Gibt es eine Person in eurem Leben, über die ihr nie zu 100% hinweggekommen seid?
Ich hab heute einen Beitrag auf Instagram gesehen in dem es darum ging wie man im Leben „weitermachen“ soll, wenn es eine Person im Leben gibt die einem sehr viel bedeutet (hat), man aber aus welchen Gründen auch immer nicht zusammen sein kann (Einseitige Liebe, Trennung, persönliche Umstände etc)
Und wie man sich für eine andere Person entscheiden oder eine neue Beziehung eingehen soll, wenn dieser eine gewisse Mensch ständig im Hinterkopf ist?
Habt ihr schon einmal so eine Erfahrung gemacht?
Wie steht ihr dazu?
9 Antworten
Nun ja, was heißt "hinweggekommen". Ich denke, bei jeder intensiveren und längeren Beziehung, die man mal hatte, bleibt ein Stück Deiner Seele beim Anderen und umgekehrt. Mal mehr, mal weniger.
Man sollte damit leben lernen, auch wenns manchmal schwer fällt und weh tut. Ja, mitunter hat mir das auch sehr weh getan und gedauert. Letztendlich habe ich aber akzeptiert, daß diese Person mich nur ein Stück meines Lebens begleitet hat, aber sich nun unser Weg eben getrennt hat, weil wir unterschiedliche Ziele und Aufgaben haben. Dankbar für die Begleitung und die gemeinsame Zeit sein, Abschied nehmen und neugierig auf und offen für die Zukunft sein.
Im Prinzip ist das ganze Leben voller Abschiednehmen, von Anfang an. Sei es von Kindergartenfreunden, von Schulkameraden, wenn man ins Arbeitsleben wechselt oder versetzt wird, von den Eltern, wenn man auszieht, von Menschen, die sterben oder wegziehen, auch von guten Kollegen oder Kameraden, die man liebgewonnen hat, wenn man die Arbeitsstelle wechselt oder den Wohnort.
Leben heißt Veränderung. Und ohne Abschied kann nichts Neues entstehen.
Ja gibt es und ich werde auch nie darüber hinwegkommen, solange ich lebe... aber ich habe gelernt, dass das Leben trotzdem weiter geht und die Erde dreht sich weiter, ganz egal, was ich fühle oder denke.
Ohne ins Detail zu gehen, ja! Man muss damit leben. Und die Person ist auch nach vielen Jahren nie wirklich weg. Ein kleiner Filmtipp aus den 90er Jahren: Salz auf unserer Haut mit Greta Scacchi und Vincent D`Onofrio. Nach dem Roman von Benoite Grould. Ist nicht ganz richtig geschrieben, Vergebung. Da geht es um dieses Thema, zumindest so ähnlich.
Ich bedanke mich für die Klicks Danke und Hilfreich. Das ist eine wunde Stelle die nie verheilt. Irgendwie tröstlich das man mit so "einem Leiden" nicht alleine ist. Obwohl, verflucht........es wird einfach nicht besser. Vergebung.
Ja, ich habe in der Uni mal eine ganz, ganz tolle Person kennengelernt. Leider haben wir uns nie wieder gesehen, aber ich habe auch lange gebraucht bis ich darüber hinweg war.
Bei mir ging es nicht um Liebe, sondern um zwei sehr innige Freundschaften.
Bei der ersten geht es um eine meiner besten Freundinnen. Ich war mit ihr und noch einem anderen Typen in einer WhatsApp-Gruppe. Sie stand auf ihn, aber ich weiß nicht, ob oder wie sehr das in das Ganze mit reingespielt hat. Jedenfalls hat er mich in dieser Gruppe ganz schön fertiggemacht. Sie hat dann drei Lachsmileys geschickt, was ich in dem Moment natürlich in den falschen Hals gekriegt habe. Ich habe mich einfach verarscht gefühlt und habe ihr was echt gemeines an den Kopf geknallt, was sie natürlich wiederum verletzt hat. Wir haben uns zwar nach einer Weile ausgesprochen, aber unsere Freundschaft hat sich davon nie wieder erholt.
Bei der anderen Sache geht es um einen Kerl, den ich nur über das Internet kannte. Ich kann es nicht erklären, aber da war diese Verbindung zwischen uns. Nichts Romantisches, eher sowas wie Seelenverwandtschaft. Ich wusste, dass er oft trinkt und auch andere Drogen nimmt. Eines Abends hat er mich komplett betrunken angerufen, weil halt einfach alles scheiße war. Im Laufe des Gesprächs hat er mir dann auch von seinen Suizidgedanken erzählt. Aber irgendwann hat er mir einfach nicht mehr geantwortet. Ich habe mehrmals zurückgerufen, um sicherzustellen, dass nicht einfach nur die Verbindung weg war. Nach ca. 45 Minuten (es war mittlerweile ca. 2 Uhr nachts) habe ich schließlich die Polizei gerufen und denen alles erzählt. Auch von den Drogen und den Suizidgedanken. Ich meine, es hätte ja sonstwas passiert sein können, vom „goldenen Schuss“ bis zum Selbstmord. Am nächsten Morgen bekomme ich ne wütende WhatsApp, was mir denn einfalle, mitten in der Nacht die Polizei zu ihm zu schicken. Und dass seine Eltern meinetwegen von seinen Problemen erfahren hätten. Letztlich kam auch der Kontaktabbruch von seiner Seite.
Über beide bin ich mittlerweile ziemlich gut hinweg, aber alle paar Jahre ploppt doch wieder diese Frage „Was wäre, wenn“ auf. Ich habe bei beiden versucht, den Kontakt wieder herzustellen, aber es war nie mehr dasselbe. Wie ich darüber hinweggekommen bin? Tja, keine Ahnung. Ich hab’s einfach getan.
Sehr schön gesagt! Vielen Dank für deine Antwort