Gleichrangige Kollegen werden bevorzugt behandelt, wie erlangt man Fairness?
Ich bin Bereichsleiter und technologischer Arbeitsvorbereiter in einem mittelständigen Betrieb. Ich bin seit über zehn Jahren für diese Firma tätig und habe mir diesen Posten vom Lehrling über den Facharbeiter erarbeitet. Es gibt Kollegen, speziell einen, welcher erst rund ein Drittel meiner Firmenzugehörigkeit hat. Er ist aber direkt als Arbeitsvorbereiter im Bereich Produktionsplanung eingestiegen, wodurch er wahrscheinlich sogar ein höheres Gehalt bezieht, als ich, der von "unten" kommt. Dies ist mir hier aber nebensächlich! Im der letzten Anlage zu meinem Arbeitsvertrag ist er mir gegenüber NICHT als weisungsbefugt ausgewiesen, wodurch es logisch ist, dass er in der Hierarchie NICHT über mir steht, sondern maximal gleichwertig. Auch erachte ich seine Qualifikationen und Kompetenzen nicht höherwertiger als die meinen. Dennoch wird er von der Geschäftsleitung bevorteilt behandelt. Das heißt, er wird z.B. zum Jour Fixe zum Chef geladen und darf mit auf dem repräsentativen Geschäftsführerparkplatz parken, während mir diese Rechte verwährt bleiben. Auch generell begegnet er mir oft, als wäre er "mehr" als er eigentlich ist. Ich will weder unbedingt einen innerbetrieblichen Streit vom Zaun brechen, noch gönne ich jemanden etwas** rechtmäßiges** nicht, aber innerhalb dieser Konstellation fühle ich mich zu Unrecht benachteiligt. Wie würdet ihr handeln? Zum Chef und mal fragen, warum dieser Kollege bevorzugt wird? Hinter dem Rücken des Kollegen? Der derzeitige Zustand motiviert mich natürlich ungemein...
3 Antworten
es gibt immer bessere unter gleichen....
Zum Chef und mal fragen, warum dieser Kollege bevorzugt wird?
Ja! Sprich Deinen Chef mal an und frag ihn, ob er mit Deiner Arbeit nicht zufrieden ist. Wenn er Dich dann fragt, wie Du darauf kommst, kannst Du ihn ja auf die "Ungleichbehandlung" ansprechen. Vielleicht ist das Deinem Chef gar nicht bewusst und wenn doch, bekommst Du wenigstens (hoffe ich doch) eine Erklärung.
Zum Ersten besagt die fehlende Weisungsbefugnis grundsätzlich nichts über die Betriebshierahie. Es ist sogar sinnvoll und üblich, dass die Leitungen der unterschiedlichen Abteilungen keine Durchgriffsrechte auf andere Abteilungen bzw. deren Mitarbeiter haben. Es obliegt einzig auch der Geschäfs- und Betriebsleitung welche Wertigkeit die einzelnen Abteilungen in den Augen der Geschäftsleitung haben. Ein Regulativ ist immer die Entlohnung. Um des Betriebsfriedenswillen sind meist Tarife vereinbart. Aber selbst da kann die Geschäftsleitung in eigenem Ermessen außertarifliche Zuschläge zahlen. Selbst bei der Einstufung nach Ausbildung /Vorbildung und Betriebszugehörigkeit entscheidet die Geschäftsleitung so lange bei allen anderen die Tariftreue gewährleistet ist. Was nun bleibt ist das Gespräch mit dem Vorgesetzten. Und zwar nicht in eine Richtung der Beschwerde, dass andere bevorzugt werden, sondern ......was muss ich tun um ebenfalls dorthin zu kommen....... Ich weiß, dass ich mich sehr weit aus dem Fenster lehne. Aber meist liegt es an eigener Einstellung die solche Situationen herbeiführt.
Ich lebe ungern mit der Ungerechtigkeit. Dadurch hebt der gute Kollege ja nur noch mehr ab, was produktive Zusammenarbeit verhindert.