Gibt es auch sowas wie zu viel Hilfe?
Kann man eigentlich Hilfsbedürftigen auch zu viel helfen? Und kann es sein, dass zu viel Hilfe unselbständig macht?
Also wenn man Leute dauerbetreut, dann lernen sie ja nicht gerade Selbständigkeit, und sie komplett umsorgt bis zu ihrem Tod oder?
Selbst wenn sie Hilfsbedürftig sind, sollte das nicht sein, oder doch? Ich meine man kann doch die Leute nicht ewig "beschützen", oder?
Kann es sein dass, wir die Schwachen zu sehr beschützen, und sie so nie Stärke lernen?
2 Antworten
Was du schilderst, kann durchaus so zutreffen.
Deswegen lautet eine 'Faustregel' in der sozialen Arbeit: 'Hilfe zur SELBSThilfe' geben - also eben nicht einfach alle Steine aus dem Weg räumen, sondern denjenigen dabei unterstützen, dass er/sie selbst seine/ihre Situation verbessert.
Es gibt auch Menschen, die sich garnicht mehr bewegen und nichts mehr selbst machen können. Diese Menschen sind wahrscheinlich bis zu ihrem Tod auf Hilfe angewiesen. Bei uns im Pflegeheim z.B lassen wir die Bewohner, die einigermaßen Fit sind und bei denen wir wissen, dass sie bei einigen Tätigkeiten auch ohne Hilfe klar kommen würden, die Tätigkeiten allein machen. Da neben stehen und aufpassen dass ihnen nichts passiert, während sie die Tätigkeiten allein machen, tun wir trotzdem.