Glaubt ihr, dass Noten etwas über die Intelligenz eines Menschen aussagen?

8 Antworten

Einen gewissen Zusammenhang gibt es in vielen Fällen dabei schon. Wer sehr gute Leistungen insbesondere in als schwer geltenden logikträchtigen Fächern wie Mathe oder Latein hat, ohne je sonderlich viel für die Schule tun und lernen zu müssen, wird sicherlich viel eher hochbegabt sein als ein bei den Noten nur mittelmäßiger Schüler.

Für ein Abitur mit 1,0 braucht man wohl schon mindestens überdurchschnittliche Intelligenz, stärker allerdings noch den entsprechenden Ehrgeiz dafür, den Hochbegabte gar nicht immer unbedingt an den Tag legen. Für gute und sehr gute Noten sollte man nicht "dumm" sein, herausragende Intelligenz braucht es dazu aber nicht.

Umgekehrt gibt es sogar Hochbegabte, die schulisch "versagen", weil sie eben ständig unterfordert und mit ihrer Intelligenz ziemlich allein sind.

Über die Intelligenz sagt letztlich nur ein entsprechender Test etwas aus, alles andere bleibt Spekulation.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Ich bin zwar die Erste, die von sich selbst behauptet, dumm zu sein, aber ich sage das nicht, weil meine Noten aus meiner Schulzeit so mies waren. (Überwiegend 4en, 5en und 6en, unzählige Fehltage und das alles auf einer Sprachheilschule (Grundschule), Hauptschule (weiterführende Schule) und Schule für geistig und körperlich Behinderte (weiterführende Schule))

Die waren so mies, weil ich in einer komplett falschen Umgebung, in schlechten Umständen etc. pp. war. Das hatte man auch daran erkennt, wie gut ich mitgearbeitet habe, wenn wir mal - das kam leider vielleicht zweimal im Schuljahr vor - Themen durchgegangen sind, die mich interessiert haben. Hätten wir alle von meinen Spezialinteressen geredet (Ich bin Autistin, ich hatte und habe Spezialinteressen), hätte ich sicherlich viel weniger 5en und 6en und sicherlich auch einige 2en und 3en abgesahnt. Ich denke nicht, dass ich unbedingt sehr gute Noten gehabt hätte - ich hätte nach wie vor einen Berg voll unentschuldigter Fehltage in jedem Schuljahr gehabt -, aber sie wären auf alle Fälle besser gewesen. (Nicht auf der Realschule oder dem Gymnasium - Um Himmels Willen. Solche Einrichtungen werde ich in meinem Leben nicht von innen sehen.) Überprüfen kann ich es sowieso nicht mehr.

Die Noten sagen nur aus, wie gut man Bulimielernen kann und Bulimielernen ist kein richtiges Lernen. Sie sagen aus: Hey, du kannst so lernen, wie es der gängige Lehrplan im deutschen Schulsystem vorsieht. Yay!

Aber es gibt selbstverständlich viele verschiedene Lerntypen und nicht jeder ist für das (deutsche) Schulsystem geschaffen.

Ich mache die Intelligenz von Leuten nicht an ihren Noten fest. Schlussendlich kommt es ja darauf an, was man mit sich macht, wie man sich benimmt etc. Darüber hinaus finde ich es eh schwierig, Intelligenz überhaupt zu definieren. Was ist Intelligenz? Ist es einfach nur der IQ? Das kann's ja auch nicht sein. Bedeutet es, dass man Wissen erwerben und dieses anwenden kann? Aber ab wann wendet man sein Wissen an? Wende ich mein Wissen über Vögel bereits an, wenn ich einen Himalaya-Glanzfasan im Zoo korrekt identifiziere, ohne auf das Schild zu schauen, oder wende ich es erst an, wenn ich Ornithologie studiere oder Falknerin werde oder in einer Wildvogelauffangstation arbeite/aushelfe oder Tierärztin für Vögel werde?

Wie intelligent ein Mensch ist, sagt ja auch nichts darüber aus, wie charismatisch, sympathisch, liebenswert, lustig etc. er ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Keine Ahnung und davon jede Menge 🤓

Nein.
Dafür sind Noten zu abhängig von der Lehrkraft, der Tageszeit, der Vorbereitungsmöglichkeiten, der Unterstützung anderer und nicht zuletzt vom Umfeld (die Arbeit wird ja der Klasse angepasst)

Sie sind ein Hilfsmittel, aber mehr auch nicht. Wer nur anhand von Schulnoten meint, die Intelligenz einer Person einschätzen zu können - der hält die Erde auch für einen toten Planeten, nur weil er/sie unter einem Kiesel keinen Käfer oder anderes Lebewesen gefunden hat.

Meine ganze Klasse war in Chemie was Noten anging 1-3er Kandidaten. Dann bekamen wir einen neuen Lehrer und niemand war mehr besser als 4. Woran das lag? Der Alte hatte das was Lehrer brauchen. Er konnte den schwerer Stoff so erklären dass jeder ihn Verstand und er konnte uns für den Lehrstoff begeistern. Der Neue konnte nichts. Seine Lehrmethoden waren „Lernt Seite 101-108 und fragt eure Mitschüler wenn ihr Fragen habt. Morgen ist ein Test“. Ist unsere Intelligenz plötzlich abgestürzt? Nein. Wir hatten plötzlich einen unfähigen Lehrer. Und mal ehrlich, was hat solch ne scheiße wie Gedichtsanalyse im Unterricht zu suchen? Gedichtsanalysen braucht man im Leben so sehr wie Klingonisch. Und in Informatik haben wir noch nie was gemacht was wirklich mit Informatik zu tun hatte. Nicht eine Informatiksprache. Dafür aber wie man Exel-Tabellen formatiert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung