Gibt es noch Klavierbauer, die sich der alten Tradition beugen?

1 Antwort

Der „moderne“ Flügel wird seit etwa 1890 technisch so gebaut wie auch heute noch. Es gibt aber nach wie vor Klavierbauer, die sich um ältere und auch historische (Hammerflügel) Instrumente annehmen.

Heute geht es vielen Erzeugern leider mehr um Lautstärke als um Klangschönheit - die Kunden wollen das anscheinend so.

Im Grunde genommen sind Klavierbauer aber sehr konservativ. Nicht zu unrecht, die besten Klaviere wurden vor dem ersten Weltkrieg gebaut.

Über den historischen Klavierbau könnte man Bände erzählen, das ist ein sehr umfangreiches Kapitel der Musikgeschichte.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

friedrichbenda 
Beitragsersteller
 31.05.2024, 22:53

Haben Sie vielen Dank für Ihre Antwort. Könnten Sie mir auch einen oder manche Hersteller nennen, die ältere Klaviere bauen? (D.h. ich meine nicht Hammerklaviere oder Cembalos, sondern wirklich Klaviere, die nicht zu massiv klingen.)

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Bluemilk  01.06.2024, 07:04
@friedrichbenda

Also ich würde Dir da raten, Dich um einen noch substanziell gut erhaltenen Flügel aus der Zeit um 1900 herum umzusehen und diesen gegebenenfalls sachgemäß reparieren zu lassen. Ich denke da vor allem an alte Instrumente der Marken Blüthner, Bechstein, Bösendorfer, Ehrbar, Streicher…., da gibt‘s auch noch viele andere. Suche Dir einen seriösen Klavierbauer in Deiner Gegend und besprich das.

Blüthner (in der Nähe von Leipzig) interessiert sich auch noch sehr für seine alten Instrumente. Ebenso wäre Förster (Löbau in Sachsen) eine Adresse für konservativen Klavierbau, die sind ob ihrer Kleinheit offen für Sonderwünsche, und zudem preislich günstig. Auch Steingräber in Bayreuth hat da offene Ohren.

Man kann den Klang eines Klaviers auch durch die Wahl der Hammerköpfe beeinflussen. Weiters kann man durch die Verringerung des Tastentiefganges „Energie aus dem Instrument herausnehmen“ und damit die Lautstärke verringern.

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