Glaubt ihr das Albert Einstein mit der heutigen Technologie in der Wissenschaft noch mehr Theorien in der Astronomie entdeckt hätte?

Nein 58%
Ja aufjedenfall 42%

12 Stimmen

5 Antworten

Nein

Ich glaube das nicht. Einstein war ja nicht ein zeitloses Genie, sondern er konnte seine großartigen Gedanken nur in der Zeit entwickeln, in der er lebte. Und da hatte er den großen Vorteil, daß so um 1900 Risse im Gebäude der Physik sichtbar wurden.

Die klassische Physik stieß an ihre Grenzen. Voraussagen, die sie machte, waren ent­weder unsinnig (UV-Katastrophe) oder paßten nicht zu den Experimenten (Atomspek­tro­skopie, Photoeffekt, Michelson–Morley-Experiment). In dieser Zeit war es für je­man­den, der unkonventionell denken konnte, möglich, neue und bessere Theorien im Lehnstuhl zu entwickeln — andere wie Schrödinger oder Heisenberg machten es ja auch.

Aber diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Der Hauptgrund scheint mir, daß wir heute mit dem Standardmodell eine Theorie haben, die zwar irgendwie unbefriedigend bleibt, weil sie manche Dinge wie z.B. Gravitation auf Quantenlevel nicht beschreiben kann, die aber andererseits fast alle Experimente, die wir wirklich machen können, hin­reichend gut erklärt. Da bleibt nichts übrig, woran man sich konstruktiv den Kopf zer­brechen könnte. Ohne experimentelle Vorgaben liefern Theoretiker vorwiegend Hirn­gespinste ohne praktische Aussagekraft.

Das zentrale Problem ist also, daß die Physik in einer Krise steckt, weil die vorhande­nen Schwächen des Standardmodells experimentell nicht untersucht werden können.

Allerdings sind wir nicht ganz ohne Hoffnung. Die Kosmologie liefert immer mehr wider­sprüchliche Meßdaten. Daraus könnte sich wieder eine Situation wie 1900 er­geben: Es gibt gute experimentelle Befunde, und man muß eine Theorie basteln, die das erklären kann. Einen geclonten Einstein brauchen wir dazu aber nicht, weil jede Generation genug helle Köpfe hat, um solche Goldminen abzubauen. Leider hatten diese Leute in den letzten zwei Generationen keine experimentellen Vorgaben und verirrten sich daher in BS wie die Stringtheorie.


Roland22  09.02.2024, 12:14

Steht BS für Brainstrike= Geistesblitz ?... "Das ist ja wieder ein großer BS von Ihnen !"

Aber hat Einstein nicht aus kleinen Abweichungen auf eine größere neuartige Theorie geschlossen ? Und ist das nicht der Unterschied zwischen "hellen Köpfen" und "Genie" ?

Nein

Nein, eher nicht. In Einsteins Aufzeichnungen findet man öfters den Satz "Weiteres Nachdenken ergab ..". Er ist somit mit Gedankenexperimenten ausgekommen.

Ich habe mich früher immer gewundert, dass die Qualität wissenschaftlicher Veröffentlichungen aus dem Ostblock nicht schlechter waren als die aus dem Westen trotz der Knappheit der Resourcen. Es lag also nicht an der technischen Ausstattung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Nein

Nein. Auch heutigen Wissenschaftlern hilft die Technik nur bedingt. Ja, es gibt mehr Messdaten als zu Einsteins Zeiten. Aber die Allgemeine Relativitätstheorie hat ja unverändert Bestand.

Einstein war kein „Übergenie“, sondern es gibt genauso heute Menschen von seinem Kaliber oder auch bessere. Auch zu Einsteins Zeiten gab es Physiker, die Einstein überlegen waren wie zum Beispiel Paul Dirac.

Nein

Ich denke eher nein. Zu den Zeiten als meine Mama Kind war, waren die Kids wesentlich kreativer, eben weil ihre Möglichkeiten begrenzt waren.

Einstein hatte ein paar gute Ideen, das macht ihn aber nicht zum Universalgenie.

lg, Anna

Ja aufjedenfall

Ich denke ja. Einiges Neues wäre dazugekommen. Und wenn Einstein mit Stephen Hawkins zusammen geforscht hätten, ich glaube, dass wäre die bedeutendste Forschergemeinschaft der Geschichte geworden.