Todesstrafe - kategorischer Imperativ - Utilitarismus
Hallo!
Ich muss ein Essay schreiben zum Thema Todesstrafe. An sich ja ganz einfach zu diskutieren, aber wir sollen es in philosophischer Form aus den Perspektiven des Utilitarismus und des kategorischen Imperativs schreiben und natürlich mit einer klaren Positionierung abschließen.
Ich weiß nun nicht so richtig wie ich diese zwei Philosophien mit einbringen kann... Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
7 Antworten
ganz kurz:
Der kategorische Imperativ „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ stellt die Vernunft des Menschen in den Vordergrund. Jeder kann lernen und vernünftig werden, auch Mörder. Du willst nicht getötet werden, also töte auch keine Mörder.
Der Utilitarismus misst alles alleine an den direkten Folgen. Also Mörder tot -> keine Morde mehr. Hat sich in den USA nicht bewährt.
da lese ich aber was anderes raus!
nach kant'schem KATEGORISCHEn IMPERATIV dient das strafübel überhaupt nicht der prävention allein zukünftigen, sondern alleim der vergeltung vergangenen verhaltens.
also kant'sche straftheorie = wonach strafende vergeltung völlig unabhängig von jeglichem menschlichen interesse als ehernes gesetz gebietet. wem das gewissen gebietet, auf eine bestimmte weise zu handeln, hat auch die pflicht, so zu handeln.
UTILITARISMUS hingegen wägt ab nach dem nutzen:
die todesstrafe hält viele kriminelle vom morden ab. außerdem verhindert die tötung von mördern wiederholungsfälle. werden mörder aus dem gefängnis entlassen, könnten sie nämlich wieder töten.
Lange befristete Gefängnisstrafen widersprechen dann dem Kantschen Imperativ, wenn sie zur Rache dienen - so wie die Todesstrafe auch.
Deshalb steht bei uns bei Gefängnisstrafen ja auch die Resozialisierung im Vordergrund.
und warum argumentiert kant dann so? :
„Hat er aber gemordet so muß er sterben. Es gibt hier kein Surrogat zur Befriedigung der Gerechtigkeit. Es ist keine Gleichartigkeit zwischen einem noch so kummervollen Leben und dem Tode, also auch keine Gleichheit des Verbrechens und der Wiedervergeltung, als durch den am Täter gerichtlich vollzogenen, doch von aller Misshandlung, welche die Menschheit in der leidenden Person zum Scheusal machen könnte, befreieten Tod.“
Nur hat sich eben herausgestellt, dass z. B. in US-Bundesstaaten, die die Todesstrafe erst abgeschafft und viele Jahre später wieder eingeführt haben, die Gewaltkriminalität gestiegen ist. Es ist wissenschaftlich untersucht und erwiesen: Die Todesstrafe senkt die Kriminalität nicht und hält niemanden vom morden ab.
darum geht es doch garnicht: es geht in dem verlangten essay darüber, die todesstrafe anhand der beiden philosophischen ansätze zu hinterleuchten. beide befürworten doch die todesstrafe, oder nicht? lies mal nach!
"natürlich mit einer klaren Positionierung abschließen."
Ich würde schon auch kurz auf die Erfahrungen in der Realität eingehen ...
ja klar! nämlich dass beide theorien und ansätze bzgl. todesstrafe nichts bringen (siehe deine statistik) oder ad absurdum geführt werden können (in bezug auf kant nämlich, dass auch der henker seine gerechte strafe finden müsste und zu tode gerichtet werden müsste)
Vielleicht weil auch er leider nur ein Mensch war.
kant: autonomie ist der grund der würde. jemanden zu töten nimmt ihm die autonomie und damit seine würde, was nicht passieren darf => logischer wiederspruch, unbedingte pflicht "du darfst nicht töten". => ablehnung der todesstrafe
utilitarismus: verbrecher töten bringt lust für opfer, weniger kosten als lebenslange haftstrafe. => todesstrafe bringt mehr nutzen als haft => todesstrafe gut
die utilitarismusrechnung ist so quatsch. nebenbei kostet ein todesstrafenprozess mit anschließender verwahrung im hochsicherheitstrakt und letzlich durchgeführter hinrichtung - am beispiel usa im vergleich zu einer lebenslangen haftstrafe in deutschland - weitaus mehr und ist somit eher ein punkt gegen den utilitarismus. der utilitarismus könnte im übrigen auch so argumentieren dass die resozialisierung eines mörders zum größten glück der größten zahl führt. es gibt verschiedene utilitarismusprrinzipien und strömungen, weshalb letzendlich der essay ganz schön happig ist. trotzdem eine sehr schöne aufgabenstellung.
Lange befristete Gefängnisstrafen widersprechen dann dem Kantschen Imperativ, wenn sie zur Rache dienen - so wie die Todesstrafe auch. Möglicherweise widersprechen ihm alle Strafen - erlaubt wären nur logische Konsequenzen, Wiedergutmachung, und natürlich Schutz der Gesellschaft. Demnach müssten Strafen abgeschafft werden, nur Sicherheitsverwahrung wäre in akuten Fällen angebracht, allerdings könnte natürlich auch diese sehr lange dauern. Alles andere muss eben wieder "repariert" werden, mit Ausgleichszahlung, Schmerzensgeld, Arbeit für das Opfer oder die Gesellschaft, etc., ... und eine logische Konsequenz wäre zB ein Ladenverbot bei Diebstahl.
utilitarismus:
ingoway.wordpress.com/2006/10/25/die-todesstrafe-und-die-grenzen-des-utilitarismus/
kategorischer imperativ:
books.google.ch/books?id=QBvygPZ-IsMC&pg=PA110&lpg=PA110&dq=kategorischer+imperativ+todesstrafe&source=bl&ots=b83h3LY4AY&sig=zNQ0HEEWlEGUL27IxQq6tndtUk&hl=de&ei=fMbrSSrBoGAOImFyZ4I&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBQQ6AEwADgU#v=onepage&q=kategorischer%20imperativ%20todesstrafe&f=false
(achtung: kompletten link kopieren und www. davorsetzen.)
http://books.google.ch/books?id=QBvygPZ-IsMC&pg=PA110&lpg=PA110&dq=kategorischer+imperativ+todesstrafe&source=bl&ots=b83h3LY4AY&sig=zNQ0HEEWlEGUL27IxQq6tndtUk&hl=de&ei=fMbrSSrBoGAOImFyZ4I&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CBQQ6AEwADgU#v=onepage&q=kategorischer%20imperativ%20todesstrafe&f=false
(achtung, auch den nicht unterstrichenen restl. text mitkopieren)
ist leider falsch. nach der logik würde kant auch gefängnisstrafen ablehnen. du willst nicht eingesperrt werden, also sperr auch keine mörder ein. also. führen wir doch mal die maximenprüfung mittels des kategorischen imperativs durch. "könnte es ein allgemeines gesetz werden, dass mörder zur strafe getötet werden?" antwort: "nein, könnte es nicht. die würde des menschen darf auch einem mörder nicht genommen werden. diese würde begründet sich allerdings mit der autonomie des menschen. diese autonomie wird durch die todesstrafe zerstört. dies ist ein logischer wiederspruch, weshalb die vollstreckung der todesstrafe nicht allgemeines gesetz werden könnte."