Klavierübenraum schalldicht wie?
Hallo
Ich wohne in eine Wohnung. Hatte bis jetzt einen Klavier. Jetzt bin ich bei Beethoven und Listzangekommen und möchte mir einen Flügel(Kontzertflügel) kaufen doch dann terrorisiere ich meine Nachbarn komplett und habe Angst das ich nachher gar nicht mehr üben darf...
Ich möchte den Raum für paar dz. schalldicht machen btz. so das meine Nachbarn es so Schlucken können als wäre es ein normales klavier
Meine Wände sind zumindest die zum meine Nachbarn aus Beton. Würde der Raum schalldicht mit so Wand mit paar Akustikbilder dekorierern ( weiß aber nicht ob das Paar dz. absolvieren kann ) möchte aber nicht mehr als 500€investieren (Raum ca 18qm)... ich habe an Studio stoffplaten gedacht doch das sith nachher bestimmt nicht gut aus doch wenn es wirklich hilft würde ich es auch machen...
Bitte eine nette Antwort..wer sagt das ich Klavierspielen lassen soll... soll er doch aufhören zu leben (so ist das für mich ungefähr)
Danke im voraus
7 Antworten
Ein großer Teil der Schallwellen wird gar nicht durch die Luft übertragen, sondern durch Vibrationen und Schwingungen des Klaviers direkt in den Boden. Um diese zu reduzieren, musst du also das Klavier irgendwie vom Boden abkoppeln. Es gibt da ganz verschiedene Lösungen, welche genau funktioniert hängt aber auch vom Boden und der Bausubstanz deines Hauses ab. Ein Dielenfußboden ist z. B. schwerer abzukoppeln, weil Dielen Schall prinzipiell besser übertragen, als etwa Stein oder Fliesen.
Eine Möglichkeit wäre, das Klavier auf einen dicken Teppich zu stellen. Ich hab auch schon gehört, dass entsprechend dicke Filzgleiter helfen sollen. Aber ein Teppich verändert natürlich die Akustik des Raums. Außerdem gibt es für Subwoofer und andere Hifi-Geräte spezielle Abkoppler, die extra zum Abfangen solcher Schwingungen gemacht sind. Da gibt es verschiedene Sorten, z. B. aus Kautschuk oder Spikes aus Metall, was genau bei dir am besten funktioniert, musst du wohl ausprobieren. Eine Self-made-Variante solcher Abkoppler wären übrigens halbierte Tennisbälle. Eine letzte (etwas merkwürdige) Möglichkeit ist, Stücke eines stabilen Gartenschlauchs aufrecht unter die Klavierfüße zu legen. Allerdings wage ich doch sehr zu bezweifeln, dass Tennisbälle oder Gartenschlauchstücke das Gewicht eines Flügels tragen können.
Das Üben darf dir übrigens niemand ganz verbieten. Vor anderthalb Jahren hat der BGH bestimmt, dass 3 Stunden unter der Woche und 2 Stunden an Feiertagen zulässig sind.
Ich möchte den Raum komplett schalldicht machen btz. so das meine Nachbarn es so Schlucken können.
Hallo,
ersteres ist mit erheblichen Kosten und Aufwand verbunden. Für komplett Schalldicht sitzt du am besten in einem Vakuum.
Schaumstoffplatten an den Wänden bringen für den Schallschutz reichlich wenig. Dafür verbessern sie mitunter deine Raumakustik. Für dich ist das nett, die Nachbarn macht es nicht glücklicher.
Schalldämmung ist Bauakustik. Nur kennt hier niemand den Bau um den es sich handelt.
Beliebt ist die Raum-in-Raum-Konstruktion. Dabei baut man sich einfach einen Raum in den bestehenden Raum, der vom Rest des Gebäudes möglichst gut entkoppelt ist. Man sollte allerdings auch auf Sachen wie Licht, Strom und Luft denken. Selbst mit einem Boden auf alten Lumpen und Autoreifen wird es da mit deinem Budget mitunter eng.
Das Klavierspielen kann man Dir nicht verbieten! Selbst wenn Du noch durch Clementi Etüden stolpertest. Du musst Dich aber an die vorgegebenen Ruhezeiten halten.
Sinnvoll ist es auch, sich mit den betroffenen Nachbarn gut zu stellen, eventuell Wohnzimmerkonzerte zu geben. Ich habe schon viele Menschen, die vorher nur die "Bundesheli" kannten, auch Beethoven, Liszt oder Chopin, zumindest zu tolerieren.
Soweit ich weiß, wird das nicht wegen des Wohnzwecks ermöglicht, sondern wegen des 2. Artikels unseres Grundgesetzes (freie Entfaltung der Persönlichkeit etc.).
Vor anderthalb Jahren gab es dazu ein Urteil vom BGH. Demnach sind drei Stunden üben an Wochentagen und zwei an Feiertagen zulässig.
... und habe Angst, dass ich nachher gar nicht mehr üben darf...
Das ist der Gedanke, der Dich leiten sollte.
Ich weiß, wie sehr man sich einen Flügel wünscht. Ich selbst habe meinen 5 Jahre nach 'meinem ersten Beethoven' und 3 Jahre nach 'meinem ersten Liszt' bekommen. Wie sehr habe ich mich damals darüber gefreut! Aber meine Eltern hatten ein eigenes Haus.
Wenn man richtig übt, kann man auch auf einem Klavier seine Fortschritte machen.
Ein Flügel in einer Mietwohnung mit Nachbarn, die sich gestört fühlen - da kann ich nur abraten.
Ist ein berechtigter Einwand, ein Piano ist nur nicht wesentlich leiser als ein Flügel.
Beim zweiten Anschlag der selben Tasten kurz hintereinander aber schon, da es keine Repetitionsmechanik hat.
Regelmäßiges Üben eines Musikinstruments ist kein normaler Wohnzweck mehr und kann vom Vermieter untersagt werden. Und eine technische Abdichtung einer Wohnung ist nicht möglich. Vermieter müssen das Üben von Musik genehmigen und der Übende muss sich sklavisch an die festgelegten Übungszeiten halten.
Regelmäßiges Üben eines Musikinstruments ist kein normaler Wohnzweck mehr (...)
Doch, ist es.
und kann vom Vermieter untersagt werden.
Was per se in der Regel rechtlich unwirksam sein dürfte.
Und eine technische Abdichtung einer Wohnung ist nicht möglich.
Es ist möglich. Allerdings mit einem gewissen Aufwand verbunden.
Vermieter müssen das Üben von Musik genehmigen und der Übende muss sich sklavisch an die festgelegten Übungszeiten halten.
Müssen sich nicht. Sklavisch müsste man sich höchstens an gerichtliche Festlegungen halten.
Falsch. Regelmäßiges Üben mit einem Konzertflügel wird nicht mehr als Erfüllung eines normalen Wohnzwecks gewertet, da gibt es strenge Lärmschutzbestimmungen, zum Schutz der anderen Mieter!