Gesinnungsethik und Verantwortungsethik - Wie kann man Christen einordnen?

3 Antworten

Christen, die sich an der Botschaft Jesu orientieren haben Gesinnungsethik und Verantwortungsethik praktisch zum Maßstab ihres Handelns gesetzt.
Deine Frage , welche "Christen" (deren Orientierung) nicht definiert, kann so nicht beantwortet werden.
Außerdem bedeutet natürlich ein "Versagen" (im weitesten Sinne) von Menschen (auch Christen)  nicht daß G- und V-Ethik bei denen nicht präsent sind. Alle  Menschen , auch die Gutwilligsten, versagen irgendwann mal.
So sollte man sich also davor hüten, irgendwelche Kisten auf zumachen.
Deine Frage geht leider in diese Richtung, sie ist diesbezüglich daneben.

Es ist sehr gemischt und entspricht in der Hauptsache dem, wie man hierzulande die Gesellschaft allgemein erlebt.

Wo es sich nicht nur um Nennchristen handelt, da wollen sicher nahezu alle stets nur das Gute, haben zumeist auch sinnhaltige Vorstellungen von dem, was unter "gut" zu verstehen sind, und sind bereitwillig mit gutem Rat zur Stelle, mit guter Tat jedoch auffällig weniger, was wohl daran liegt, daß bei Geld und etwas Mühe die Christlichkeit einige Dämpfer erhält.

Die Verantwortungsethik entspricht diesem. Die Mehrzahl der Menschen wissen stets ganz genau, daß die anderen an allem schuld sind, und hören dann passenderweise auch nicht damit auf, von anderen Verantwortung einzufordern.

Auch bei Christen fehlt es häufig an dem Verständnis, daß Dinge wie z. B. Gerechtigkeit, Wohlwollen, Hilfsbereitschaft usw. nicht dadurch in die Welt kommen, daß man sie von denen einfordert, die so etwas gar nicht haben, sondern indem man solche Dinge liefert, damit sie da sind.

Aber sich darüber zu beklagen, bringt nichts. Menschen sind nun mal, wie sie sind. Sie machen Fehler, und die ethische Evolution schreiten nun mal recht langsam voran.

Es wäre falsch, schon heute das zu erwarten, was es erst in einer viel späteren Epoche im gewünschten Umfang gibt. Jedoch sollte dies kein Hindernis dafür sein, trotzdem daran zu arbeiten.

Doch ob nun Christen, Atheisten oder sonstwas, am Ende ist es doch die jeweilige Gesellschaft insgesamt, die die Vorgaben setzt.

Hi,- für das einzelne Individuum ist deine Frage nicht sinnvoll entscheidbar.

Als Frage nach dem Prinzip würde ich ein "Weder-Noch" formulieren und stattdessen  eher von einer "Gebotsethik" sprechen und diese als solche eher in der Nähe des Moral- als des Ethikbegriffes sehen weil es sich letztlich nur um den  Sittlichkeitsbegriff als emotional verankertes Normativ zur Regulation menschlichen Alltagshandelns handelt.

Gruß