Gleichstrom Kondensator falsch angeschlossen warum ging trotzdem was?
Hallo,
heute habe ich einen Gleichstrom Kondensator (Elko, 100 uF) der an 20V Gleichstrom angeschlossen. Normalerweise sollte er kaputt gehen. Aber anstatt in Rauch aufzugehen, hat er sich bis knapp unter 10V aufgeladen anstatt 20V.
Strombegrenzung war bei 100mA.
Kann mir das einer erklären?
3 Antworten
es gibt tatsächllich, auch wenn nicht weit verbreitet, bipolare elkos. und NEIN, die haben keinen an der klatsche... die kommen im audiobereich als tiefpassfilter oder so zum einsatz
aber vielleicht lags auch daran, dass der ladestrom sehr begrenzt war, so dass der kondensator keine chance hatte "zu zünden"
lg, Anna
Wenn man Elkos falsch polt, laden sie sich nicht ganz auf, weil sie einen nicht unendlichen DC-Widerstand darstellen.
Bei Begrenzung des Ladestroms (z.B. in einer Schaltung) entsteht also ein Spannungsteiler, was die reduzierte Spannung erklärt.
Solange die dabei umgesetzte Leistung klein genug ist und nicht zu einer Erwärmung führt, geht der Elko nicht gleich kaputt. Aber er zersetzt sich natürlich und kann sich später mehr aufheizen und dann doch kaputt gehen.
Wenn man ihn natürlich direkt an eine Spannungsquelle anschliesst, welche einen hohen Ladestrom bereitstellt, dann geht er durch die Erwärmung und Durchschlag relativ schnell kaputt (meist ohne Knall und Rauch, sondern mit Druckentlastung an der Sollbruchstelle).
nur ein Elektrolytkondensator ist gepolt. Es gibt Kondis die keine Polung haben. Eventuell haste da einen erwischt
Bipolare Elektrolytkondensatoren werden in Tonfrequenz-Anwendungen (für Frequenzweichen), in normalen elektronischen Schaltungen und als Koppelkondensator in Verstärkerschaltungen verwendet, in denen die Polarität nicht eindeutig ist. Hier kommt es auf eine hohe Kapazität und kleine Bauform an, weniger auf die Belastbarkeit. Man möchte auch einen möglichst kleinen Wechselstromwiderstand (Blindwiderstand) haben.
Einerseits haben Elektrolytkondensatoren eine hohe Kapazität. Andererseits sind sie gepolt und scheiden für Wechselstrom-Anwendungen aus. Folienkondensatoren mit entsprechend hoher Kapazität scheiden wegen der enormen Baugröße ebenfalls aus. Alternativ werden bipolare (ungepolte) Elektrolytkondensatoren verwendet. Sie haben eine hohe Kapazität und eine kleine Bauform.
https://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1011301.htm