Lehramt Sek. 1 oder Sek. 2?
Ich habe jetzt schon zwei Fragen zu diesem Thema gestellt, jeweils eine zur Sekundarstufe 1 und Sekundarstufe 2. Jetzt ist es so, dass für mich definitiv keine Hauptschulen in Frage kommen würden. Ob Realschule oder Gymnasium ist für mich allerdings egal, die Bezahlung spielt für mich keine Rolle. Mein absoluter Traum ist es wirklich Lehrer zu werden, und das nicht erst seit gestern. Mein Lieblingsfach ist mit Abstand Gemeinschaftskunde (Politik). Sonst gefallen mir eigentlich noch Deutsch, Geschichte und Erdkunde recht gut. Ich habe mich in den letzten Monaten sehr viel über die Einstellungschancen informiert und festgestellt, dass es für's Gymnasium extrem schlecht aussieht. Für die Realschule wären jedoch nur Geschichte und Erdkunde im Überschuss und Deutsch, wie Politik nicht. Jetzt kann man an meiner Wunsch-Uni (Würzburg, Bayern) jedoch nur Sozialkunde (Politik) als Drittfach für die Realschule studieren. Somit würde ich noch zwei weitere Fächer benötigen. Da es nur an Gymasien das Fach Politik an sich gibt und an Realschulen eher Kombinationen mit Geschichte, Erdkunde oder Wirtschaft unterrichtet werden, würde es doch eigentlich auch Sinn machen, als Fach Geschichte oder Erdkunde zu studieren. Wie seht ihr es also? Lieber auf Gymnasiallehramt Deutsch-Politik studieren, dafür jedoch schlechte Chancen haben, oder aber Lehramt für die Realschule studieren und dann eben drei Fächer wählen? Falls jemand Erfahrungen mit einem Drittfachstudium hat, kann er auch gerne etwas dazu schreiben. Mich würde noch interessieren, ob Erdkunde oder Geschichte mehr Sinn machen würde, da es in manchen Bundesländern Kombis mit Politik-Geschichte und in anderen wiederum Politik-Erdkunde gibt (siehe Umfrage). Mir wäre beides recht, da mir beide Fächer Spaß machen und ich in Hinsicht auf den späteren Arbeitsplatz sehr flexibel wäre. Außer Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen würde für mich alles in Frage kommen. Bevorzugt sind jedoch Bayern und Baden-Württemberg.
Danke schonmal für eure Antworten! 👌🏼
5 Stimmen
3 Antworten
Ohne MINT-Fach bleibt nur die Grundschule, mit Deutsch und Co sind Deine Chancen minimal!
dass für mich definitiv keine Hauptschulen in Frage kommen würden.
Leg mal deine Vorurteile beiseite.
Ich hab lange Zeit an einer Verbundschule unterrichtet. Am Ende hab ich mich geweigert, in den Realschulzweig zu gehen. Die gingen gar nicht. Weder die Kollegen noch die Schüler.
An Haupt-/Grundschulen macht das Erziehungswissenschaftliche Studium den größten Teil aus, an anderen Schulen wie Realschulen oder Gymnasien nicht. Das steht zumindest auf der Homepage der Universitäten Würzburg, Regensburg, München und Ludwigsburg. Aber ich mein, wenn du's besser weißt. 🤷🏻♂️
Aber du hast den Vergleich so richtig, ganz in echt, sicherlich nicht mit mehreren anderen Schulformen.
Doch. Natürlich. Ich hab Projekte so gut wie überall gemacht. Nicht in Grundschulen. :P
Wenn ich mich einklicken darf;.)
Es kommt nicht so sehr auf die Schulform als auf die Schule selbst an. Du kannst auch eine Realschule mit schwierigem Schülerklientel erwischen.
Wesentlich wäre für dich, sich nochmal eingehend über den Beruf und seine Anforderungen an sich zu informieren, am besten aus der Praxis. Denn jeder tätige oder pensionierte Lehrer wird dir mehr berichten können als die Uniseiten.
Auch wenn ich dir Recht gebe, dass an einem Gymnasium tendenziell weniger (sozial)pädagogische Arbeit anfällt. Du musst auch die Arbeit mit Jugendlichen an sich mögen, denn das ist neben den vielen anderen Dingen, der Kern des Lehrerberufes über die reine Wissensvermittlung hinaus.
Informiere dich bei deinen Lehrern- du sitzt an der Quelle.
Das ist mir bewusst, mir macht die Arbeit mit Menschen auch Spaß, sonst wäre Lehrer ja kein guter Job für mich. Aber ich habe schon von meinem Onkel (Hauptschullehrer) gehört, dass Unterricht beinahe unmöglich sei und es nur Streitereien geben würde. Sowas möchte ich natürlich vermeiden. Außerdem unterrichtet man dort mehr als nur 2/3 Fächer, was ich eigentlich auch nicht machen möchte, weil vor allem Naturwissenschaften oder Kunst wirklich nichts für mich sind.
Ja, gut. Das stimmt schon: schwieriges Klientel plus Unterrichtsstörungen und fachfremder Unterrichtseinsatz sind nicht unüblich in der Sek 1- musst du mit rechenen.
Wenn du da nicht für geschaffen bist, dann studiere lieber aufs Gymnasiallehramt. Da hast du das in der Sek 2 nicht so sehr. Das Problem sind dann aber die Fächer- musst halt nen Kompromiss finden. Gegebenfalls findest du noch eine attraktivere Kombination. Viel Erfolg!
Vielen Dank! Ich habe mich heute mal nach anderen Unis umgeschaut und bin auf die pädagogische Hochschule Ludwigsburg gestoßen. Liegt in Baden-Württemberg und wäre von meinem zu Hause aus genauso weit entfernt wie die Uni in Würzburg. Ich könnte dort auch Deutsch und Politik studieren und müsste kein anderes Fach nehmen, da Politik dort zum Glück keine Erweiterung ist. Die Chancen für diese Fächer sind in BW an Realschulen besser als in Bayern, zudem müsste ich kein Staatsexamen, sondern Master, machen. Aber ich hab ja noch genug Zeit, um mich genau zu entscheiden. Hast mir aber echt weitergeholfen! ☺
Ich habe damit nicht die Schüler, sondern den zu kurz kommenden fachlichen Unterricht gemeint. Man hat viel zu viel mit Pädagogik zu tun. Ich persönlich möchte Schüler für meine Fächer begeistern und für sie ein Vorbild sein, jedoch kein Sozialarbeiter, der den Großteil seines Jobs mit gesellschaftlichen Konflikten zu tun hat. Schon allein in Bezug auf das Studium haben Fächer eher eine Nebenrolle und die Erziehungswissenschaft rückt viel zu sehr in den Vordergrund.
Du schreibst, ob Realschule oder Gym ist dir egal.
Politik/ Deutsch auf Gym ist im Hinblick auf die Einstellung dann doch schlechter als in der Sek 1.
Mein Rat - wenn es schon die Fächer sein müssen- Realschullehramt mit Zwe itfach Erdkunde. Geschichte ist massiv überlaufen.
Ob sich der Aufwand mit Politik als Drittfach lohnt, weiß ich nicht.
Ich habe das schon einmal geschrieben, mmN. ändert es an deinen Einstellungschancen n NRW nicht sehr viel. Wenn du eine Lebensfähigung für Erdkunde und Deutsch hast und eine Planstelle findest, kannst du vermutlich Politik fachfremd unterrichten.
Wie wäre es, wenn du zur Fachschaft deiner Uni gehst und dich im Bezug auf das Drittfach beraten lässt. Da gibt es sicher Erfahrungsberichte.
Und du denkst wirklich, dass sei an den anderen Schulformen nicht so?