Gesinnungs- und Verantwortungsethik

3 Antworten

Gesinnungsethik heißt, dass man einer Regel folgt, die festgeschrieben ist, und sich nicht unbedingt überlegt, ob diese Regel sinnvoll ist. "Du sollst nicht Lügen" wäre eine solche gesinnungsethische Regel.

Ein verantwortungsethisch orientierter Mensch würde in bestimmten Fällen das Lügen vorziehen, weil ihn die Folgen mehr interessieren als die Regel.

Gesinnungsehtik bezieht sich auf die reine Gesinnung - gut zu handeln und das Gefühl zu haben, sich gut zu fühlen. 

Verantwortungsethik denkt nur vom Ende her.

Beide - Gesinnungsethik und Verantwortungsethik - sind, konsequent betrachtet, unmenschlich. 

Menschlich wäre das Ausblancieren von beidem. 

Gesinnungsethik verbietet den Tyrannenmord, Verantwortungsethik erlaubt ihn.


Cico123 
Beitragsersteller
 17.11.2011, 12:18

toll danke wusste ich scho nich will aber ein konkretes Beispiel !

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frank1968  17.11.2011, 12:26

Das ist in jeder Hinsicht falsch gedacht und interpretiert!

Der Gesinnungsethiker müsste erst nach einer Regel suchen, die sich auf den Tyrannenmord bezieht.

Der Verantwortungsethiker überlegt sich, welche Konsequenzen das Ganze hat, und ob er es z.B. vor sich selbst rechtfertigen kann.

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mayya77  17.11.2011, 12:39
@frank1968

Was ist an meiner verkürzten Darstellung dann falsch? Das Ergebnis ist dasselbe. Der Gesínnungsethiker weiß ja, dass Mord verboten ist (biblisches Gebot) und hält sich daran, der Verantwortungsethiker wird erlauben, das größere Übel, nämlich den Tyrannen, zu beseitigen aus Verantwortung für die Bürger des Staates.

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frank1968  17.11.2011, 12:44
@mayya77

Der Verantwortungsethiker kann sich aus wohldurchdachten Erwägungen heraus auch gegen den Tyrannenmord entscheiden.

Und ich kenne viele gute Christen, die nicht dagegen waren, A. H. zu Tode zu bringen. Und das haben sie gesinnungsethisch begründet.

So einfach ist das Alles nicht....

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mayya77  17.11.2011, 13:30
@frank1968

Danke, bei Punkt 1 stimme ich Dir zu.

Hast Du für die christlichen Gesinnungsethiker Beispiele?

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frank1968  17.11.2011, 13:54
@mayya77

Ich verstehe die Frage nicht, weil Christen sich immer gesinnungsethisch verhalten: Sonst können sie sich nicht Christen nennen.

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mayya77  17.11.2011, 14:31
@frank1968

Das stimmt so nicnt. Es gibt ja auch die christliche Verantwortungsethik:

Der Mensch betrachtet die religiösen/ sittlichen Werte (10 Gebote, Ethik Jesu, Nächstenliebe, Menschenrechte) als verbindliche Grundlage seines Handelns, ist aber stets bemüht, diese verantwortungsvoll der jeweiligen Situation anzupassen.

Das hat übrigens Jesus selbst schon vorgemacht, indem er den toratreuen Pharisäern widersprach (vgl. z. B. Heilung am Sabbat).

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frank1968  17.11.2011, 14:43
@mayya77

Sobald es Regeln oder Prinzipien gibt, die man nicht hinterfragt, und die das eigene Handeln mit bestimmen ist man Gesinnungsethiker.

Und wenn Christen immer wieder sagen: "Ok, das gilt jetzt aber nicht mehr, weil das nicht mehr passt!" sind sie unehrliche Verantwortungsethiker. Dann sollten sie so fair sein, das Label zu wechseln. Dann sind sie einfach Opportunisten, keine Christen.

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mayya77  18.11.2011, 19:25
@frank1968

Sobald es Regeln oder Prinzipien gibt, die man nicht hinterfragt, und die das eigene Handeln mit bestimmen ist man Gesinnungsethiker.

Das trifft aber auf Christen gerade nicnt zu. Siehe oben.

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