Gesinnungs- und Verantwortungsethik
Hallo Leute,
könntet ihr mir jeweils ein Beispiel zu Gesinnungsethik und Verantwortungsethik nennen?
DANKE IM VORAUS.
3 Antworten
Gesinnungsethik heißt, dass man einer Regel folgt, die festgeschrieben ist, und sich nicht unbedingt überlegt, ob diese Regel sinnvoll ist. "Du sollst nicht Lügen" wäre eine solche gesinnungsethische Regel.
Ein verantwortungsethisch orientierter Mensch würde in bestimmten Fällen das Lügen vorziehen, weil ihn die Folgen mehr interessieren als die Regel.
Gesinnungsehtik bezieht sich auf die reine Gesinnung - gut zu handeln und das Gefühl zu haben, sich gut zu fühlen.
Verantwortungsethik denkt nur vom Ende her.
Beide - Gesinnungsethik und Verantwortungsethik - sind, konsequent betrachtet, unmenschlich.
Menschlich wäre das Ausblancieren von beidem.
Gesinnungsethik verbietet den Tyrannenmord, Verantwortungsethik erlaubt ihn.
Was ist an meiner verkürzten Darstellung dann falsch? Das Ergebnis ist dasselbe. Der Gesínnungsethiker weiß ja, dass Mord verboten ist (biblisches Gebot) und hält sich daran, der Verantwortungsethiker wird erlauben, das größere Übel, nämlich den Tyrannen, zu beseitigen aus Verantwortung für die Bürger des Staates.
Der Verantwortungsethiker kann sich aus wohldurchdachten Erwägungen heraus auch gegen den Tyrannenmord entscheiden.
Und ich kenne viele gute Christen, die nicht dagegen waren, A. H. zu Tode zu bringen. Und das haben sie gesinnungsethisch begründet.
So einfach ist das Alles nicht....
Danke, bei Punkt 1 stimme ich Dir zu.
Hast Du für die christlichen Gesinnungsethiker Beispiele?
Das stimmt so nicnt. Es gibt ja auch die christliche Verantwortungsethik:
Der Mensch betrachtet die religiösen/ sittlichen Werte (10 Gebote, Ethik Jesu, Nächstenliebe, Menschenrechte) als verbindliche Grundlage seines Handelns, ist aber stets bemüht, diese verantwortungsvoll der jeweiligen Situation anzupassen.
Das hat übrigens Jesus selbst schon vorgemacht, indem er den toratreuen Pharisäern widersprach (vgl. z. B. Heilung am Sabbat).
Sobald es Regeln oder Prinzipien gibt, die man nicht hinterfragt, und die das eigene Handeln mit bestimmen ist man Gesinnungsethiker.
Und wenn Christen immer wieder sagen: "Ok, das gilt jetzt aber nicht mehr, weil das nicht mehr passt!" sind sie unehrliche Verantwortungsethiker. Dann sollten sie so fair sein, das Label zu wechseln. Dann sind sie einfach Opportunisten, keine Christen.
Sobald es Regeln oder Prinzipien gibt, die man nicht hinterfragt, und die das eigene Handeln mit bestimmen ist man Gesinnungsethiker.
Das trifft aber auf Christen gerade nicnt zu. Siehe oben.
toll danke wusste ich scho nich will aber ein konkretes Beispiel !
Das ist in jeder Hinsicht falsch gedacht und interpretiert!
Der Gesinnungsethiker müsste erst nach einer Regel suchen, die sich auf den Tyrannenmord bezieht.
Der Verantwortungsethiker überlegt sich, welche Konsequenzen das Ganze hat, und ob er es z.B. vor sich selbst rechtfertigen kann.