Altes Klavier – wie kann ich den Wert feststellen?

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6 Antworten

Ein (gebrauchter) Gegenstand ist soviel wert, wie jemand dafür bereit ist zu bezahlen. Wie bereits festgestellt wurde, handelt es sich bei diesem Klavier um ein sogenanntes geradsaitiges Pianino mit Oberdämpfungsmechanik. Ob es einen (angesetzten - unter dem Stimmstock) gusseisernen Rahmen hat oder nicht, oder diverse eiserne Streben, kann man an den Bildern nicht erkennen, ebenso nicht, ob es noch zu stimmen ist oder nicht. Rein optisch macht es einen verhälnismäßig guten Eindruck. Leider ist eine Marke nicht zu erkennen, das erhöht die Vermutung, dass es sich dabei um ein qualitativ minderwertiges "No-Name-Produkt" handeln kann, aber nicht muss!

Das Instrument müsste von einem Fachmann besichtigt werden, um ihm einen Wert zusprechen zu können. Nach 10 Jahren ungestimmt herumstehen kann das Instrument, auch wenn es damals einen Wert hatte, mittlerweile völlig wertlos sein. € 400.-- für ein potentielles Stück Sperrmüll - wenn es nicht mehr stimmbar ist - zu verlangen, ist problematisch. Vermutlich musst Du Lagergebühr bezahlen, eine etwaige Entsorgung kostet auch Geld. Wenn Du es nicht begutachten lassen willst, dann sei froh, wenn es Dir jemand umsonst abnimmt. Über jeden einzelnen €, den Du dafür bekommst, kannst Du Dich freuen.

Deine Frage enthält mehrere Fragen. Starten wir der Reihe nach mit dem Antworten. Das Klavier hat einen historischen Wert unabhängig von seinem Gebrauchswert. Nach den Fotos ist es tatsächlich wertvoll aufgrund des Holzes und der schönen Verarbeitung. Ich empfehle dringend, den Holzwurm zu stoppen durch einen Fachmann.

  1. Klavier als Instrument für den Gebrauch. Alte Klavier haben oft einen anderen Klangboden als die modernen und oft halten sie nicht mehr korrekt die Klavierstimmung für den normalen Einsatz. Davon abgesehen kann es sein, dass einige Saiten oder alle ausgetauscht werden müssen, weil auch diese altern. Das wäre jedoch kein Problem.

Ob die Mechanik des Klaviers für den normalen gebrauch geeignet ist, kann Dir nur ein guter Fachmann beantworten, der offen und ehrlich Deine Frage beantwortet. Es gibt viele Klavierbauer, die so alte wertvolle Instrumente aufkaufen und restaurieren, um sie dann mit Gewinn weiter zu verkaufen.

Am besten fragst Du mehrere Sachkundige um Rat und lässt Dir einige schriftliche Einschätzungen geben. Das mag ein wenig Geld kosten, dann hast Du aber einen besseren Überblick und ein Gefühl, was sich mit dem Klavier machen Lässt.

Aus dem GEbiet Chiemsee kann ich den ausgezeichneten Fachmann, Arno Stocker, empfehlen. Du findest ihn auch im Internet.

Wissen sie vielleicht, ob irgendwo auf oder im Klavier etwas steht, was irgendwie helfen könnte, das Klavier irgendwie auf Qualität schätzen zu lassen? Das könnte sehr wahrscheinlich helfen, den Preis zu schätzen. Wenn sie irgendetwas finden, könnte ich einen Bekannten fragen, der sich mit (alten) Klavieren sehr gut auskennt.


Sunshiny1985 
Beitragsersteller
 13.07.2012, 14:12

Ein Hersteller ist auf dem Klavier leider nicht zu sehen.

Habe aber gerade eine Antwort von einem Klavierbauer bekommen, dem ich ein paar Fotos geschickt habe.

Er schrieb: "...Anhand der gesendeten Bilder kann ich feststellen, dass es sich um einen Gradsaiter mit Holzrahmen und Oberdämpfung handelt – ein Instrument, welches so heute nicht mehr hergestellt wird, weil es sich nicht auf Kammerton stimmen lässt und die wenig wirksamen Oberdämpfer durch effektivere Unterdämpfer ersetzt wurden. Auch wenn wir uns das Instrument nicht persönlich anschauen können, kann ich Ihnen somit anhand der Fotos versichern, dass es leider als Musikinstrument keinen Wert hat. Einzig der Einbau eines komplett neuen Klaviers in das Gehäuse könnte es wieder als Instrument interessant machen. Dies ist jedoch abhängig von den Innenmaßen und mit einem Kostenaufwand von mindestens 8.000 € verbunden. Natürlich ist es ein optisch ein wunderschönes Stück und vielleicht finden Sie jemanden, der es für Dekorationszwecke nutzen möchten... "

Klingt ja sehr enttäuschend. Werde aber trotzdem versuchen das Klavier für 400€ loszubekommen. Mindestens 100 sollten es aber schon sein. Ärgert mich nur das ich nicht schon vor 10 Jahren das Klavier verkauft habe. Da hätte ich auf alle Fälle noch mehr bekommen. Leider kann ich aber den Klavierbauer, der damals so davon begeistert war, nicht mehr auffinden. :-(

Danke trotzdem für dein Angebot!

Du kannst zu einen Instrumenthändler gehen und es schätzen lassen und wenn du es dann verkaufst dann verkauf es etwas über dem geschätzen wert ;)

Ich würde einen Klavierstimmer kommen lassen um zu schauen, ob es sich überhaupt noch stimmen lässt. Meistens können sie gleich den Wert ungefähr bestimmen. Unstimmbare Klaviere verlieren meist an Wert, deshalb heißt es nicht, dass ein altes Klavier, gleich ein teures sein muss.