Gegenpositionen zu (Benthams) Utilitarismus?

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Der Utilitarismus ist eine - allerdings gewichtige - ethische Position, die in vielen Gesellschaften als Leitlinie für die Ausarbeitung der verbindlichen Gesetze gedient hat.

Dennoch gibt es natürlich andere ethische Grundpositionen, die ebenfalls in der Geschichte der Moralprinzipien eine wichtige Rolle spielen. Innerhalb der normativen Ethiken und da wiederum zu den teleologischen Ansätzen, zu denen der Utilitarismus gehört, wären  die aristotelische Ethik, der Eudämonismus und die Wertethik zu nennen. Dagegen abgesetzt sind - immer noch im Rahmen der normativen Ethiken - die deontologischen Ansätze zu nennen: hier sollten speziell die Kantische Pflichtenethik, die Diskursethik, die Handlungsreflexive Moralbegründung, der Kontraktualismus und die Ethik nach Rawls erwähnt werden.

Als letzte Gruppe unter den Normativen Ethiken ließen sich die schwach normativen und kontextualistischen Ansätze aufführen: zu ihnen sind der Kohärentismus, die Klugheitsethik, der Kummunitarismus und die hermeneutische bzw. narrative Ethik zu nennen.

Wenn man dann die Normativen Ethiken verlässt, kann man noch im Rahmen der Metaethiken den Kognitivismus, den Realismus, den Intuitionismus und den Naturalismus nennen, die ebenfalls Ansprüche auf Gültigkeit bei der Aufstellung der moralischen Prinzipien haben. 

Du kannst zu allen genannten Ethiken Dir die Details aus dem Internet holen. Allerdings denke ich, dass Dein Lehrer vor allem die Gegenposition der Kantischen Pflichtenethik hören will. Folglich würde ich für ihre Ausarbeitung mehr Zeit investieren.

Wenn Du dann noch Zeit und Lust hast, kannst Du ja noch die Diskursethik bearbeiten, bei der die moralischen Leitlinien von den betreffen Interessenvertretern ausgehandelt werden. Dabei wird so lange verhandelt, bis ein für alle Beteiligten zu akzeptierender Konsens hergestellt ist, mit dem dann auch alle leben können. Gerade in der Geschäftswelt und im politischen Alltag ist dieses Modell bevorzugt, weil man sich nicht im Vorfeld bereits auf Prinzipien festlegen muss, die nicht von allen Beteiligten geteilt werden.