Gehen laut Bibel neidische oder sich überfressende Menschen in die Hölle?

12 Antworten

Das entscheidet Gott. Die Hölle im Sinne von "Fegefeuer und ewigen Qualen" gibt es meiner Ansicht nach nicht. Die Hölle ist ein Ort der Gottesferne und der ewigen Nicht-Existenz. Man existiert einfach nicht mehr. Ewige Qualen würde ich nicht mal meinem größten Feind wünschen.

Und nein, das bedeutet nicht, dass sie in die Hölle kommen. Wer an Jesus glaubt und ihn liebt, hat das ewige Leben. Jesus ist für unsere Sünden gestorben. Das bedeutet wiederum nicht, dass man machen kann, was man will.... Neid, Eifersucht und Zorn ist jedoch menschlich und kann jedem passieren. Als Christ sollte man Jesus nachfolgen und auf seine Worte achten. Man kommt allerdings nicht in die Hölle, nur weil man mal zornig oder neidisch war. Da gehört schon mehr dazu.

Laut "Gottes Wort" (Joh.17,17) hat jeder Mensch eine Chance (Offb.20,5).

Danach erst das "Gericht" (Jes.65,17-20; Offb.20,12-13).

Der "Verführer" (Joh.8,44) wird zu der Zeit im ewigen Feuer schmoren (Offb.20,10).

Woher ich das weiß:Recherche

ALLE Menschen, die sich nicht durch Jesus, den Retter mit dem allmächtigen Gott versöhnen lassen, gehen verloren.

„Denn diejenigen, die gemäß [der Wesensart] des Fleisches sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht; diejenigen aber, die gemäß [der Wesensart] des Geistes sind, [trachten] nach dem, was dem Geist entspricht. Denn das Trachten des Fleisches ist Tod, das Trachten des Geistes aber Leben und Frieden, weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht; und die im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen. Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“

‭‭Römer‬ ‭8:5-8, 11‬ ‭SCH2000‬‬

https://www.bible.com/157/rom.8.5-8,11.sch2000

Man muss das mMn immer im Kontext beachten.

Gott - egal welcher Religion - ist kein Erbsenzähler. Wenn es einen Gott gibt, kennt der unsere heutige Gesellschaft auch.

Vieles, was früher aus bestimmten Gründen verboten war, ist heute als Verbot nicht mehr so sinnvoll. Siehe in der Aufzählung "Zauberei" und "Götzendienst". Zauberei gibt es nach heutigem Wissen gar nicht. "Götzendienst" kann man schlicht als den Versuch werten, Menschen in der religiösen Gemeinschaft zu halten und aus anderen Gemeinschaften abzuziehen. Wer "falsch" glaubt, betreibt "Götzendienst", natürlich aber nicht derjenige, der an "Gott" glaubt!

Saufen, Fressen usw.: War früher eventuell schädlich. Wer zu viel Alkohol trank, war nicht mehr tüchtig zur Arbeit, das konnte für die Gemeinschaft schädlich sein oder für seine Familie. Eventuell wurde er gewalttätig oder sonswie unzurechnungsfähig. Zudem vergeudete er den Alkohol, den man eventuell brauchte, um Wasser keimfrei zu halten etc. oder als Nahrungsergänzung (Bier - Kalorien).

Fressen: Verschwendung von Nahrungsressourcen, die bei unvorhergesehener Dürre etc. dringend gebraucht wurden.

Zank, Zorn, Zwietracht: Gefährdung der Einheit der Gemeinschaft, einer arbeitet nicht mehr mit, hält sich nicht an die Regeln, die Ergebnisse (Ernte, Hausarbeit, Kinderbetreuung, Altenbetreuung etc.) der Gemeinschaft werden verringert/ gefährdet, es wird das Überleben im Winter etc. gefährdet.

Unreinheit: Im weitesten Sinne Krankheitsgefährdung, bei Ausbreitung einer Krankheit Gefährdung des Fortbestands der Gemeinschaft (stelle dir vor, in einem Dorf fallen alle Erwachsenen aus, die Kinder können die Ernte nicht einbringen, vielleicht das Feuer nicht richtig hüten, Hausbrände werden wahrscheinlicher usw.).

Man könnte also sagen: Wer die Gemeinschaft gefährdet, kommt in die Hölle. Eine Drohung, die auf einem negativen Menschenbild basiert und und das Funktionieren der Gemeinschaft sichern soll.

Heute würde man es vermutlich andersherum formuliert und statt Drohungen Anreize schaffen, sich regelkonform und "vernünftig" zu verhalten. (Oder auch nicht: Siehe Hartz-IV-Sankionen...). Man würde eher dazu aufrufen, sparsam zu sein, an die Mitmenschen zu denken, zu arbeiten, nichts zu verschwenden etc. und das positiv kondolieren, wie etwa beim Minimalismus, oder analog zur Bibel, eine Belohnung für diejenigen in Aussicht stellen, die das gut einhalten.

Angst allg. ist kein guter Lebensbegleiter, auch nicht religiös motivierte Angst. Das wusste man vermutlich beim Verfassen der Bibel noch nicht, weil man noch ein anderes Menschenbild hatte als heute und weniger über Psychologie wusste.

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu im Kontext:

"Die Werke des Fleisches aber sind offenkundig: entweder sind sie also sichtbar und liegen offen zutage oder - was plausibler ist, da es ja auch verborgene Sünden gibt - sie stammen aus dem Fleisch und nicht aus dem neuen Menschen, in dem der Heilige Geist Wohnung genommen hat. Die hier aufgezählten Sünden gehören in vier Kategorien. Drei sind sexueller Natur: Unzucht (porneia, daher "Pornographie") bezieht sich auf alle Formen unerlaubter sexueller Beziehungen. Unreinheit (akatharsia) umfasst moralische Unreinheit im Denken, Reden und Handeln im weitesten Sinn (vgl. Eph 5,3-4 ). Ausschweifung (aselgeia) bezeichnet die offene, schamlose und unverschämte Zurschaustellung dieser Sünden (vgl. 2Kor 12,21; von aselgeia ist implizit auch in Röm 13,13 die Rede).

Danach folgen zwei religiöse Sünden. Götzendienst bedeutet die Verehrung heidnischer Götzen. Da er unmittelbar nach den sexuellen Vergehen erwähnt wird, schließt er wahrscheinlich männliche und weibliche Prostitution, die häufig ein Teil der heidnischen Religionen war, mit ein. Zauberei ist die Übersetzung des griechischen Begriffs pharmakeia (daher "Pharmazie"). In der Antike gehörte zur Anbetung böser Mächte häufig der Gebrauch von Drogen, die die Menschen in Trance versetzten. Dieses Laster wird auch in der Zeit der Großen Trübsal vorherrschen (vgl. Offb 9,21;18,23 ).

Zum Schluss folgen noch acht soziale Vergehen (das letzte in Gal 5,21). Feindschaft (echthrai) bezieht sich in erster Linie auf die Feindschaft zwischen bestimmten Gruppen. Hader (eris) ist die Folge der "Feindschaft" und war in den galatischen Gemeinden zweifellos anzutreffen. Eifersucht (zElos) bezieht sich nicht nur auf den Eifer für Gott, sondern auch auf die sündhafte, ich-zentrierte Form der Eifersucht. (Die beiden Worte eris und zElos finden sich auch in Röm 13,13.) Zorn (thymoi) oder Ausbrüche von Jähzorn sind meist eine Folge schwelender Eifersucht. Zank (eritheiai) ist ein selbsterhöhendes Verhalten, das meist darauf abzielt, sich auf Kosten anderer hervorzutun (vgl. Phil 2,3). Zwietracht (dichostasiai) und Spaltungen (haireseis) beschreiben personen- oder sachbezogene Auseinandersetzungen, die zu schmerzhaften Trennungen führen.

Neid (phthonoi) ist eine böse Empfindung, der Wunsch, etwas zu besitzen, das einem anderen gehört. So erweist sich das Fleisch als verantwortlich für den Zusammenbruch der zwischenmenschlichen Beziehungen in Familien, Gemeinden und der Gesellschaft als ganzer.

In die vierte Kategorie von Sünden gehören zwei, die mit Alkohol zu tun haben. Saufen (methai) bezieht sich auf den exzessiven Alkoholgenuss von Einzelpersonen, während mit Fressen (kOmoi) wahrscheinlich die Trinkgelage gemeint sind, die meistens zu Ehren des Bacchus, des Gottes des Weines, abgehalten wurden.

Schließlich fügt Paulus noch hinzu "und dergleichen" um anzudeuten, dass die Liste der Übel, die er hier aufzählt, keineswegs umfassend ist.

Dann hält er seinen Lesern, wie er es einst getan hatte, als er sich bei ihnen aufhielt, inständig vor, dass diejenigen, die solches tun, das Reich Gottes nicht erben werden. Das bedeutet nicht, dass ein Christ die Rettung verliert, wenn er einen Fehltritt begeht; doch eine Person, die ständig in solcher moralischen Verkommenheit lebt, zeigt damit, dass sie kein Kind Gottes ist."