Gibt es einen Zusammenhang zwischen hoher Intelligenz und Depressionen?

8 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ohne jetzt konkret die Zahlen zu kennen, würde ich behaupten, dass es diesen Zusammenhang nicht oder nur zu einem sehr geringen Grad gibt.

Was für einen Zusammenhang spricht: Intelligente Menschen gelten als nachdenklicher und man sagt ihnen nach, dass sie sich sehr häufig in Dilemmas verrennen. Diese Dilemmas können frustrierend sein und auf Dauer auch deprimierend sein und vielleicht sogar zu Depressionen führen.

Was gegen einen Zusammenhang spricht: Intelligenz korreliert generell eher positiv mit der Fähigkeit, Gefühle zu empfinden, erkennen und zu regulieren. Das heißt, einerseits werden Gefühle tendenziell sehr stark wahrgenommen (positive wie negative), andererseits kann man diese Gefühle aber auch tendenziell gut kontrollieren. Erst letzte Woche habe ich an einer Studie für eine Abschlussarbeit teilgenommen, wo einem "schockierende" Bilder gezeigt wurden und man anschließend zwischen verschiedenen Bewältigungsstrategien auswählen musste. Ich habe fast durchgehend die Strategie "ich guck's mir nochmal an und setze das, was mich im ersten Moment schockiert hat, in einen rationalen Zusammenhang" gewählt (bin mal gespannt, was am Ende bei dieser Studie herauskommt, momentan werden ja noch Daten erhoben, die Auswertung erfolgt erst in ein paar Wochen).

Was jedoch nicht wegzuleugnen ist: Häufig gehen Leute erst zu Psychologen, wenn sie ein psychisches Problem (bspw. Depression) haben. Überproportional oft jene Leute, die intelligent genug sind, die Anzeichen zu erkennen und einzusehen, dass sie ein Problem haben. Erst über diesen Weg kommen viele Leute überhaupt in Kontakt mit jemandem, der dazu ausgebildet ist, Intelligenztests anzuleiten. Dementsprechend oft hört man, dass jemand depressiv war/ist und man dann herausgefunden hat, dass derjenige hochbegabt ist. Es laufen aber zahlreiche Hochbegabte durch die Gegend, die ganz und gar keine Depressionen haben und es laufen auch zahlreiche durchschnittlich begabte Menschen rum, die Depressionen haben und gar keine Diagnose haben.

aber ich meine gehört zu haben zwischen intelligenz und wahnsinn kann es einen zusammenhang geben. auch stelle ich mir vor dass man bewußter sich der realität ist und deshalb depressiver wird oder eben es zu verhindern weiss.

Ja gibt es. Wer versteht was in dieser Welt passiert, kann nur schwer glücklich bleiben. Wer den eigenen Anteil und gleichzeitig die fehlenden Möglichkeiten zur Änderung sieht, kann schnell in sehr finstere Gedanken abdriften.

Ich halte mich zwar für intelligent 😘, aber meine schwere Depression hatte definitiv die Ursache im plötzlichen Tod meines Mannes. Heisst ich hatte eine exogene Depression.
Mit der endogenen Form kenne ich mich nicht sehr gut aus. Wissenschaftler haben festgestellt , dass ein Zusammenhang zwischen Intelligenz und psychischer Erkrankung wohl möglich ist.
die gleichen Gene, die für Intelligenz  und Kreativität verantwortlich sind, können auch psychische Erkrankungen auslösen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung