperaturkoks):

https://de.wikipedia.org/wiki/Braunkohlenhochtemperaturkoks

Leider ist es sehr schwierig hierüber nähere Informationen zu bekommen, z.B. wie hoch der prozentuale Anteil des BHT-Stahls an der Gesamt-Stahlproduktion in der DDR gewesen ist.

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Aus Erzen oder Salzen. Also Verbindungen mit anderen Elementen, zb mit Sauerstoff oder Halogenen.