Der Hauptschuldige am Weltkrieg war Großbritannien. Es gab hier vier wesentliche Motive für die Entfesselung des Krieges gegen das Deutsche Kaiserreich:
1) Ausschaltung des Wirtschafts- und Kolonialrivalen Deutschland. Bald nach der Reichsgründung 1871 hatte die deutsche Industrie die französische überflügelt und gegen Ende des Jahrhunderts auch die britische erreicht. Die deutschen Unternehmen waren moderner aufgebaut und nutzen neuere Maschinen als die Briten, wobei sie sich klare Handelsvorteile diesen gegenüber verschufen. Auch der garstige Versuch der Briten, der deutschen Wirtschaft zu schaden, indem man verfügte, dass deutsche Waren auf dem internationalen Markt mit „Made in Germany“ gekennzeichnet werden mußten, erwies sich als Eigentor: Dieses ursprünglich als Brandmarkung angeblichen „deutschen Pfusches“ ersonnene Siegel wurde bald zu einem Synonym für Wertarbeit und Innovativität.
2) Zerschlagung der Kontrolle des deutschen Bankenwesens durch den deutschen Staat. Das war vor allem den britischen Bankiers (Rothschild und Co.) ein Dorn im Auge, deren Gewinnmargen in Deutschland immer geringer ausfielen als in Staaten wie Frankreich, Großbritannien oder den USA, wo sie frei schalten und walten konnten.
3) Abschaffung der Monarchien in Europa. Das war ein Ziel der Freimaurerei, die in Frankreich (Grand Orient), Großbritannien (AASR) sowie den USA ihre Schwerpunkte hatte. Ziel der Freimaurerei war und ist die Abschaffung aller Monarchien mit Ausnahme der britischen (welche sich als gefügige Mitarbeiterin der Freimaurer-Ziele erwiesen hatte) und deren Ersetzung durch Republiken („Demokratien“). Am Ende sollen die einzelnen Republiken zu einer Weltrepublik zusammengeführt werden.
Die drei mächtigsten Monarchien waren in Europa damals Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. Um sie zu stürzen, mussten Staatskrisen in diesen Ländern gefördert werden. Dies gelingt besonders dann, wenn eine Regierung in einem Krieg als Verlierer dasteht. (Beispiel Russland nach dem verlorenen Krieg 1905 gegen Japan, wo allerdings nicht republikanisch gesinnte Freimaurer, sondern Marxisten einen Putsch versuchten, aber vom Zar damals noch niedergeschlagen wurden). Also war es im Interesse der westlichen Hochgradfreimaurerei, einen Krieg zu entfesseln, in dem alle drei, also Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland, letztlich als Verlierer dastehen und dadurch entstehendes revolutionäres Potential für den Sturz der Monarchien und Einführung von Republiken genutzt werden konnte.
4) Verunmöglichung einer außenpolitischen Achse Berlin-Moskau. Die größte Angst der britischen Geostrategen (heute übrigens der US-amerikanischen) war eine Annäherung Deutschlands und Russlands oder gar ein Bündnis beider Großmächte. Dadurch wären beide faktisch unangreifbar geworden und Russland hätte in Asien freie Hand, Deutschland könnte Europa wirtschaftlich dominieren. Das britische Imperium wäre ernsthaft in Gefahr geraten, seine Führungsrolle vollständig zu verlieren und das von imperialistischen Strategen wie Cecil Rhodes und Alfred Milner angestrebte Ziel der angelsächsischen Weltherrschaft wäre unerreichbar geworden.
Triftigere Kriegsgründe als nur diese vier britischen werden sich schwerlich finden lassen. Und wie sah es bei den britischen Verbündeten in der Triple Entente aus?
Frankreich wollte den Elsaß und Lothringen zurück haben (obgleich diese beiden Gebiete annähernd rein deutschsprachig waren) und sich die Deutschen 1871 nur das zurück geholt hatten, was ihnen von den Franzosen 1648 im Westfälischen Frieden geraubt worden war. In Frankreich gab es jedoch äußerst starke nationalistische Kräfte, die das anders sahen und auf Rache gegen die Deutschen sannen. Dieser französische Revanchismus wurde von den Briten geschickt ausgenutzt beim Schmieden der für den Krieg gegen Deutschland notwendigen Entente. Schlüsselfiguren wie Raymond Poincaré und Theophile Delcassé versuchten alles in ihrer Macht stehende, das französische Volk gegen die Deutschen aufzuhetzen.
In Russland drängten die aggressiv-imperialistischen Panslawisten die Regierung dazu, das Ziel anzustreben, den Balkan unter russischen Einfluss zu bringen. Weitere Ziele Russlands waren der Wunsch, einen auch im Winter eisfreien Hafen zu erhalten und, nach der letztlichen Eroberung Konstantinopels (des türkischen Istanbuls) das östliche Mittelmeer kontrollieren zu können. Gegenspieler auf dem Balkan war Österreich-Ungarn. Dazu hetzte die russische Regierung die Serben gegen Österreich auf. Schlüsselfigur dabei war Alexander P. Iswolski, der später zugab, einer der Väter des Krieges gegen die Mittelmächte gewesen zu sein („Je suis le père de cette guerre“.) Iswolski stand unter direktem britischen Einfluss über König Edward VII. und Edward Grey und arbeitete engstens mit französischen Kriegshetzern wie Raymond Poincaré und Theophile Delcassé zusammen. Da Deutschland mit Österreich-Ungarn im Zweibund verbündet war, brachte der Gegensatz zu letzterem Russland zugleich in einen Gegensatz zu Deutschland. Die Folge war Russlands Beitritt zur Entente.
Das deutsche Interesse hingegen war Frieden. Der Grund ist einfach: Aufgrund der geographischen Mittellage war allen Denkenden in Deutschland klar, dass man durch Frieden enorme Handelsvorteile hat (kurze Handelswege zu den Nachbarländern, wir waren auch damals schon das Land mit den meisten Nachbarländern überhaupt). Im Falle eines großen Krieges hingegen kehrt sich diese Vorteilslage in einen absoluten Nachteil um, da man so an mehreren Fronten gegen Großmächte zu kämpfen hatte, also umzingelt war. Weiter erschwerend kommt hinzu, dass die Küstenlinie Deutschlands im Verhältnis zur Landesfläche sehr kurz ist und die Nordsee zudem leicht blockiert werden kann durch eine starke Flotte. Diese hatte aber Großbritannien und dieses nutzte diese dann im Krieg auch rücksichtslos zu einer Seeblockade ein. Dies führte in Deutschland 1918/19 zu einer Hungersnot, der fast eine Million Menschen zum Opfer fielen. Natürlich ein ungesühntes Verbrechen, wie England bis heute für keines seiner gigantischen geschichtlichen Verbrechen jemals ernsthaft sühnen mußte.
Österreich wollte seinen Einfluß auf dem Balkan ausweiten, allerdings nicht auf militärischem, sondern wirtschaftlichem und diplomatischem Wege.
Italiens Rolle bei der Entstehung des Weltkrieges ist dubios. Offiziell war es seit 1882 im Dreibund mit Deutschland und Österreich. Doch ähnlich wie heute die Türkei offiziell Mitglied der NATO ist, doch dort panosmanische, islamistische und antiwestliche Kräfte bedeutende Einflüsse haben (Erdogan selbst gehört ja der Muslimbruderschaft an) und ein Wechsel der Türkei auf die russische Seite möglich ist, so hat damals Italien bei Ausbruch des Weltkrieges seine Neutralität erklärt, um sich dann, nicht einmal ein Jahr später, auf die Seite der Entente zu schlagen mit dem Ziel, aus dieser perfiden Komplizenschaft politisches Kapital zu schlagen. Wenn man die sehr wahrscheinliche These annimmt, dass es in Italien auch 1914 schon Kräfte gab, die einen derartigen Verrat an den Bündnispartnern kaltblütig einkalkulierten, so muß auch Italien eine Mitschuld am Kriegsausbruch attestiert werden.
Wenn ich die Schuld am Weltkrieg prozentual gewichten müsste, so würde ich folgende Werte wählen:
Großbritannien: 55%
Frankreich: 23%
Russland: 20%
Italien: 2%
Österreich-Ungarn: 0.1%
Deutschland: 0%
Der Paragraph 231 des Versailler Diktates (das, wie auch die anderen Pariser „Vorortverträge“, kein Friedensvertrag war, sondern ein Diktat, das zu weiteren Kriegen führte), wälzte die 99.9%ige Schuld der Triple Entente auf die Mittelmächte ab. Bis heute werden diese Lügen – wenn auch in angepaßter und etwas abgeschwächter Form – in Schulbüchern, an Hochschulen, in Dokumentationen, Museen usw. gelehrt. Es ist dabei sicherlich kein Zufall, dass die „namhaftesten“ und „renommierten“ britischen Lügen-Historiker bis heute vor allem an der University of Oxford ihre Abschlüsse erwerben – rein „zufälligerweise“ genau der Universität, an der sich auch schon zu Zeiten der Weltkriege das Balliol College befand, wo seit dem 19. Jh. die militaristischen britischen Politiker ausgebildet wurden. Verbrecher wie H. H. Asquith, Edward Grey oder Alfred Milner, die zu den Schlüsselfiguren bei der Entfesselung des Weltkrieges zu zählen sind, haben alle das Balliol College an der University of Oxford besucht …