Geht die Hundeliebe manchmal zu weit?
Hallo zusammen. Ich bin mit meiner Freundin einige Monate zusammen. Sie hat zwei mittelgroße Hunde und engagiert sich auch in einem Hundeverein. Die Hunde nehmen eine zentrale Position in ihrem Leben ein. Ich mag die beiden sehr und beteilige mich auch im Alltag bei Aufgaben für die Hunde. Ich bin selbst mit Hunden aufgewachsen.
Nun, über die Zeit lerne ich natürlich immer mehr über ihre Einstellung und Haltung der Hunde gegenüber. Und langsam frage ich mich, ob das alles einfach zu weit geht.
Mal ein paar Beispiele:
Die Hunde schlafen im Bett. Kreuz und quer. Sie haben keinen definierten "Platz" im Bett. Sie entscheiden nicht selbst, ob sie ins Bett kommen wollen oder nicht, sondern werden zur Bettzeit ins Bett gerufen und unter die Bettdecke gelassen. Die Hunde mögen das so und ist um Grunde so antrainiert. Selbiges beim Sofa.
Fürs Gassigehen, fährt sie grundsätzlich ziemlich weit an Stellen, wo keine befestigten Straßen sind, weil die Hunde nur auf weichem Wald/Grasboden laufen sollen. Wetterunabhängig.
Sie regelt die Temperatur ihrer Wohnung bei ca. 19° um die Wohlfühltemperatur der Hunde zu gewährleisten.
Urlaube gehen nur zu kühleren Orten/Jahreszeiten bis max 25°. Eben wegen der Temperatur wie oben beschrieben. Und nur Ferienhaus/Wohnung weg vom Schuss - was aber verständlich ist. Die Hunde mal abzugeben, um in die Südsee oder sonst ins Warme zu fliegen wird kategorisch ausgeschlossen.
Die Hunde dürfen nicht länger als 2-3 Stunden alleine gelassen werden. Jedes gemeinsame Ausgehen wird mit Widerwillen rund um diesen Zeitraum geplant. Sei es zu Hause oder im Urlaub.
Weil einer der Hunde angst vor Mücken oder Stubenfliegen hat, dreht sie komplett durch, wenn eine es in die Wohnung geschafft hat. Die Wohnung steht dann unter Quarantäne bis der Eindringling gefasst wurde.
Die Hunde mit in ein Restaurant zu nehmen will sie nicht, weil für sie das zu viel Stress für die Hunde bedeutet. Ich glaube ruhig in der Ecke abzulegen haben die beiden auch nie gelernt.
Hundeklamotten und Gadgets aller Art und Form belegen mehr Platz im Kleiderschrank als ihre eigenen Klamotten.
Die Hunde gehen jedes 1/2 Jahr beim Tierarzt zum Check-Up. Das finde ich aber ganz gut muss ich sagen.
Sie feiert mit ihrer Hundefreundinnen-Clique - die ähnlich unterwegs sind - ausgiebige Hundegeburtstagsfeiern. Mit vollem Programm. Deko, Hundekuchen, Geschenke inkl. Geburtstagsständchen.
Von dem Fakt, dass sie die Hunde über den Menschen stellt, was auch ihre überzeugte persönliche Einstellung ist, will ich erstmal nicht sprechen. Das ist ein Punkt, den ich für mich selbst noch evaluieren muss, um zu entscheiden, ob ich das für meine Zukunft so überhaupt akzeptieren will.
Aber mal soweit. Was sagt ihr? Bin nur ich das oder ist sie gewissermaßen "durchgeknallt" was ihre Hunde betrifft? 😅
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9 Antworten
Ich persönlich finde es tatsächlich etwas übertrieben. Vielleicht kannst du dich mit deiner Freundin diesbezüglich mal zusammen setzen und darüber sprechen - man hat dem Mund ja zum reden.
Wenn ihr euch nicht einig werden könnt müsst ihr halt schauen wie das mit der Beziehung laufen wird.
Ein Hund der das allein sein gut gelernt hat darf an sich bis zu 5 Stunden am Tag allein sein. Ich finde in Ausnahmefällen auch 6 Stunden in Ordnung wenn man dem Hund davor die Möglichkeit gegeben hat sich ausgiebig zu bewegen und lösen. Auch mit ins Restaurant kann ein Hund wenn er es lernt. Man muss es halt üben.
Panik schieben wenn etwas dem Hund bereits Angst machen könnte ist ohnehin falsch.
Ich denke deine Freundin macht sich da einfach viel zu viel unnötigen Stress. Aber wie gesagt, das ist meine Meinung.
Im Endeffekt schadet sie damit erstmal niemandem außer sich selbst. Den Hunden...naja das kann ich so nicht beurteilen.
Redet einfach mal darüber.
LG
Mit ihr drüber sprechen gestaltet sich oft wie ein Drahtseilakt. Sie ist felsenfest der Meinung die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben 😅 Nur wie sie es macht, ist die Haltung richtig sozusagen. Alles andere ist falsche Hundehaltung. Oft kommt eben dabei eine Antwort wie „wie würdest du dich denn fühlen wenn …“.
Bis auf die Sache mit den Mücken/Stubenfliegen sehe ich keine übertriebene Hundeliebe bei deiner Freundin sondern sie nimmt Rücksicht auf ihre Hunde, die ja auch nur eine begrenzte Zeit leben. Eine Geburtstagsfeier ist nicht nötig, stört aber im Grunde auch niemand. Und als Hundehalter sollte man seine Hunde nicht zu lange allein lassen und die Urlaubsreisen und -orte an die Hunde anpassen.
Ich finde es viel schlimmer wenn Hunde vermenschlicht werden, indem sie abends wie ein Kind einen Gute-Nacht-Kuss bekommen und zugedeckt werden oder indem ihnen ohne Grund Kleidung angezogen wird weil man das "niedlich" findet oder Hunde, die in Handtaschen durch die Gegend getragen werden.
Ja, das finde ich ein bisschen übertrieben. Natürlich sind manche Hundehalter voll auf ihre Tiere fixiert. Besonders bei Leuten, die zum ersten Mal Hunde haben.
mit der Zeit wird man etwas entspannter 😊
aber wenn es soweit geht, dass das soziale Leben nur noch im Kreise anderer Hundehalter stattfindet, dann wird es bedenklich.
ein bischen ist gut. Ich kenne welche die putzen ihren Hunden morgens und abends die Zähne. Bekloppte Gesellschaft.....
Die Menschen werden immer durchgeknallter. Ich habe heute auch das Gefühl das übertriebene Tierliebe Gang und Gebe ist. Es wird sogar in Babysprache mit Hunden und Katzen gesprochen. Schau mal in dich rein. Ist eine Lebenslange(?) Beziehung mit deiner Freundin möglich? Tut mir leid dir sagen zu müssen das ich da sehr skeptisch bin. Vielleicht ist diese Liebe zu Hunden auch tiefgründig zu beurteilen,liegt vielleicht ein Problem aus ihrer Kindheit vor? Man muss wirklich mal in einen Menschen forschen um zu sagen das etwas nicht stimmt. Ich kenne jemanden der in der Kindheit Schlafwandler war. Heute ist mit diesem nicht gut Kirschenessen. Ein Narzist durch und durch.....
Bis auf die Urlaubsplanung und Gassirunden, wenn man das so regeln kann, finde ich alles übertrieben.
Vor allem müssen Hunde ja auch lernen, mal zurückzustehen, oder nicht die Hauptperson zu sein, und feste Regeln zu befolgen.