Geschmolzenes Plastik gegessen: schädlich?
Ich habe mir vorhin in der Mikrowelle Essen gemacht in einer Plastikschüssel. 10 Minuten war die drin. Hinterher war die Schüssel etwas gedellt also wohl geschmolzen. Vermutlich war auch etwas Plastik in dem Essen. Ich hatte aber Hunger und hatte mir gedacht, ich ess das jetzt einfach. Jetzt mach ich mir aber doch Gedanken, ob das schlimm gewesen sein könnte. Hab jetzt auch richtig heftige Kopfschmerzen. Kann das davon kommen?
6 Antworten
Hallo MadAngel123,
bei Kunststoffen muss man wesentlich mehr unterscheiden als nur in fest und flüssig.
Der Kunststoff hat sich vermutlich aufgrund der Temperatur erweicht. Da diese aber unter 100°C gelegen hat kann der Kunststoff deiner Schüssel nicht geschmolzen sein somit wird sich auf kein Kunststoff in dein Essen begeben haben außer du hättest ihn aktiv abgekratzt.
Noch zur Einordnung bei der Herstellung der Schüssel wird der Kunststoff mindestens 200°C gehabt haben also kein Vergleich zu jetzt.
Deshalb sollte es da kein Problem geben.
Mir ist mal die Spitze eines Plastikmessers in einer Dose Ravioli auf dem Grill geschmolzen, 2010 oder so, bei Rock Am Ring. Mit ausreichend Kümmerling war das weder geschmacklich noch gesundheitlich in dem Moment problematisch. (Zur Gewohnheit sollte man es jedoch wohl eher nicht unbedingt machen...)
Kopfschmerzen kommen eher von eingeatmeten Dämpfen - falls denn welche ausgetreten sein sollten. Nicht jeder Kunststoff ist mikrowellengeeignet.
Thermoplaste werden ab ca 180° verarbeitet, instabil werden sie aber schon vorher. Ausdünsten können sie schon weit darunter. Und wo Menschen bei Spritzgiessmaschinen und Extrudern arbeiten, da gibt es auch Absaugungen.
Also meiner Meinung nach eher ja.
Muss nicht, aber kann durchaus.
Ich kann es dir aus der Praxis sagen da sind keine Absaugungen. Und wenn gearbeitet wird haben die Leute dann Fladen aus geschmolzenem Kunststoff in der Hand ohne Maske oder ähnliches und das ist von der DGUV und BG abgesegnet weil eben völlig harmlos.
Und mit Massetemperatur 180°C laufen keine dünnen Schüsseln sondern nur sehr dickwandige Teile. Für so Schüsseln sind das dann Massetemperaturen von 200°C und aufwärts aufgrund der Viskosität und zur Reduzierung der Schließkräfte.
Nein , ganz sicher nicht. Vorgeheizt wird mit ca 180°, der Rest ist Friktionswärme von der Schnecke. bei mangelnder Viskosität konstruiert man Heisskanäle ins Werkzeug. Grade Schüsseln sind das typische Testmuster. manchmal auch Kämme oder ähnliches. Ich hatte manchmal 100 Schüsseln und noch mehr Kämme :) Absaugung wird nicht immer installiert, das ist richtig. Spricht für einen schlechten Sicherheitsbeauftragten. Und ohne dampft es da ordentlich, was bei sehr hohen Hallendecken mit Belüftung noch erträglich ist, jedenfalls solange kein PVC im Spiel ist. Da wird ganz fix mal Salzsäure frei.
Falsch. Es wird aufgewärmt und dann machen die Heizungen maximal 20-0% der Gesamtenergie zur Erwärmung der Masse aus. 80-100% kommen aus der Friktion.
Und Heißkanäle nimmt man nicht aus diesem Grund. Dafür sind die viel zu teuer nur um ein bisschen weniger ärger mit der Viskosität zu haben. Heißkanäle verwendet man wenn die Verluste durch den Kaltkanal zu groß werden würden. Also das hängt zu 100% an der Anzahl der Kavitäten und der geplanten Stückzahl.
Nein das hat nichts mit den Sicherheitsbeauftragen zu tun das ist völlig normal auch bei PVC und PVC-C funktioniert das.
Ich muss zugeben, ich habe Extruder nur am Rande "gestreift".
Meine Ecke war eher sowas:
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Es kann sein dass deine Schüssel nicht Mikrowellen geeignet war und deswegen irgendwelche Stoffe von der Box ins Essen übergegangen ist.
Eher nicht es hat eher zuviel Mikrowelle in die Schüssel eingekoppelt wenn überhaupt.
Nein kann davon nicht kommen.
Also die Schüssel wird max 100°C gehabt haben. Bei der Verarbeitung sieht der Kunststoff >200°C und da arbeiten Menschen 8 Stunden neben und denen passiert nichts. Deshalb eher nein.