Gibt es rechtliche Gründe weshalb WhatsApp-Gruppen für die Vereinskommunikation nicht empfehlenswert sind?
Der Sachverhalt ist Folgender: Innerhalb eines Vereins wird sehr viel über WhatsApp-Gruppen kommuniziert. Vereinzelt haben Mitglieder jedoch kein WhatsApp, wollen diese App auch nicht. Ich bin einer dieser Mitglieder, die es ebenfalls nicht haben und auch strikt ablehnen. Aus Datenschutzgründen. Ich will das einfach nicht.
Aber müssen Leute wie ich deswegen tatsächlich den Preis fehlender Informationen und Beteiligung bezahlen dafür, nur weil sie diese App nicht benutzen wollen?
Ich möchte wissen: Gibt es irgendeine rechtliche Handhabe, eine juristisch wasserfeste Argumentation gegen die Verwendung von WhatsApp im Verein?
Ich habe das Thema einmal angestoßen und vorgeschlagen, dass für die Vereinskommunikation intern alle alternativ nur Signal oder nur Telegram nutzen. [Privat können die ja alle gerne weiter ihre Daten in die ganz Welt streuen, wenn denen das alles so vollkommen egal ist.]
Wie ich finde sehr viel eher zumutbar als "WhatsApp" für alle, zumal ich eben vermute, dass auch eingetragene Vereine sich an geltendes (deutsches/europäisches) Datenschutz-Recht halten müssen.
4 Antworten
Wahrscheinlich gibt es keine rechtlichen Gründe, weil eben niemand "gezwungen" wird, an der Kommunikation teilzunehmen.
Die wichtigen Sachen, wie Vereinseintritt oder -austritt erfolgen nicht über WhatsApp, also streut der Verein nicht deine Daten.
Es ist bloß Kommunikation.
Natürlich weiß ich, dass es schlecht ist, Menschen so auszugrenzen, indem Mitteilungen, wie z.B. dass heute das Training ausfällt, nicht für alle verfügbar sind, dennoch leben die Vereine von ihren Mitgliedern. Es ist es klar, dass man das Kommunikationsmittel nutzt, welches die Mehrzahl der Mitglieder erreicht.
Werden für die Nachrichten eine andere App, wie z.B. Signal, genutzt, die eben noch viel weniger Mitglieder haben, werden diese sich beschweren.
Wenn man also etwas ändern möchte, geht das wohl nicht auf rechtlichem Wege per Klage, sondern nur durch Überzeugung des Vereines, insbesondere des bisherigen "Gruppenadministrators".
Denn rechtlich gesehen, hast Du keinen Anspruch auf die Führung des Vereines, so, wie Du als normalen Mitglied, es Dir wünscht. Niemand zwingt Dich WhatsApp auf dein Handy zu laden, geschweige denn überhaupt ein Handy zu besitzen.
Dann dürften ja auch Leute ohne Handy den Verein verklagen. Sie werden einfach kurz Mitglied und verklagen dann den Verein, weil Handys für die Kommunikation der Vereinsmitglieder untereinander unerlässlich sind. Wäre doch irgendwie schizophren, oder?
Inhaltlich stimme ich Dir zu, dass es besser wäre, eine andere App zu nutzen, aber darauf wirst Du keinen Rechtsanspruch durchsetzen können.
Du fragtest nach rechtlichen Gründen und die gibt es sicherlich nicht.
Ich habe mir erst sehr, sehr spät überhaupt ein Handy zugelegt, aber ich hätte nie von den Anderen erwartet, telefonisch (Festnetz) oder persönlich informiert zu werden. Ich hatte dann halt Pech, wenn eine Info an mir vorbei ging.
Was wärst Du bereit für die Mitglieder ohne Handy zu tun? Sieh es mal aus der Richtung.
Also:
Rede mit euren Verantwortlichen und Übungsleitern, so dass Du für eure Sparte vielleicht die Leute überzeugst...es muss ja nicht der ganze Verein sein, sondern nur, soweit es Dich betrifft...aber lass nicht den Kerl raushängen, der gleich mit Klagen kommt oder so ein rechtlich "Neunmalkluger" - Du kannst lediglich um Verständnis BITTEN.
Für die nicht-private Nutzung ist WhatsApp nicht zulässig. Es widerspricht ganz klar der DSGVO.
Kannst du problemlos googeln, da gibt es genug entsprechende Artikel.
Außer DSVGO zeug fällt mir nicht wirklich ein. Gute Alternativen sind wie du gesagt hast Signal oder Threema (das Kostet aber Geld)
Inwiefern verstösst ein Verrein denn gegen Datenschutzrecht wenn er Whats App nutzt?
Und ansonsten du brauchst juristische Argumente. Gut, aber denkst du wirklich dass es eine gute Idee ist deinen Verrein vor ein Gericht zu zerren?
Das Problem bei Whatsapp ist, dass es die Telefonnummern aus deinem Kompletten Handy Scannd, Telemetrie Daten erhebt und diese auch nicht in Europa verarbeitet werden
Laut DsVGO müssen erhobene Daten in der EU verarbeitet werden, aber man kann leider nicht einfach so gegen WhatsApp klagen, du Könntest dir das mal angucken: https://www.youtube.com/watch?v=ucwTaceoMCk
Aha.... Klingt ja echt toll... Super App... Sowas will man echt auf dem Handy haben....
Aber jetzt habe ich eigentlich meine Antwort. Jetzt fehlt mir im besten Falle nur noch ein Artikel eines Fachanwalts dazu, wo ganz einfach und für Jeden verständlich erklärt wird, warum WhatsApp-Nutzung für die Vereinskommunikation im Prinzip verboten ist... Und dann ist eigentlich alles ok.
Dann werde ich dementsprechend ansagen, dass wir alle eine Signal Gruppe oder Ähnliches machen und dort dann die Vereinskommunikation stattfindet.
Und dann ist das eben so. Da gibt es dann für mich eigentlich auch nichts zu diskutieren.
Das Problem bei Whatsapp ist, dass es die Telefonnummern aus deinem Kompletten Handy Scannd
Und genau dadurch verstößt wahrscheinlich jeder, der WhatsApp nutzt. gegen die DSGVO: Er gibt ohne Erlaubnis die Telefonnummern seiner Kontakte an WhatsApp weiter.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt geschrieben, dass ich meinen Verein vor ein Gericht zerren will.
Ich möchte nur rechtliche Gründe in Erfahrung bringen, die es möglicherweise geben könnte, die gegen WhatsApp sprechen.
Genauso wie es rechtliche Gründe für den Jugendtreff im Ort gibt Bilder von Kindern zu zensieren, die im Schaukasten hängen. Da werden auch irgendwann viele Leute mal gefragt haben, ob der Einzelne vielleicht nicht ganz dicht ist. Aber, Gesetz ist nun mal Gesetz. Und am Ende entscheiden auch die Kinder oder eben deren Eltern, ob man in einen Schaukasten Bilder hängt, wo man die Gesichter sehen kann.
Ich will auch, dass man mich vorher fragt, ob man mich fotografieren darf. Ist doch ganz einfach.
Und von WhatsApp ist bekannt, dass die Daten über amerikanische Server laufen und dass es zu facebook dazu gehört. Von denen ist mehr als nur bekannt, dass die sich nicht an deutsches Datenschutzrecht halten, sondern höchstens an das desjenigen Landes, wo die Server stehen. Also US-amerikanische Gesetzgebung.
Ich will niemanden vor Gericht ziehen.
Ich will einfach nur, dass man meine Privatsphäre respektiert und mir nicht WhatsApp aufzwingt und akzeptiert, dass mir Datenschutz wichtig ist. Dass man also alles mögliche benutzt, nur kein WhatsApp, weil das einfach völlig daneben ist.
Eh, ne...? Man kann auch mit "normalen Menschen" reden und diesen rechtliche Argumente nennen. Vor Gericht muss ich eher weniger rechtliche Argumente benennen. Das ist Sache der Anwälte.
Wenn es klare, rechtliche Gründe gibt, weshalb dies oder jenes verboten ist, warum muss man dann erst vor Gericht ziehen?
Die anderen Sportkameraden können dem Argument "App ist für Vereinszwecke verboten" doch auch so folgen? Wozu braucht man da einen Richter?
Ich habe schon oft in meinem Leben ganz normalen Mitmenschen rechtliche Argumente dargelegt. Und wenn ich das getan habe, dann war es gut und das Thema war erledigt.
Finde ich schon heftig... Vermutlich werde ich nicht alle überzeugen können, wenngleich ich fragen muss: Worüber reden wir hier?
So eine Messenger-App ist binnen weniger Sekunden installiert. Und gerade die von mir genannten Apps funktionieren nahezu genau so wie "WhatsApp", absolut kinderleichte Bedienung. Das kann nicht zu viel verlangt sein, dass sich Leute so eine App installieren.
Ich finde so viel Rücksicht muss sein, selbst wenn es nur ganz wenige Mitglieder sind, denen eben Datenschutz sehr wichtig ist.