Ghbt es Wörter die in der Grundform weiblich sind?

9 Antworten

Vermutlich willst Du auf Substantive heraus, die einerseits nur weibliche Personen bezeichnen können, andererseits aber nicht von Bezeichnungen männlicher Personen abgeleitet sind. Offenbar fallen Frau, Schwester, Mutter, Amme, Hebamme, Dirne, Non­ne etc. in diese Klasse, aber da gibt es ja kein genaues männliches Pendant. Wenn Du zusätzlich noch forderst, daß es eine männliche Ab­lei­tung dafür geben soll, dann fal­len mir nur die Hexe und eventuell die Petze ein.

Auch viele Namen für weibliche Tiere sind nicht von männlichen abgeleitet, z.B. Kuh, Katze, Fähe, Ricke, Stute.

P.S.: Es gibt auch Zusammensetzungen vom Bahuvrīhi-Typ, die grammatisch weib­lich sind, aber für Personen beiden Geschlechts benutzt werden können, z.B. die Plauder­tasche.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik

Hallo,

was meinst du mit Grundform?

Im Deutschen unterscheiden wir zwischen drei Genera (der, die, das). Leider gibt es dazu und damit zur Anwendung der bestimmten Artikel im Deutschen nur sehr wenige Regeln. Außerdem gibt es zu jeder Regel wenigstens eine Ausnahme – Ausnahmen bestätigen die Regel!

Das Genus richtet sich z. T. nach dem biologischen Geschlecht:

die Frau – die Lehrerin, die Ärztin, die Fremde, aber: das Mädchen

der Mann – der Techniker, der Lehrer, der Kater, der Fremde

weiblich (= die) sind die Endungen

- heit (Freiheit, Menschheit)

- tion (Information, Kalkulation)

- keit (Heiterkeit, Einsamkeit)

- tung / ung (Zeitung, Vermutung, Meinung, Betonung)

- t (Fahrt, Naht) aber: der Bart

- e (Zunge, Reise, Freude) aber: der Junge etc.

- schaft (Mannschaft, Bekanntschaft)

- ei (Bäckerei, Schreinerei, Bücherei)

männlich (= der) sind die Endungen

- er (Finger, Fehler) aber: das Fenster, die Leiter

- ling (Frühling, Sperling)

sächlich (= das) sind wiederum die Endungen

- chen / -lein wiederum sind Mädchen, Mäuschen, Tischlein, Entlein

chen und lein machen die Wörter klein! heißt es im Deutschen.

Das Geschlecht kann an der Bedeutung erkennbar sein:

weiblich:

- Motorradmarken (von: die Maschine) – die Harley-Davidson, die Yamaha

männlich:

- Tageszeiten – der Abend, der Vormittag, der Nachmittag aber: die Nacht

- Wochentage – der Montag, der Freitag, der Samstag

- Monate – der Mai, der Dezember

- Jahreszeiten – der Frühling, der Sommer, der Herbst und der Winter

- Himmelsrichtungen – der Norden, der Osten, der Süden, der Westen

- Wetter – der Wind, der Schnee aber: die Wolke

- alkoholische Getränke – der Wein, der Cognac aber: das Bier

- Automarken – der Audi, der BMW

sächlich:

- Farbnamen: das Blau, das Violett

(Quelle u.a.: deutschalsfremdsprache.ch)

Zusammengesetzte Hauptwörter (Nomen, Substantive, Namenwort) bekommen immer den Artikel des hinteren Wortes vorangestellt:

- der Tisch - das Tuch --------> das Tischtuch,

- das Bett - die Decke -----------> die Bettdecke

Bei ins Deutsche übernommenen Wörtern werden häufig Analogien gebildet u. ä.

 

Welcher Artikel richtig ist, kannst du im Duden (duden.de) nachschauen.

Auch gibt es landschaftliche Unterschiede.

Wo ich herkomme, sagt man z.B. die Fanta,

wo ich jetzt daheim bin, sagt man das Fanta.

Ein lustiger Text zum Thema Artikel im Deutschen:

spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/zwiebelfisch-der-butter-die-huhn-das-teller-a-432890.html

:-) AstridDerPu


JWDHF  21.05.2021, 07:19

Wow, da hast Du Dir ja unglaublich Mühe (Mühe: weibl.) gegeben! Das ist ja schon fast eine Vorlesung (weibl.:..ung)! Ich (männl.) bin noch bei Kaffee (männl.) und Selbstbelebung (weibl.: -ung) .... Deutsch ist wirklich eine faszinierende Landschaft. Voller Bergwerke, gefüllt mit alten Goldadern ...

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Da Adjektive und Verben per se kein Geschlecht haben, bleiben nur Nomen, die das Geschlecht vorgeben können. Und da gibt es jede Menge.

Ja sehr viele z.B Schokolade.

Ja, die gibt es.

Grundform zum Beispiel.