Gibt es Eselsbrücken für Artikeln?
Damit man sich diese besser merken kann?
6 Antworten
Hallo,
leider gibt es zum richtigen Artikel im Deutschen keine wirklichen Eselsbrücken und nur sehr wenige Regeln. Außerdem gibt es zu jeder Regel wenigstens eine Ausnahme – Ausnahmen bestätigen die Regel!
Das Geschlecht richtet sich (teilweise) nach dem biologischen Geschlecht (*siehe unten):
die Frau – die Lehrerin, die Ärztin, die Fremde, aber: das Mädchen
der Mann – der Techniker, der Lehrer, der Kater, der Fremde
weiblich (= die) sind die Endungen
- heit (Freiheit, Menschheit)
- tion (Information, Kalkulation)
- keit (Heiterkeit, Einsamkeit)
- tung / ung (Zeitung, Vermutung, Meinung, Betonung)
- t (Fahrt, Naht) aber: der Bart
- e (Zunge, Reise, Freude) aber: der Junge etc.
- schaft (Mannschaft, Bekanntschaft)
- ei (Suffix) (Bäcker-ei, Schreiner-ei, Bücher-ei) aber: das (Hühner)Ei, das Blei, der Schrei, der Brei – Hier ist ei kein Suffix.
männlich (= der) sind die Endungen
- er (Finger, Fehler) aber: das Fenster, die Leiter
- ling (Frühling, Sperling)
sächlich (= das) sind wiederum die Endungen
- chen / -lein wiederum sind Mädchen, Mäuschen, Tischlein, Entlein
chen und lein machen die Wörter klein! heißt es im Deutschen.
Das Geschlecht kann an der Bedeutung erkennbar sein:
weiblich:
- Motorradmarken (von: die Maschine) – die Harley-Davidson, die Yamaha
männlich:
- Tageszeiten – der Abend, der Vormittag, der Nachmittag aber: die Nacht
- Wochentage – der Montag, der Freitag, der Samstag
- Monate – der Mai, der Dezember
- Jahreszeiten – der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter
- Himmelsrichtungen – der Norden, der Osten, der Süden, der Westen
- Wetter – der Wind, der Schnee aber: die Wolke
- alkoholische Getränke – der Wein, der Cognac aber: das Bier
- Automarken – der Audi, der BMW
sächlich:
- Farbnamen: das Blau, das Violett
(Quelle u.a.: deutschalsfremdsprache.ch)
- die Nachsilbe tum leitet sächliche Nomen ab. Deshalb heißt es das Christentum. Ausnahmen: der Reichtum und der Irrtum. (http://www.canoo.net/services/WordformationRules/Derivation/To-N/Suffixe/tum.html)
*siehe oben: Das mit dem biologischen Geschlecht muss man noch differenzieren, sonst fällt man auf den Grundsatzfehler der Genderisten rein.
Zum einen gilt die vorstehende Behauptung natürlich nur für Wesen mit einem biologischen Geschlecht, nicht für Sachen, Abstraktes, den lieben Gott, usw.
Bei Personenbezeichnungen gibt das Femininum (die) im Singular eine Frau an. (Auch das mit Ausnahmen: die Person, die Wache, und einige andere)
Bei Personenbezeichnungen gibt das Maskulinum (der) im Singular einen Mann an oder eine Person unbekannten oder unbestimmten biologischen Geschlechts. (Mein Dank dafür geht an den gf-User RudolfFischer.)
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Zusammengesetzte Hauptwörter (Nomen, Substantive, Namenwort) bekommen immer den Artikel des hinteren Wortes vorangestellt:
- der Tisch - das Tuch --------> das Tischtuch,
- das Bett - die Decke -----------> die Bettdecke
Bei ins Deutsche übernommenen Wörtern werden häufig Analogien gebildet u. ä.
Welcher Artikel richtig ist, kannst du im Duden (duden.de) nachschauen.
Auch gibt es landschaftliche Unterschiede.
Wo ich herkomme, sagt man z.B. die Fanta,
wo ich jetzt daheim bin, sagt man das Fanta.
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Im Grunde hilft also nur, Nomen gleich zusammen mit den Artikeln zu lernen.
Auch wenn das normalerweise keine gute Lernmethode ist, bleibt nur stures Auswendiglernen, da sich die Artikel auch immer in Abhängigkeit vom Genus und vom Singular/Plural ändert.
männlich:
1. der / ein / mein / kein
2. des / eines / meines / keines
3. dem / einem / meinem / keinem
4. den / einen / meinen / keinen
weiblich:
1. die / eine / meine / keine
2. der / einer / meiner / keiner
3. der / einer / meiner / keiner
4. die / eine / meine / keine
sächlich:
1. das / ein / mein / kein
2. des / eines / meines / keines
3. dem / einem / meinem / keinem
4. das / ein / mein / kein
Mehrzahl (männlich, weiblich, sächlich):
1. die / meine / keine
2. der / meiner / keiner
3. den / meinen / keinen
4. die / meine / keine
Anosnten kann man die vier Fälle im Deutschen durch die Frageprobe erkennen, z. B.:
1. Fall / Nominativ / Werfall: Wer / Was [spricht mit mir]? -----> Er (der Mann) spricht mit mir.
2. Fall / Genitiv / Wesfall: Wessen [Hut ist das]? -----> Das ist sein Hut / der Hut des Mannes.
3. Fall / Dativ / Wemfall: Wem [helfe ich]? -----> Ich helfe ihm / dem Mann.
4. Fall / Akkusativ / Wenfall: Wen (Was) [sehe ich]? -----> Ich sehe ihn / den Mann.
Vielleicht hilft dir folgender Link:
allgemeinbildung.ch/arb/arb=deu/q_Nomen+Artikel_05_Faelle1.pdf
Auch das kann helfen:
Die Präpositionen ab aus bei mit nach seit von zu brauchen den Dativ. (https://mein-deutschbuch.de/praepositionen-mit-dativ.html)
https://www.youtube.com/watch?v=31zwzdBhYS8
Die Präpositionen - bis, durch, für, gegen, ohne, um, entlang - brauchen den Akkusativ.
(mein-deutschbuch.de/lernen.php?menu_id=82)
https://www.youtube.com/watch?v=8Nu6FO4fnuc&list=RDz5FCe8ozMg4&index=11
Bei der Frage Wohin? wird der Akkusativ
und bei der Frage Wo? wird der Dativ verwendet.
https://deutschlernerblog.de/lokale-praepositionen-deutsch-ortsangaben-wo-wohin-woher/
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Ein lustiger Text zum Thema Artikel im Deutschen:
spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-der-butter-die-huhn-das-teller-a-432890.html
:-) AstridDerPu
PS: Manchmal ändert sich der Artikel im Deutschen im Laufe des Tages auch:

Ich kenne keine.
Es gibt natürlich geschlechtsspezifische Endungen... Z.B. ist -o immer neutral, -heit,-keit, -ung (fast) immer feminin...
Mach dir klar, dass auch wir deutschen Muttersprachler daran bis zu 25 Jahre hart arbeiten...:-) und immer noch mitunter den einen oder anderen Fehler machen. :-)
Nein, die gibt es nicht, aber die braucht es auch nicht geben. Lerne Vokabeln immer im Kontext. Lese viel, sodass du die Verwendung von Wörtern in Sätzen nachvollziehst. Isoliert Vokabeln zu lernen bringt nicht viel.
Deutsche Artikel ergeben keinen Sinn.
DER Tisch, anstatt DAS Tisch...
aber
DIE Gabel, anstatt DAS Gabel
Es heißt DAS Mädchen obwohl Mädchen weiblich ist also eigentlich DIE.
aber
DER Junge. Hier passt es wieder.
Einige Regeln muss man echt einfach lernen:
Genus bei bestimmten WortendungenManche Wortendungen (Suffixe) zeigen, welchen Artikel du wahrscheinlich benutzen muss:
- -ling / -en / -ig / -ich => maskulin
- -heit / -schaft / -ei / -in / -ung / -keit => feminin
- -tum / -ment / -chen => neutral
Bsp.:
- DIE Herrschaft
- DER Schmetterling
- DAS Eigentum
der ist meist eher männlich und die eher weiblich
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort :)