Gehören Elche zu Deutschland?

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Der Elch hat die Deutschen gesehen, drehte sich um und schwamm zurück. Verständliche Reaktion, wie ich finde. Ich bewundere seine Konsequenz.

lg up

Elche gehörten mal zur einheimischen Tierwelt wie zb auch Wölfe. Elche wurden in Deutschland ausgerottet aber es wäre eine hier einheimischen Art. Im Gegensatz zu vielen anderen heute hier lebenden Tieren

Kaninchen, Fasan, Goldfisch, Bisam, mufflon, Damhirsch, Kanadagans, asiatischer Marienkäfer, Graskarpfen, Regenbogenforelle, Mandarinente, nilgans, Nutria, Wollhandkrabbe , japanische Wegschnecke, Trauerschwan alles hier eingeschleppte Arten


PatchrinT  19.09.2024, 10:51

bei Mufflon wäre ich mir nicht sicher. Aber Nutria ist invasiv,also nicht eingeschleppt sondern selber eingewandert

eieiei2  19.09.2024, 11:44
@PatchrinT

Nutrias stammen aus Südamerika, sie sind nicht selbst eingewandert.

Invasiv heißt nicht, dass eine Art selbst eingewandert ist. Es heißt, dass sie im fremden Ökosystem starkes Ausbreitungspotential hat und sich negativ auf das Ökosystem auswirkt.

PatchrinT  19.09.2024, 12:21
@eieiei2

gut das stimmt. Aber bei Invasiv teilen sich die geister. Es gibt in d genug Arten die als invasiv betitelt werden,es aber nicht sind. Nehmen wir den goldschakal als Beispiel.. Er war vor hunderten von Jahren hier in D und europa heimisch. Jetzt ist er wieder zurück. Ist also nicht invasiv. Er hat nach neuen Erkenntnissen keinen einfluß auf das Ökosystem,verdrängt nicht den fuchs weil beide Arten sich aus dem Wege gehen,genug Nahrung haben und auch sonst ganz andere Verhaltensweisen haben. Es wird viel übertrieben mit den angeblichen "invasiven" Tieren. Das gleiche gilt in meinen augen für das amerikanische Eichhörnchen. Soll eingewandert sein,dabei ist das nicht einmal bewiesen. Die Leute sehen dieses dunkelgraue bis schwarze Hörnchen und verwechseln es oft mit unserem heimischen Hörnchen was in "Stammform" rötlich ist aber in mehreren Unterarten existiert wo die Farbe bis ins dunkel bis schwarze geht. Ob nun wer wen verdrängt ist hier nicht die Frage. Es würde wahrscheinlich gar nicht auffallen.....

eieiei2  19.09.2024, 13:01
@PatchrinT

Man muss darauf achten, wer eine Art als invasiv betitelt. Nicht jeder Pressebericht hält sich an die offizielle Definition. Das moderne Konzept der Allzweckjournalisten, die sich aus Kostengründen nicht mehr auf einen Themenbereich spezialisieren können, sondern über alle Themen schreiben müssen, bringt Qualitätsprobleme mit sich.

Goldschakale sind nicht invasiv, sie sind über hunderttausende Jahre immer wieder ein- und ausgewandert, immer den Klimaschwankungen folgend. Sie mögen es warm. Die letzten Jahrhunderte waren ungewöhnlich kalt, deswegen haben sie sich aus Mitteleuropa zurückgezogen. Heute wird es ungewöhnlich warm. Vollkommen klar, dass die Goldschakale das nutzen und ihren Lebensraum wieder nach Norden ausbreiten. Sie füllen eine unbesetzte Nische zwischen Fuchs und Wolf und tragen dadurch zur Stabilisierung des Ökosystems bei.

Bei Grauhörnchen sieht die Lage anders aus. Es erfüllt eindeutig Kriterien, die es als invasive Art kennzeichnen. Das europäische Eichhörnchen ist gegenüber dem amerikanischen Grauhörnchen nicht konkurrenzfähig. Eine europaweite Ausbreitung von Grauhörnchen hätte das Potential, das Eichhörnchen ernsthaft zu bedrohen. In England hat das Grauhörnchen schon einen extremen Bestandseinbruch des Eichhörnchens verursacht. Meines Wissens gibt es in Mitteleuropa noch keine Grauhörnchen. Eine Ausbreitung der italienischen Population ist aber zu erwarten. Hier sind die Jäger gefragt, die Augen offen zu halten und sofort zu reagieren.

Schwarze Eichhörnchen sind übrigens keine Unterart, sondern nur eine Farbmorphe. In Osteuropa ist die schwarze Form deutlich verbreiteter als die rote Form, in Deutschland gibt es beide und je weiter man nach Westen kommt, desto mehr dominiert die rote Form. Viele wissen das tatsächlich nicht und behaupten, Grauhörnchen gesehen zu haben wenn es in Wirklichkeit ein schwarzes Eichhörnchen war.

Die Geschichte des Grauhörnchens in England zeigt aber auch deutlich, dass konsequenter Artenschutz stabilisierend auf das ganze Ökosystem wirkt. In Gebieten, in denen Artenschutzprogramme wieder zu einer Zunahme der Baummarderpopulation geführt haben, hat als überraschende Nebenwirkung der Bestand der Grauhörnchen abgenommen und der Bestand der Eichhörnchen wieder zugenommen. Eichhörnchen und Baummarder haben sich im gleichen Lebensraum entwickelt, sie haben jeweils ihre eigene Nische und konkurrieren nicht miteinander. Grauhörnchen konkurrieren mit beiden Arten. Um zu überleben reicht es ihnen nicht, die Nische des Eichhörnchens zu besetzen, sondern sie brauchen auch einen Teil der Nische des Baummarders. Wo Baummarder fehlen, haben Grauhörnchen leichtes Spiel. Sie sind Baummardern aber so sehr unterlegen, dass deren Anwesenheit ihre Population klein hält.

PatchrinT  19.09.2024, 18:47
@eieiei2

ja ja der Baummarder. Gelegentlich kommt er vorbei und markiert,riecht dann nach Moschus. In meiner Vergangenheit ist es mir gelungen ein verwaistes Steinmarderbaby mit der flasche aufzuziehen. Als er etwa 4-6 Monate alt war(weiß nicht mehr genau) gab ich ihn eienm försterfreund in seine Aufzucht,-auswilderungsstation. Dieser Marder besuchte mich gelegentlich 2 Jahre lang,oft am Tag. Mit sicherheitsabstand. Ich glaube bis heute noch in seinen Augen einen gewissen Dankesausdruck gesehen zu haben. Habe die Jahre danach noch im Garten spuren entdeckt,manchmal etwas nachts gehört,auch gesehen durch Cam. Aber er hat niemals Schaden angerichtet. Vielleicht bilde ich es mir auch ein das "er" es wahr. Auszuschließen ist nichts. Die letzten Jahre bringt eine Häsin ihre jungen bei mir im Garten zur Welt. Zwischen Sträuchern die ich nur alle paar Jahre beschneide. Ja,man kann so viel machen.....und Wildtiere sind nicht immer so wild und scheu wie sie dargestellt werden. etwas am thema vorbei....

Elche waren einstmals Teil des deutschen Wildbestands. Sie galten hier jedoch lange als ausgerottet. Die ersten Elche sind bereits seit einigen Jahren immer wieder in Brandenburg zu sehen, sie kehren langsam zurück.

Sind polnische Elche im Osten Deutschlands nicht erwünscht?

Das hat mit Erwünscht-Sein nichts zu tun. Da man Elche in Deutschland nur sehr selten sieht, waren eben viele Schaulustigen da und haben das Tier eben zu sehr bedrängt, sodass es umgekehrt ist.