Gingen wirklich früher, bei den Römern (oder im Mittelalter), Frauen und Männer zusammen auf die Latrine, nebeneinander?

3 Antworten

Man weiß es nicht genau, auch ob es Stock und Schwamm gab ist nicht sicher. Sicher ist aber, dass es damals noch kein Toilettenpapier gab und die Hygiene der Latrinen nicht gut war, trotz des fließenden Wassers darunter. Denn in den Latrinen wurden auch die Hinterlassenschaften der in den Häusern lebenden Bürger entsorgt, denn in den normalen Wohnungen gab es keine Toiletten, da musste ein Eimer herhalten. Es war im antiken Rom normalerweise verboten Fäkalien auf der Straße zu entsorgen oder irgendwo in der Stadt sein Geschäft zu verrichten, dafür gab es ja die Latrinen, zumindest in Rom und den größeren Städten.

Von Experte ArnoldBentheim bestätigt
Schrottdokus im ZDF

Nein, es war nicht so!

Nein. Man hat das Tersorium, also den Schwamm am Stock, nicht an den Sitznachbarn weitergegeben um sich das Gesäß zu säubern. Man hat es überhaupt nicht zur Körperhygiene benutzt, denn es ist nichts weiter als der Antike Vorläufer der stinknormalen Klobürste. Die Interpretation und Annahme, dass das Tersorium als Toilettenpapier verwendet wurde, ist längst widerlegt! Es wundert mich überhaupt nicht, dass TerraX oder eine andere Schrottdoku im ÖR das trotzdem behauptet.

Aus heutige Sicht, eigentlich "undenkbar" sowas? Warum früher kein Problem?

Hier wird wieder das Klischee des dreckigen Mittelalters, der dummen Menschen der Vorzeit bedient. Natürlich war es auch damals ein Problem. Es ist absolut ekelhaft einen mit Kot verschmierten Schwamm, wenn auch notdürftig gereinigt, zur Körperhygiene zu verwenden. Heute und auch zu jeder anderen Epoche.

Hygiene ist ein menschliches Grundbedürfnis und ist schon in der Steinzeit nachweisbar. Die Menschen waren nicht dreckig, auch wenn sie nicht täglich warm duschen konnten.

Im Mittelalter gab es große Latrinen, in denen man nebeneinander saß. Diese waren aber nicht üblich, sondern wurden dann errichtet, wenn große Menschenmengen zusammenkamen. Dies zum Beispiel bei Turnieren, auf Kriegszügen, bei großen gesellschaftlichen Veranstaltungen mit hunderten oder tausenden Besuchern. Normalerweise bevorzugten die Leute separate Toiletten in Form von Erkern an Häusern und Burgen, Toilettenstühlen oder dem stillen Örtchen hinter dem Haus. Aber auch hier: waren größere Gruppen dauerhaft zusammen (Klöster zB), gab es häufig auch Gemeinschaftstoiletten.

Bild zum Beitrag

Erhaltene Toilette auf Burg Eltz: Mittelalter ohne Klischees

 - (Frauen, Männer, Mittelalter)

Bei den Römern kann ich mir das durchaus vorstellen. Die waren alles andere als prüde.

Deutlich weniger schon im Mittelalter und ihrer katholischen Sexualmoral.


ReliefFeiler 
Beitragsersteller
 28.12.2024, 19:46

die haben ja auch orgien abgehalten...und Sklaven gehabt....stimmt..da war viel möglich