Geographie oder Politik studieren sinnlos?
Hey!
Immer wieder hört man, dass Geographie oder Politik zu studieren sinnlos sei und man danach keinen Arbeitsplatz bekommt. Gibt es hier Erfahrene, die dazu mehr sagen können?
Ich würde später gerne zumindest zeitweise im Ausland arbeiten und bin örtlich sowieso sehr flexibel, lerne gerne Sprachen und bin breit interessiert - das müssten doch theoretisch gute Voraussetzungen sein.
Macht Geographie oder Politik Sinn in Kombination mit einer Sprache oder erniedrigt das nur die Chancen, sich wirklich zu vertiefen und damit mehr Fachwissen zu erlangen?
Danke für eure Antworten und cheers!
4 Antworten
,Ich bezweifle mal, daß du eins von beiden studieren kannst, ohne irgendwann nicht eine Sprache zu lernen - und sei es wenigstens einigermaßen "Berufsenglisch".
Das ist nicht mit einem zusätzlichem Studium der Sprache zu verwechseln, das bietet sich vielleicht an, wenn du schon weisst, daß du dich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisieren willst. Als Politologe hast du eigentlich einen guten Türöffner für ein breites Feld erlernt, aber es kommt dann auch auf deine "handwerklichen" Fähigkeiten an und wo du einen Einstieg findest - im Bereich Journalismus, im Umfeld einer Partei bzw Organisation oder evtl. im fachwissenschaftlichen, universitärem Bereich.
Du machst es dir damit tatsächlich nicht leicht, da es keinen vorgegebenen "Job" dafür gibt. Für den Geographiekram würde ich auf Schnuppi3000 warten..
Wichtig ist es zu verstehen, dass die Uni eine wissenschaftliche Ausbildung bietet, keine Berufsausbildung und es ist auch wichtig zu verstehen, dass einem die Arbeitswelt, egal mit welchem Studiengang, nicht den roten Teppich ausbreitet. Um eine Anstellung zu bekommen braucht es nicht nur Bildung sondern vorallem Kompetenz, Rhetorik und ein gutes Auftreten.
Du musst wissen wo du hin willst und konsequent darauf hinarbeiten, das ist bereits die halbe Miete, auch mit Geographie und Politikwissenschaften.
Ich habe selber Geographie studiert und die meisten meiner Kommilitonen haben nach dem Studium einen Job gefunden.
Es kommt aber auf die Fachrichtung an. Mit den Schwerpunkten Klimatologie, Hydrologie, Ressourcenmanagement, Verkehrsgeographie oder Geoinformatik sind die Berufsaussichten ganz gut. Geomorphologie, Biogeogeographie, Raumordnung sind eher speziellere Gebiete, wo der Markt eher begrenzt ist.
Ein paar Beispiele: Sachbearbeiter in der Raumplanung, in der Stadtplanung, in der Verkehrsplanung, im Katasteramt und im Wasserwirtschaftsamt, Bodengutachter, Mitarbeiter in einem GIS-Unternehmen und einige Doktoranden, die in verschiedenen Fachrichtungen forschen.
Es würde mich wirklich interessieren, was Deine Kommilitonen jetzt arbeiten, vllt könntest du ein paar beispiele nennen? :)
In allen der oben genannten, die meisten in den Bereichen Klimatologie und Geoinformatik.
Die Wahrheit ist, man macht es sich mit diesen Fächern nicht sonderlich leicht. Du wirst eben nicht wegen deinem Wissen (außer du arbeitest als Journalist oder Politologe (Forschung)), sondern wegen deinen sonstigen Fähigkeiten eingestellt. Wenn eins der Fächer aber eine immense(!!!) Leidenschaft von dir ist, dann lohnt es sich. Vergiss nicht viele Zusatzqualifikationen, Praktika(!) etc. zu machen. Du musst dir selbst einen Bereich aussuchen in den du gehst (möglichst früh), denn dein Fach gibt dir kein Berufsbild vor.
In welchen Bereichen haben du und deine Kommilitonen Jobs bekommen? Das wäre sicher für den Fragesteller interesant